Doppelgänger
–, und ihm hat gerade eine Pop-Gruppe, die bei ihm auftreten sollte, abgesagt. Die Sceneshifters «, setzte er hinzu. »Kennen Sie die?«
»Natürlich«, sagte Bruno, und aus dem Hintergrund meldete sich Gideon: »Weil ihr Lead-Gitarrist sich die Hand gebrochen hat, hm? Ich habe davon gehört.«
»Er sitzt in der Klemme«, sagte Leigh-Warden. »Ich habe ihm versprochen, Ihren Manager ausfindig zu machen und mich mit ihm in Verbindung zu setzen. Sind Sie interessiert? Es wäre für eine Woche, vom nächsten Freitag an. Im Vertrauen gesagt: er ist bereit, Höchstpreise zu zahlen. Es ist eine neue Masche von ihm, bekannte Pop-Gruppen für sein Camp zu engagieren, und dadurch ist er bis auf den letzten Platz ausgebucht, also kann er es sich nicht leisten, die Leute zu enttäuschen.«
»Danke«, sagte Bruno widerwillig. »Ich glaube, wir können das machen, wenn die Bedingungen in Ordnung sind. Ich werde unserem Manager sagen, er soll sich morgen früh mit ihm in Verbindung setzen. Wie nennt sich das Camp?«
»Hier. Ich habe eine Visitenkarte mitgebracht.« Leigh-Warden zog sie aus der Brusttasche und grinste triumphierend.
»Das bedeutet, wir müssen die Sache in Swanage streichen«, sagte Glenn.
»Ja. Aber eine Woche an einem Ort ist nicht schlecht nach diesem Herumzigeunern«, konterte Liz.
»Ich hatte gehofft, dass Sie es so sehen würden«, sagte Leigh-Warden strahlend. »Vielleicht kann ich dadurch wieder gutmachen, dass ich damals voreilige Schlüsse gezogen habe.« Er lehnte sich vertraulich in das offene Fenster. »Wissen Sie … mein Gott, was ist denn das? «
Er streckte den Arm aus und deutete mit zitterndem Finger auf einen Gegenstand, der mit Tesafilm am Armaturenbrett des Wagens befestigt war. Im gleichen Augenblick riefen zwei etwa dreizehnjährige Jungen von der anderen Seite: »He! Können wir Autogramme von euch haben?«
»Oh, Jesus«, murmelte Bruno. »Na ja, wenn wir so eine Kiste fahren … Cress, sei lieb und fälsche meinen Krakel, ja?«
Glenn, dessen Gesicht finsterer war, als es dem Image der Gruppe gut tat, griff nach den Autogrammheften der beiden, die sie ihm zureichten, und fummelte nach einem Kugelschreiber.
»Dies?« Bruno tippte auf das Ding, das am Armaturenbrett baumelte. »Eine Maske, die Cress gemacht hat. Nach dem Gesicht des Mannes, den wir aus der See kommen sahen, in der Nacht, als wir … uns kennen gelernt haben. Sie erinnern sich doch noch?«
Leigh-Warden starrte die Maske wie hypnotisiert an. »Aber das ist doch das Gesicht des Piloten, den sie nach diesem Absturz gesucht haben«, sagte er schließlich.
»Nicht ganz.« Bruno riss sie los und streckte ihm die Hälfte der Maske entgegen, bei der Knochen und Zähne freilagen.
Inzwischen drängten sich noch einige andere Teenager, darunter auch zwei Mädchen, auf der anderen Seite des Wagens, und Glenn kritzelte einem von ihnen sein Autogramm auf das Handgelenk, was ihm offensichtlich mehr Spaß machte, es auf ein Stück Papier zu schreiben.
»Sieh dich vor, Glenn Salmon!« sagte Liz halb ernsthaft aus dem Hintergrund. »Ich habe dich schon früher vor diesen Küken gewarnt, denen noch die Eierschalen hinter den Ohren kleben.«
Bruno überhörte die Bemerkung. Er blickte Leigh-Warden an und fragte: »Was überrascht Sie so an dieser Maske?«
»Ich …« Der dicke Reporter zog ein Taschentuch heraus und fuhr sich damit über das Gesicht. »Das ist ziemlich schwer zu erklären«, sagte er dann. »Es zeigt den ganzen Fall in einem völlig neuen Licht.«
Er steckte das Taschentuch ein und starrte noch immer auf die Maske. »Sie behaupten also, dass so der Mann ausgesehen hat, den Sie …«
»Den wir aus der See kommen sahen, als wir am Strand unser Picknick abhielten«, sagte Bruno scharf. »Ja! Und was ist mit ihm, abgesehen von der Tatsache, dass er wie dieser Pilot aussieht?«
»Sie sind anscheinend nicht auf dem laufenden«, murmelte der Reporter. »Inzwischen ist einiges passiert. Wissen Sie, dass sie ihn jetzt im Verdacht haben, die verrückte, alte Frau, die auf der Warrinder-Farm wohnte, umgebracht zu haben?«
»Ja, wir haben gehört, dass sie verschwunden ist. Wir haben sie damals getroffen, und der Sergeant ist zwei Tage später nach London gekommen, um mit uns zu sprechen. Aber ich hatte den Eindruck, dass sie nur weggerannt ist, weil sie aus Versehen ihr Haus angezündet hat. Ich meine, es stand nichts in den Zeitungen, dass sie – ermordet worden wäre oder so etwas.«
Inzwischen hatten die anderen
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