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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ersten Versuch fand Shaw diese Annahme bestätigt. Er ließ sich wieder auf die Straße fallen, zog die Jacke aus, wickelte sie um seine aufgeschürften Hände und versuchte es erneut. Wenige Sekunden später war er auf der anderen Seite und ließ sich geräuschlos ins weiche Gras fallen. Dort kauerte er erst einmal, um sich zu orientieren. Shaw war in einem Seitenhof, der von Spalieren mit Kletterpflanzen begrenzt wurde. Der Pool lag eine kleine Treppe zu seiner Linken hinauf. Shaw zog seine Windjacke wieder an, in deren Tasche auch sein Nachtsichtgerät steckte.
    Shaw versuchte, nicht daran zu denken, was Frank wohl sagen würde, würde er ihn jetzt hier sehen. Mit seiner Aktion gefährdete er die gesamte Mission. Das wusste er. Doch er wusste auch, dass er nicht zulassen durfte, dass einer von Wallers Schlägern sich die junge Frau schnappte. Shaw lief zu der kleinen Treppe und stieg sie hinauf …
    … und eine Millisekunde, bevor er das Klicken des Hahns hörte, spürte er den Lauf der Waffe an seiner Schläfe.

Kapitel vierundzwanzig
    D as war der erste Fehler. Die Person war viel zu nah, nur wenige Zoll entfernt, wodurch sie kein Zeitfenster hatte, einen potenziellen Gegenangriff abzuwehren. Der zweite Fehler war, ihn nicht zu töten. Shaw rammte den Daumen hinter den Abzug und machte es so unmöglich abzudrücken. Die anderen vier Finger schlossen sich um den Lauf und rissen ihn nach unten. Der letzte Fehler war, die Pistole nicht loszulassen. Shaw riss mit aller Kraft, warf seinen Körper nach vorne, und die Gestalt flog über ihn hinweg und landete hart im Gras. Dann riss er seinem Gegner die Waffe aus der Hand, warf sich auf ihn und richtete ihm die Pistole auf den Kopf.
    »Janie?«
    Sie lag unter ihm, die Haare im Gesicht. Sie atmete schwer, vermutlich von dem harten Aufprall. Janie trug Tennisschuhe, den Bademantel und ansonsten nichts, soweit Shaw sehen konnte.
    Als sie Shaw das Knie in die linke Niere rammte, schoss ein stechender Schmerz durch seinen Rücken. Er fiel zur Seite und lag zusammengekrümmt neben ihr im Gras. Langsam standen die beiden auf und rieben sich das wunde Fleisch. Shaw hatte noch immer die Waffe in der Hand.
    »Was zum Teufel machst du denn hier?«, verlangte Janie zu wissen, und ihr Blick huschte von der Waffe zu Shaws Gesicht.
    »Ich habe Licht in der Villa nebenan gesehen. Dann habe ich gedacht, ein Typ würde über die Mauer und auf dein Grundstück klettern.«
    Sie schaute sich um. »Und von wo hast du das alles gesehen?«
    Shaw deutete auf die Klippen. »Ich habe gerade einen Spaziergang gemacht. Von da oben kann man direkt auf deine Villa sehen.«
    »Und woher hast du gewusst, wo ich wohne?«, fragte sie in scharfem Ton.
    Shaw schaute verlegen drein. »Okay, ich muss gestehen, dass ich dir an dem Abend, an dem wir zusammen gegessen haben, gefolgt bin … Aber nur um sicherzustellen, dass dir nichts passiert. Du weißt schon, ein reiches Mädchen, das ganz allein reist und so. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.« Er hielt die Waffe in die Höhe. »Ich bin überrascht, dass du so was besitzt.«
    »Du hast ja selbst gerade gesagt, ich bin reich, und ich reise allein. Und ich habe einen Waffenschein.«
    »Wirklich?« Er gab ihr die Pistole wieder zurück. »Ich dachte immer, in Frankreich seien die Waffengesetze besonders streng.«
    »Mit Geld lassen sich viele Probleme lösen«, erwiderte sie kühl.
    Shaw rieb sich den Rücken. »Lass mich raten: Du hast nicht nur genug Zeit für Intensivsprachkurse, sondern auch für Kampfsporttraining.«
    Janie sicherte die Waffe und steckte sie in die Tasche ihres Bademantels. »Ich habe etwas im Garten gehört, aber ich habe keinen Mann über die Mauer klettern sehen … außer dir heißt das.«
    »Aber du musst doch gesehen haben, dass nebenan das Licht angegangen ist. Und da draußen steht ein Van mit zwei Männern.«
    Janie schaute zu der Mauer, die die beiden Villen voneinander trennte. »Vielleicht habe ich das. Ich … Ich bin nicht sicher.« Sie drehte sich wieder zu Shaw um. »Du kannst meine Villa also von den Klippen sehen, ja?«
    »Ja. Jeden Tag halten dort die Touristenbusse, damit die Urlauber die Villen, das Tal und die Berge fotografieren können.« Shaw hatte den Eindruck, als wisse sie das alles bereits, und das zusammen mit der Waffe erregte erneut sein Misstrauen. »Dein Pool ist der Einzige, den man direkt von oben einsehen kann«, fuhr er fort. »Der Pool nebenan wiederum ist größtenteils hinter einer Garage und

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