Doppelt geküsst hält länger (German Edition)
Gespräch mit Zeke“, fuhr Daisy fort. „Ihn aus der Stadt zu jagen war unmöglich. Ihm gehört das meiste Land hier. Also schlossen sie einen Kompromiss. Er gab das Spielen auf, bis auf die eine oder andere Partie mit Freunden, und versprach, die Frauen der Stadt nicht mehr zu verführen. Im Gegenzug wurde die Stadt nach ihm benannt und ihm wurde …“ Daisy zögerte. „Das war, bevor wir dich kennengelernt haben, Alethea. Bevor wir Freunde waren. Die anderen Lehrerinnen waren so jung und dumm. Sie waren nicht an unseren Kindern interessiert – sie wollten einfach nur einen Mann finden.“
„Was hat das mit der ganzen Sache zu tun?“
Daisy räusperte sich. „Zeke wurde gestattet, mit den Lehrerinnen zu verfahren, wie er will, allerdings unter der Bedingung, dass er ihnen einen guten, liebevollen Ehemann sucht, wenn er mit ihnen fertig ist.“
Alethea sprang vom Tisch auf. „Wie bitte? Die Stadt unterstützt die Verführung unschuldiger junger Frauen? Ihr konntet euer Problem nicht lösen, also habt ihr die Töchter anderer Leute hergelockt und deren Leben ruiniert?“
„Wir alle mögen Zeke.“
„Und das macht die Angelegenheit akzeptabel? Natürlich. Wie dumm von mir, eure Motive zu hinterfragen.“ Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Abstoßendes gehört. „Ich dachte, Titanville wäre eine ehrbare Stadt. Ich dachte, hier würden gute Menschen leben.“
„Wir sind gute Menschen. Es ist nur …“
„… dass jemand Zeke Titans Lust geopfert werden muss? Und lass mich das Offensichtliche genauso offen aussprechen: Ich bin auserkoren, sein nächstes Opfer zu sein.“ Sie war schockiert, aber mehr noch verletzt. „Ich dachte, du und ich wären Freunde.“ Sie sammelte ihre Handtasche und ihre Bücher ein. „Ich sehe, dass ich mich geirrt habe.“
Daisy stand auf und fasste Alethea am Arm. „Nein, Alethea. Du hast dich nicht geirrt. Unsere Freundschaft ist mir wichtiger als alles andere. Bei deiner Ankunft hat sich niemand über dieses ungewöhnliche Arrangement Gedanken gemacht. Zeke war weg, und du warst so anders. Zum ersten Mal hatten unsere Kinder Spaß am Lernen. Mein eigener Sohn erzählt, dass er aufs College gehen will. Dann hast du mit der Gesellschaft angefangen, und wir Frauen haben uns zusammengeschlossen. Wir haben neue Möglichkeiten für uns entdeckt. Dein Vorbild hat uns inspiriert. Unser Leben hat sich deinetwegen verändert. Wir haben dir nichts erzählt, weil wir dich nicht verlieren wollen.“
Daisy senkte den Kopf. „Es tut mir so leid.“
Alethea wusste nicht, was sie davon halten, was sie glauben sollte. „Soll ich Mr Titan geopfert werden?“
„Nein.“ Daisy sah sie an. „Niemals. Wir wollen, dass du bleibst. Deshalb erzähle ich dir von der Abmachung, die Zeke mit den Männern der Stadt getroffen hat.“
Zeke hatte eine Abmachung getroffen? Er versuchte nicht nur, sie zu verführen, weil er es wollte?
„Er hat einen Monat Zeit, um dich loszuwerden. Die Männer fühlen sich von den Veränderungen durch dich bedroht. Sie mögen es nicht, wenn ihre Frauen ihnen widersprechen.“ Daisy lächelte. „Wir werden zusammen einen Weg finden, um Zeke und die übrigen Männer in ihre Schranken zu verweisen.“
Der gestrige Abend ist nur Teil eines Plans gewesen, der damit zu tun hatte, mich in sein Bett zu locken, dachte Alethea. Sie war überrascht, wie sehr sie diese Erkenntnis enttäuschte. Zeke tat einfach nur, was er tun musste, um eine Wette zu gewinnen. Sein Charme, die interessante Unterhaltung – alles nur Mittel zum Zweck.
„Jeder geht davon aus, dass du beschämt die Stadt verlässt, nachdem er bekommen hat, was er will“, fügte Daisy hinzu.
„So wäre es auch gekommen“, sagte Alethea zögernd. „Da ich schon einmal verheiratet war, wäre ich zwar nicht komplett ruiniert gewesen wie meine Vorgängerinnen. Aber ich hätte niemandem mehr ins Gesicht sehen können. Ich hätte meine Autorität bei den Kindern verloren. Ich bin sicher, die Männer halten mich für leicht verführbar. Eine einfache Frau von zeitweilig schwachem Charakter.“
„Wir zeigen ihnen, dass sie sich irren.“
„Einverstanden.“ Alethea zwang sich zu einem Lächeln. „Auch wenn ich dein Angebot, mir zu helfen, sehr zu schätzen weiß, glaube ich, dass der einfachste Weg zum Erfolg der ist, den ich alleine beschreite. Ich werde Mr Titans Spiel mitspielen. Den nächsten Monat über werde ich so tun, als stünde ich kurz davor, mich ihm hinzuzugeben. Aber das werde ich
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