Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner

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die Uhr und Schutzkleidung. Ist das ausreichend?«
    »Ich hoffe«, sagte Netta. »Ich hoffe es sehr …«

23

    »Was, zum Teufel, fällt Monty ein, uns diesen Sonntag ohne Engagement zu lassen?« sagte Glenn vom Vordersitz des Lieferwagens wütend.
    »Ich habe es dir doch schon gesagt«, seufzte Bruno. »Er hat uns für den Tag frei gehalten, für den Fall …«
    »Für den Fall, dass Seadeath noch ein Hit ist und sie uns für die TV-Show haben wollen«, unterbrach Glenn mit einer müden Geste. »Ich habe doch schon beim ersten Mal verstanden. Aber seit mindestens zwei Wochen musste ihm doch klar sein, dass der Zug abgefahren ist.«
    »Monty ist ein guter Manager, aber zaubern kann er auch nicht«, sagte Bruno und ging mit der Geschwindigkeit herunter, bevor er auf die Landstraße nach Brindown einbog. »Er hat auf eine Karte gesetzt, und sie hat nicht gestochen. Und auf eine so kurze Frist ist es nicht immer möglich, ein Ersatz-Engagement zu finden. Ich dachte, du wärst froh über den freien Tag und die Chance, uns den Strand, wo wir unser Freakout abziehen wollen, noch einmal genau ansehen zu können. Beim ersten Mal warst du Feuer und Flamme, oder hast du das inzwischen vergessen?«
    »Hört auf, euch anzukläffen!« sagte Cress, die zwischen den beiden saß. »Wir haben ausgiebig genug darüber gesprochen, denke ich.«
    »Richtig«, meldete sich Rupert White aus dem umgebauten Laderaum des Wagens. »Wenn das so weitergeht, könnte ich zu der Einsicht kommen, dass es doch Zeitverschwendung war, mit euch hinauszufahren.« Er verrenkte sich den Hals, um an Gideon vorbeisehen zu können, der wie immer selbstvergessen in einem Buch las, und durch das Heckfenster die Inschrift eine Wegweisers zu lesen, den sie gerade passierten. »Brindown – und wie heißt der andere Ort? Ich habe den Namen nicht so rasch erkennen können.«
    »Muss Coastley gewesen sein«, sagte Bruno. »Das ist der einzige Ort außer Brindown, der an dieser Straße liegt.«
    »Und was ist das für ein Kaff?«
    »Oh – ein Fischerdorf, manchmal ein paar Urlauber, ein Campingplatz in der Nähe. Und Landepunkt einer privaten Fähre zwischen hier und Dänemark, glaube ich. Außerdem wird von Coastley aus das Schiff von Radio Jolly Roger versorgt. Warst du nicht mal für ein Interview auf dem Pott?«
    »Nein.« Rupert zwängte seinen langen Körper in eine etwas bequemere Lage und entschuldigte sich bei Liz, als er sie dabei etwas zur Seite schob.
    »Komisch. Ich war davon überzeugt. Gid und ich waren im letzten Winter einmal draußen, und es war ein ziemlich aufregender Trip; die Barkasse hat auf den Wellen getanzt wie ein Korken. – Ah, da ist diese chemische Fabrik. Jetzt ist es nicht mehr weit.«
    Er trat auf das Gas. Als er den Wagen um die nächste Biegung in den schmalen Zufahrtsweg steuerte, stieg er so hart auf die Bremse, dass die anderen sich festklammern mussten, um nicht nach vorn geschleudert zu werden. Gideon stieß einen Fluch aus, doch als er sich aufstützte und durch die Windschutzscheibe blickte, wurde er still.
    »Das ist der Weg zu unserem Strand!« rief Nancy.
    »Nicht mehr unserer«, murmelte Bruno und ließ den Wagen im Schritt-Tempo weiterrollen.

    Knapp hundert Meter vor dem Tor des Grundstücks, den sie überquert hatten, um den Strand zu erreichen, parkte ein Streifenwagen, der gerade so weit auf den grasbewachsenen Seitenstreifen ausgewichen war, dass sie vorbeikonnten. Jenseits des Tors, auf der verwilderten Wiese, sahen sie drei oder vier uniformierte Polizisten vor einem Mann in einem hellgrauen Anzug stehen, der ihnen Instruktionen zu geben schien.
    »Was, zum Teufel, suchen die hier?« fragte Glenn.
    »Dreimal darfst du raten«, sagte Bruno nach einer kurzen Pause. »Erinnerst du dich an den Sergeanten, der nach London gekommen ist, um uns nach der Alten zu fragen, die wir hier getroffen haben? Vielleicht ist ihr etwas passiert.«
    »In der Zeitung habe ich aber nichts davon gelesen«, murmelte Gideon.
    »Das kannst du nachholen, sowie dieser widerliche Reporter Wind von der Sache bekommt«, sagte Bruno. »Was machen wir jetzt?«
    »Verschieben wir es auf einen anderen Tag«, schlug Glenn vor.
    »Und sind den ganzen Weg für nichts und wieder nichts gefahren?« sagte Rupert verärgert.
    »Hast du Lust, dich mit den Bullen herumzustreiten?« fragte Bruno. »Soll ich weiterfahren oder nach einer Stelle suchen, an der ich wenden kann, oder was sonst?«
    »Verdammt, wenn wir schon einmal hier sind …«