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Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch

Titel: Don't worry, be German. Ein Ami wird deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Doyle
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wären sicherlich auch dabei.
     
    Aber das Patriotismusgefühl, mit dem ich in Amerika aufgewachsen bin, hat nicht nur etwas mit Fahnen und Hymnen zu tun, die im Laufe meiner Jugend geschwenkt oder gesungen wurden, sondern auch mit der Tatsache, dass Amerikaner, im Vergleich zu den Deutschen, mit dem Gedanken aufwachsen, dass sie aus dem besten Land der Welt kommen.
    »Always remember, John: You live in the best country in the world.«
    Man hört diesen Satz so oft, dass man nach einer Weile tatsächlich denkt:
Wenn so viele Leute das sagen, dann muss es irgendwie stimmen.
    Im Laufe der Jahre wurde ich ein bisschen skeptischer. Besonders als ich erfuhr, dass die meisten Amerikaner - wie meine Tanten, Onkel, Neffen, Nichten und Freunde - noch nie in ihrem Leben im Ausland waren. Ich fragte mich: »Wie können sie wissen, dass Amerika das beste Land der Welt ist, wenn sie nirgendwo anders waren? Wenn sie immer nur hier in den USA waren?« Das ist wie wenn man sein ganzes Leben lang in dieselbe Pizzeria geht und dann steif und fest behauptet: »Meine Pizzeria ist die beste Pizzeria der Welt!«
    Und das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum viele Amerikaner so patriotisch sind. Weil sie nur eine Pizzeria kennen! Oder maximal zwei. Aber die zweite befindet sich höchstens in Kanada.
    Ich denke, wenn Amerikaner wissen würden, wie gut das Essen woanders schmeckt, würden sie viel seltener sagen, dass sie im besten Land der Welt leben. Sie würden nach Deutschland reisen und nach kurzer Zeit feststellen: »Hey, Deutschlands Wurst schmeckt viel besser als unsere Wurst und ist außerdem viel länger!« Oder: »Deutsche Autos sind besser als unsere. Die Straßen sind auch besser als unsere. Und sogar Bahnfahren in Deutschland ist besser als Bahnfahren bei uns. Und das, obwohl die Deutsche Bahn fast immer Verspätung hat.«
    Wenn sie Europa bereisen würden, würden sie feststellen:
    »Die Franzosen haben köstlicheren Käse.«
    »Die Belgier haben feinere Schokolade.«
    »Die Italiener haben aromatischeres Olivenöl.«
    »Die Iren haben besseren Whisky.«
    »Die Tschechen haben süffigeres Budweiser.«
    »Die Russen haben klareren Wodka.«
    »Die Spanier haben würzigeren Schinken.«
    »Die Holländer haben größere Wohnmobile.«
    »Die Ungarn haben pikanteren Paprika.«
    »Die Norweger haben schnellere Rentiere.«
    »Die Schweizer haben exaktere Uhren.«
    »Die Schweden haben bequemere IKEA -Betten.«
    »Die Österreicher haben delikatere Wiener Schnitzel.«
    Und last but not least:
    »Die Engländer haben aggressivere Hooligans.«
     
    Aber lassen wir uns nicht von den Hooligans ablenken. Ich denke, Deutschlands Patriotismusgefühl zeigt sich mehr auf regionaler als auf nationaler Ebene. Es dauerte zum Beispiel nicht lange, bis ich feststellte, dass Frankfurt Offenbach
nicht mag, Köln Düsseldorf und Nürnberg Fürth nicht. Und umgekehrt auch nicht. Ich habe sogar gehört, dass es Kölner gibt, die die »Alt«-Taste von ihrer Computertastatur entfernt haben, damit sie nicht ständig an das Düsseldorfer Altbier erinnert werden. Keine Ahnung, ob die Düsseldorfer auch etwas mit ihrer Tastatur angestellt haben, aber so weit ich weiß, gibt es noch keine »Kölsch-Taste«.
     
    Was ich auch sehr interessant finde, ist, dass deutscher Lokalpatriotismus oft richtig lokal ist, sogar sehr lokal. Ich hatte einmal einen Auftritt in Leverkusen und fragte einen Zuschauer: »Kommen Sie aus Leverkusen?« Seine Antwort lautete: »Nein, ich komme aus Leverkusen-Wiesdorf.« Ich war ein bisschen verdutzt, aber bevor ich fragen konnte, ob das nicht alles dasselbe sei, antwortete ein anderer: »Und ich komme aus Leverkusen-Opladen.«
    Solche Antworten finde ich im Grunde schön, denn sie beweisen, dass viele Leute eine sehr intensive Bindung zu ihrem Heimatort haben und sich richtig mit ihm identifizieren. Aber spätestens wenn die nächste Fußballweltmeisterschaft kommt, dann heißt dieser Ort nicht mehr Aachen-Brand oder Köln-Deutz oder Berlin-Lichtenberg oder Remscheid-Lennep, sondern Deutschland, einfach nur Deutschland. Und das gefällt mir!

Ordnung/Order
    In Deutschland ist Ordnung unheimlich wichtig. Ich kenne Menschen, die behaupten, »sie wäre das halbe Leben.« Keine Ahnung, ob das stimmt, aber es würde mich nicht überraschen, wenn ja. Denn das Wort »Ordnung« hört man ziemlich oft hier in Deutschland — und zwar in allen erdenklichen Variationen.
    Du gehst spazieren und jemand fragt dich: »Alles in Ordnung?«
    »Bei

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