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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gelandet. Der Rest der Jungs ist okay. Nur ein paar blaue Flecken. Allerdings hat die Explosion einen unserer Trucks zerrissen.«
    Waller schaute zu dem qualmenden Haufen Schrott vor dem Haupteingang. Der Escalade hatte die volle Wucht der Explosion abbekommen, die anderen Fahrzeuge aber glücklicherweise davor abgeschirmt. Plötzlich ertönten Schreie zu ihrer Linken, und Waller und Pascal rannten los. Drei Männer schleppten sich aus der Dunkelheit; zwei von ihnen zerrten an einem dritten.
    Noch bevor Waller und Pascal die kleine Gruppe erreichten, hatten die beiden gewonnen. Bei dem Gefangenen handelte es sich um den Mann in dem maßgeschneiderten Anzug, der sie ins Haus gelassen hatte.
    »Der verdammte Hurensohn hat versucht abzuhauen, Mr Waller«, sagte einer der Männer. Er hatte dem Gefangenen die Arme auf den Rücken gedreht.
    Waller streckte die Hand aus und packte den Mann mit dem Turban am Hals.
    »Soll ich ihn erschießen, Mr Waller?«, fragte Pascal.
    »Nein, nein, Pascal. Erst muss ich mich ein wenig mit ihm unterhalten.«
    Waller schaute dem Mann in die Augen. »Du bist nur ein kleiner Fisch. Und der Mann, der sich selbst in die Luft gejagt hat? Der war auch nur ein kleiner Fisch. Deshalb glaubst du vielleicht, du seiest der Mühe nicht wert, aber da irrst du dich. Ich muss wissen, wer den Befehl dazu gegeben hat. Hast du mich verstanden?«
    Der Mann schüttelte den Kopf und ratterte irgendetwas in seiner Muttersprache herunter.
    Waller antwortete ihm in der gleichen Sprache, und als er daraufhin das Entsetzen in den Augen des Turbanträgers sah, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dann befahl er seinen Männern die Überreste von Tanner und Dimitri einzusammeln.
    »Eins noch«, sagte Waller. Er griff dem Gefangenen in die Tasche und holte die extra für ihn angefertigte 9 mm heraus, die der Mann vorhin konfisziert hatte. »Ich mag diese Waffe. Ich mag sie sogar so sehr, dass ich dich damit umbringen werde, nachdem du mir gesagt hast, was ich wissen will.«
*
    Auf der Fahrt zum Flugzeug zurück saß Waller neben Rice. »Am Flughafen erwartet uns ein Arzt, der sich um Ihr Bein kümmern wird«, sagte er.
    »Warum haben Sie uns hierher eingeladen und dann versucht, uns in die Luft zu jagen?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden, und dann gnade ihnen Gott.« Rice schüttelte den Kopf und stieß ein freudloses Lachen aus. Waller drehte sich zu ihm um. »Was ist?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich habe nur gerade gedacht, nach allem, was gerade passiert ist, können Sie den Urlaub in der Provence wirklich gut gebrauchen.«

Kapitel dreiundzwanzig
    S haw streckte sich auf dem flachen Felsen am äußersten Ende von Gordes aus und blickte auf seine Uhr. Es war ein Uhr nachts. Tagsüber rollte hier ein Touristenbus nach dem anderen heran und spie seine Passagiere aus, damit die sich dorthin stellen konnten, wo Shaw nun lag, um die atemberaubende Aussicht zu genießen und Erinnerungsfotos zu machen. Shaw war zwar auch wegen der Aussicht hier, aber nicht wegen des Blicks auf die Landschaft, sondern auf die beiden Zwillingsvillen, die Waller und Janie Collins gemietet hatten. Sein Nachtsichtgerät verwandelte feste Objekte wie Menschen, Autos und Topfpflanzen in stark betonte Umrisse mit klar erkennbaren Details, während der Hintergrund in ein flüssiges Grün getaucht wurde. In dem Haus der Frau brannte Licht, im Gegensatz zu Wallers Haus, das völlig dunkel war. Letzteres war nicht überraschend, denn schließlich war der Mann noch nicht da.
    Shaw hatte Janie Collins schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen, aber sein Interesse an ihr war trotzdem gewachsen. Er drehte seinen Torso ein wenig, damit der scharfkantige Fels nicht so sehr in seine Schulter drücken konnte. Dann erregte eine Bewegung unten seine Aufmerksamkeit. Er richtete sein Fernglas aus und sah, wie Janie aus dem Licht und in die Dunkelheit trat, die sein Nachtsichtgerät mit Leichtigkeit durchdrang. Janie war barfuß und im Bademantel. Als sie ihn auszog, sah Shaw, dass sie darunter einen einteiligen Badeanzug trug. Sie setzte sich eine Chlorbrille auf, band sich das Haar zurück und sprang in den Swimmingpool.
    Janie pflügte mit kräftigen Zügen durch das Wasser, machte eine perfekte Wende und schwamm die nächste Bahn. Nach fünf Bahnen wusste Shaw, dass sie die Schwimmzüge zählte. Das musste sie auch, denn sie konnte den Beckenrand unmöglich sehen. Das natürliche Licht genügte nicht dafür, und das

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