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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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in die Höhe wuchtete und auf den Muslim warf. Dann packte er Rice am Arm und schrie seinen Männern zu: »Lauft!«
    Eine Sekunde später wurde Rice durch ein Fenster geworfen. Eine gezahnte Klinge erwischte ihn noch am Bein, zerriss seine Hose und drang in sein Fleisch. Irgendetwas landete auf ihm und trieb ihm die Luft aus der Lunge. Dann wurde er in die Höhe gerissen und weitergeschleift. Sein Atem ging schwer, und sein verletztes Bein blutete stark.
    Die Wucht des explodierenden Hauses schleuderte ihn erneut zu Boden. Trümmer regneten herab, und Rice spürte, wie Waller sich auf ihn warf, um ihn zu schützen. Auch der ältere Mann atmete schwer. Als der Trümmerregen allmählich abebbte, setzten Waller und Rice sich langsam wieder auf.
    »Was zum …?«, begann Rice und hielt sich das verletzte Bein.
    Waller stand auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. »Dieser Idiot war ein Selbstmordattentäter.«
    »Woher wussten Sie das?«
    »Ein Kaftan soll so weit wie möglich sein. Seiner saß wegen der Dynamitstangen jedoch viel zu straff. Außerdem hat er uns zwar angeschaut, aber irgendwie auch wieder nicht. Er hat etwas vor uns versteckt, und es liegt in der menschlichen Natur zu glauben, wenn man jemanden nicht anschaut, dann sieht derjenige einen ebenfalls nicht. Das gleiche Verhalten finden Sie übrigens auch bei Hunden.«
    »Wie meinen Sie das? Angeschaut, aber irgendwie auch wieder nicht?«
    »Man hat ihn vermutlich unter Drogen gesetzt, damit er seine Mission erfüllen kann, denn jetzt mal ernsthaft: Wer jagt sich schon freiwillig in die Luft? Selbst mit der Aussicht auf Gott weiß wie viele Jungfrauen im Paradies? Und dann war da der Geruch.«
    »Der Geruch?«
    »Dynamitstangen sind feucht und bestehen aus Holzfasern. Das erzeugt eine ganz bestimmte Art von Geruch. Außerdem habe ich einen Hauch von Metall gerochen, vermutlich Schrapnellkugeln in Stoffpäckchen am Bauch. Dadurch wird die Zerstörungswirkung der Explosion noch einmal drastisch erhöht. Ich habe mein Handy fallen lassen, um einen Blick unter den Tisch zu werfen. Da stand eine Tasche neben dem Mann. Sie enthielt eine Batterie, die über Drähte mit dem Zünder am Bauch des Mannes verbunden war. Alles war fest vernäht, damit er die Konstruktion nicht so einfach abnehmen konnte. Deshalb hat er auch die Hand unter den Tisch getan. Er hat nach dem Detonator gegriffen. Und der Mann ist nicht aufgestanden, um uns zu begrüßen. Das ist vollkommen unüblich für einen Muslim. Aber Dynamitpäckchen sind schwer, und vermutlich hatte der Kerl Angst, wir könnten Verdacht schöpfen, wenn wir mehr sehen, als wir sehen sollten.« Waller zuckte resigniert mit den Schultern. »Ich hätte es schon früher merken müssen, aber na ja … Schauen wir uns jetzt erst einmal Ihr Bein an.«
    Waller hockte sich auf den Boden, riss Rices Hosenbein auf und schaute sich die Wunde an. »Tut mir leid, dass ich Sie durchs Fenster geworfen habe.«
    »Mein Gott, Evan, Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Es blutet, aber die Wunde ist nicht tief genug, als dass eine Arterie betroffen wäre.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe solche Wunden schon oft gesehen. Wäre die Arterie verletzt, wären Sie jetzt nicht mehr bei Bewusstsein, denn Sie wären schon so gut wie verblutet.« Mit Fetzen aus Rices Hosenbein machte er einen einfachen Verband. »Wir werden Sie so schnell wie möglich medizinisch versorgen lassen.«
    Waller schaute zum Haus zurück und sah, dass einer seiner Männer auf ihn zuwankte. Er lief sofort zu dem Mann und packte ihn am Arm.
    »Pascal, bist du verletzt?«
    »Nein. Meine Ohren klingeln nur.«
    Pascal war Grieche, seine Haut dunkel und sein lockiges Haar sogar noch dunkler. Er maß fünf Fuß neun, war drahtig, und sein Motor lief ohne Unterbrechung. Er konnte den ganzen Tag lang laufen und immer noch geradeaus schießen. Außerdem besaß er Nerven aus Stahl. Er bewegte sich niemals schnell, wenn Vorsicht angebracht war, und niemand bewegte sich schneller, wenn die Situation danach verlangte. Pascal war der kleinste von Wallers Männern, aber auch der zäheste. Seit Pascal im Alter von zehn Jahren zu ihm gekommen war, hatte Waller ihn systematisch zum Chef seines Sicherheitsdienstes ausgebildet. Zwar besaß Pascal nicht den Verstand fürs Geschäft wie Rice; dennoch war er nahezu genauso unersetzlich. »Was ist mit den anderen?«
    »Tanner und Dimitri sind tot. Dimitri hat es den Kopf abgerissen. Er ist genau in einem verdammten Blumentopf

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