Doppelt geküsst hält länger (German Edition)
Gedanken, dass er viel lieber mit Alethea zu Abend essen würde, als seine Zeit mit Billy, Big John und Evan zu verbringen. Sie würde ihn mit all ihren Ansichten von ihrer Meinung über Literatur bis hin zum Wetter zum Lachen bringen. Sie würde ihn herausfordern und später, wenn er sie küsste, würde er dieses unwiderstehliche Verlangen spüren.
Er musste zugeben, dass sie ihn faszinierte. Sie hatte etwas … Einzigartiges. Er hatte in seinem Leben viele Frauen kennengelernt – und ihre Gegenwart genossen. Aber keine war wie sie. Allein der Gedanken, sie in seinem Bett zu haben, reichte, um ihn …
Seine Finger stockten und die Karten flogen durch den Raum. Die Unterhaltung im Saloon erstarb, als alle Gäste den Blick auf ihn richteten. Er zuckte mit den Schultern und beugte sich hinunter, um die Karten aufzuheben.
„Verdammte Gesellschaft“, murmelte einer der Männer. „Bald wird noch der Fluss anfangen, rückwärts zu fließen.“
Zeke hob gerade die letzte Karte, als seine Freunde an den Tisch kamen. Billy setzte sich neben ihn, während John und Ethan gleich weiter zur Bar gingen.
„Ich hätte es fast nicht geschafft“, grummelte Billy. „Sie wollte, dass ich zu Hause bleibe und den Kindern etwas vorlese. Vorlesen!“ Er klang empört. „Ich habe ihr gesagt, die Jungen aufzuziehen ist Frauenarbeit.“ Er senkte die Stimme und beugte sich vor. „Weiß du, was sie daraufhin zu mir gesagt hat?“
Zeke schüttelte den Kopf.
„Wenn ich will, dass sie zu Männern heranwachsen, sollte ich besser anfangen, ihnen Aufmerksamkeit zu widmen.“
„Und hat sie damit unrecht?“
„Was?“ Billy zog die Stirn kraus. „Was meinst du?“
„Können deine Jungen ohne deinen Einfluss zu Männern werden?“
„Verdammt will ich sein, wenn ich das weiß. Aber darum geht es doch gar nicht. Sie widerspricht mir, Zeke. Sagt mir die ganze Zeit, was sie denkt. Als wenn sie was zu sagen hätte. Ich bin der Mann. Ich habe das Sagen.“
„Warum glaubst du, dass Männer das Sagen haben sollten?“
Billy blieb der Mund offen stehen. „Das steht so in der Bibel.“
„In der Bibel stehen eine ganze Menge Dinge, die du nicht beachtest.“
„Hat sie dich jetzt auch verhext?“, fragte Billy besorgt. „Geht sie dir so unter die Haut und verändert dich?“
„Nein. Ich frage mich nur, was daran so schlimm ist, wenn deine Frau dir sagt, was sie denkt? Macht es die Sache besser, wenn sie es dir nicht sagt?“
„Das macht es zumindest nicht schlimmer. Ich will nicht wissen, was sie denkt.“
„Warum hast du sie dann geheiratet?“
„Das war der einzige Weg, um sie ins Bett zu kriegen.“
Zeke schüttelte den Kopf. „Du hast sie nie geliebt?“
Billy rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. „Vielleicht ein wenig. Damals.“
„Also liebst du sie heute nicht mehr?“
„Warum stellst du mir all diese Fragen? Schaffst du es nun, die Lehrerin loszuwerden oder nicht?“
Zeke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute seinen Freund an. „Das ist eine gute Frage“, gab er zu.
„Und?“
„Ich weiß es nicht.“
„Was?“ Billy sprang auf. „Du hast es versprochen. Wir hatten eine Vereinbarung.“
Zeke nickte langsam. „Ich schätze, die hatten wir. Bist du bereit, mich herauszufordern, Billy?“
Billy schluckte. „Nein. Natürlich nicht.“ Er sank zurück auf seinen Stuhl. „Es ist nur so, ich dachte, dass sie die Stadt bald verlassen würde. Es war besser, bevor sie hergekommen ist.“
„Ich bin nicht sicher, ob ich da mit dir übereinstimme. Mir gefällt es irgendwie, wie es jetzt ist.“
Am folgenden Samstag spazierte Alethea wieder in Richtung Schulgebäude, aber dieses Mal war sie nicht allein. Sie und Zeke gingen an dem Haus vorbei zu dem kleinen Wäldchen, das an diesem warmen, sonnigen Tag ein wenig Schatten versprach. Beide trugen sie einen Korb in der Hand. Seiner war größer und enthielt ihre Mittagessen, während sie den Kuchen mitbrachte, den sie extra für diesen Anlass gebacken hatte.
„Die meisten Männer mögen keine Picknicks“, sagte sie zu Zeke, während er die Decke auf dem frischen Frühlingsgras ausbreitete. „Ich nehme an, sie fürchten sich davor, zu viel Konversation betreiben zu müssen.“
Er nahm ihre Hand und half Alethea, sich zu setzen, dann ließ er sich neben ihr nieder. „Ich bin nicht wie die meisten Männer.“
Das stimmte. Er war lustig und intelligent und charmant. Sie ertappte sich mehrmals am Tag dabei, in den seltsamsten Momenten an
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