Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
muss ich. Nur so bleibe ich am Leben.«
*
    Keine halbe Meile entfernt saß Shaw auf seinem Bett und nahm Fingerabdrücke von dem Bild seiner falschen Kinder, das er ›Janie‹ gegeben hatte. Mithilfe eines Handheldgeräts scannte er sie ein, schickte sie per E-Mail an Frank und rief ihn dann an.
    »Klingt nach einer heißen Braut«, bemerkte Frank, nachdem Shaw ihm alles erzählt hatte.
    »Wenn ich einen Job zu erledigen habe und plötzlich ›heiße Bräute‹ auftauchen, dann gefällt mir das nicht … Besonders nicht, wenn sie in der Nachbarvilla meines Ziels wohnen. Und sie hat sich früher am Tag nach Wallers Domizil erkundigt.«
    »Aber nach dem zu urteilen, was du mir gerade erzählt hast, ist sie eher ein Dummchen.«
    »Das wissen wir nicht. Vielleicht spielt sie das ja auch nur.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass unsere Eingangsüberprüfung der Nachbarschaft nichts ergeben hat. Wirst du jetzt paranoid?«
    »Nein, Frank, das bin ich schon lange.«

Kapitel einundzwanzig
    G lauben Sie an Gott?«, fragte Waller Alan Rice.
    Sie hatten gerade nach einem langen Flug Wallers Flugzeug verlassen, und jetzt fuhren die beiden Männer im Fond eines gemieteten Escalade zu einem Meeting. Rice hatte den Blick auf den Bildschirm seines Laptops gerichtet, über den Zahlenkolonnen flogen, und wenn die Frage seines Arbeitgebers ihn überraschte, dann zeigte er es zumindest nicht. »Ehrlich gesagt habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr darüber nachgedacht.«
    Waller schaute ihn interessiert an. »Und wenn Sie jetzt darüber nachdenken?«
    »Dann würde ich mich wahrscheinlich zu jenen gesellen, die sagen, man solle besser auf Nummer sicher gehen … Auch wenn ich zugeben muss, dass ich in der Vergangenheit nicht wirklich darauf geachtet habe.«
    Waller war sichtlich enttäuscht. »Wirklich?«
    »Allerdings mit der Einschränkung, dass man sich stets selbst bemühen sollte, im Leben zu erreichen, was man will, anstatt sich auf Gebete zu einer Wesenheit zu verlassen, die man nicht sehen kann.«
    Diese Antwort schien Waller schon mehr zu gefallen.
    »Ich nehme an, Sie praktizieren keine Religion, Evan, oder?«
    »Im Gegenteil. Ich bete jeden Morgen und jeden Abend, und ich gehe jede Woche in die Kirche. Ich glaube von ganzem Herzen an Gott wie schon meine Mutter und ihre Mutter vor ihr. Die Franzosen lieben das gute Leben, aber sie sind auch sehr fromm, wissen Sie?«
    »Aber ich verstehe nicht …«
    Waller winkte ab. »Ich verdamme andere nicht dafür, wenn sie nicht glauben oder einfach nur ›auf Nummer sicher‹ gehen wollen. Irgendwann werden auch sie sich mit Gott auseinandersetzen müssen.« Er schaute Alan an. »Das gilt auch für Sie .«
    Rice richtete seinen Blick rasch wieder auf den Computermonitor, bevor er etwas Falsches sagen oder sein Gesichtsausdruck ihn verraten konnte. Dann musst auch du Gott gegenübertreten , dachte er, und ich glaube nicht, dass zwei Gebete am Tag und ein wöchentlicher Kirchenbesuch dich vor der Hölle retten werden . Hätte er das laut ausgesprochen, es hätte ihn das Leben gekostet. »Heute Abend also?«, fragte er.
    Waller nickte langsam und öffnete das Fenster, um ein wenig frische Luft hereinzulassen. »Auch das hat eine religiöse Komponente. Die Männer, mit denen wir uns treffen, glauben, dass jeder, den sie im Diesseits töten, ihnen im Jenseits dienen wird. Und sie glauben auch, dass Jungfrauen sie im Paradies erwarten. Es überrascht mich, dass allein aufgrund dieser Tatsache nicht schon viel mehr zum Islam konvertiert sind.«
    »Vielleicht wären sie es ja gerne, hätten ihre Ehefrauen ihnen nicht den Fuß in den Nacken gesetzt.«
    »Alan, Sie sind heute Abend wirklich in bestechender Form.«
    In ernstem Ton sagte Rice: »Das ist ein äußerst ungewöhnliches Geschäft für Sie. Islamistische Terroristen?«
    »Sind Sie all die asiatischen Huren nicht allmählich leid? Wie viele Fotzen braucht man eigentlich für die Schwänze der westlichen Welt?«
    »Offensichtlich mehr als wir besorgen können. Aber der Gewinn ist phänomenal und beständig. Damit allein finanzieren wir unsere anderen Unternehmungen.«
    »Ein Mann braucht immer wieder neue Herausforderungen.«
    »Aber hoch angereichertes Uran, mit dem man eine Nuklearwaffe herstellen kann? Das Ding könnte leicht in Montreal oder New York hochgehen. Ich muss gestehen, ich hege nicht allzu großes Vertrauen in die Zielkünste dieser Leute.«
    »Die Welt muss mal ein wenig aufgerüttelt werden, denken Sie nicht? Es ist

Weitere Kostenlose Bücher