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Doppeltes Spiel (German Edition)

Doppeltes Spiel (German Edition)

Titel: Doppeltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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nachsichtig und zärtlich ausfiel. »Es kommt eben immer darauf an, wie man mich behandelt«, gab sie honigsüß zurück. »Dein Bruder war ein vollendeter Gentleman.« Sie mied Nicholas' Blick.
    »So«, sagte Philippe gleichgültig. »Dann fahren wir jetzt, ja? Übrigens, Nick, das war nicht nett von dir, mir deinen schrecklichen Jeep vor die Tür zu setzen. Kannst du dir vorstellen, wie Bonnefoix aus der Wäsche geschaut hat, als ich mich auf dem Parkplatz von ihm verabschiedet habe?« Er schüttelte den Kopf. »Abgesehen vom Fahrkomfort, der ist ja unterirdisch.«
    »Mir gefällt der Jeep«, gab Nicholas kurz zurück. »Warum hast du deine Verlobte eigentlich so in der Luft hängen lassen? Macht das ein guter Gastgeber?« Die beiden Brüder funkelten sich aufgebracht an.
    »Mortemart hatte einen leichten Herzinfarkt«, schnappte Philippe. »Du weißt, wie lange ich schon warte, dass er in den Ruhestand geht, jetzt ist es endlich soweit. Ich habe mit Bonnefoix gestern und heute die Angelegenheiten geregelt, die damit zusammenhängen.« Er sah Lysette an und drückte ihre Hand. » Chérie , du darfst mich als erste beglückwünschen. Du heiratest einen Partner der angesehenen Kanzlei Bonnefoix & Gaillard.«
    Lysette gab sich alle Mühe, erfreut auszusehen und entsprechende Äußerungen zu machen. Sie war sich nur zu bewusst, was für ein Gesicht Nicholas dazu machte.
    »Du zeigst ja erstaunlich wenig Mitgefühl für den alten Mortemart«, sagte er. »Immerhin hat er dich in die Kanzlei geholt und gefördert ...«
    »Ja, natürlich«, unterbrach Philippe ihn ungeduldig. »Es tut mir ja auch leid, dass er krank ist. Aber ich muss ja schließlich auch an meine Karriere denken.«
    »Und ans damit verbundene Einkommen«, murmelte Nicholas. Er nickte Lysette zu. »Dann hat sich unser Ausflug ja erledigt«, sagte er. »Wir sehen uns übermorgen bei Tante Geneviève.« Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und stapfte davon.
    »Der alte Nicholas«, sagte Philippe nachsichtig. »Es tut mir wirklich leid, chérie , dass du ihn so lange hast ertragen müssen. Aber das mache ich wieder gut, versprochen.«
    »Er war wirklich sehr nett zu mir.« Lysette fand, dass ihr Protest halbherzig klang.
    Philippe kniff ein Auge zu. »Was ist los, du bist so friedlich heute. Habt ihr eine Weinprobe gemacht?« Er sah sie prüfend an, sein Blick verfinsterte sich. »Sag mal, was hast du mit deinen Haaren angestellt? Das ist ja schrecklich!«
    Lysette griff sich unwillkürlich an den Kopf. »Ach, das wächst doch wieder nach. Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Gefällt es dir wirklich nicht?«
    »Überhaupt nicht«, sagte er kurz und öffnete die Tür des Citroën für sie. »Na gut. Ich werde damit wohl leben müssen.«
    In verstimmtem Schweigen fuhren sie zurück zum Mas. »Wir dinieren heute in Avignon«, sagte Philippe, als sie die Auffahrt erreichten. »Mach dich hübsch, ja? Ich stelle dich meinem Partner vor.«
    Lysette nickte erleichtert. In Gesellschaft würde sie weitaus weniger Probleme haben, Fußangeln aus dem Weg zu gehen, als wenn sie den Abend in trauter Zweisamkeit verbracht hätten. Was für ein Glück, dass Philippe ein Gesellschaftsmensch war, der es selten zu Hause aushielt. Margo war da nicht anders, die beiden würden wirklich gut zueinander passen. Beide waren wenig sensibel für das, was in ihrer Umgebung vor sich ging und alle beide waren recht egozentrisch und auf ihren Vorteil bedacht. Lysettes Gedanken wanderten zu Nicholas. Er war von einem ganz anderen Schlag als ein Bruder. Ganz und gar und vollkommen anders ...
    Nachdem sie sehr spät vom Essen mit seinem Sozius zurückgekehrt waren, entschuldigte Philippe sich und verschwand in sein Schlafzimmer. Lysette war darüber sehr erleichtert. Sie ging sich noch mit einer heißen Tasse Tee in den Garten und genoss die laue, duftende Nachtluft, weil sie noch viel zu aufgewühlt und zittrig war, um Schlaf zu finden. Sie setzte sich auf die Bank am Haus und ließ den Tag Revue passieren.
    Philippe war ein aufgeblasener Langweiler. Sein Sozius, der wesentlich ältere Maître Bonnefoix, hatte sich glücklicherweise als angenehmer, gebildeter Gesprächspartner erwiesen, deshalb war der Abend weniger anstrengend und öde verlaufen, als Lysette befürchtet hatte.
    Maître Bonnefoix war anscheinend auch angetan von ihrer Gesellschaft, denn als sie sich verabschiedet hatten und zum Landhaus zurückfuhren, gab Philipp ihr zu verstehen, dass sie ihren Job als zukünftige

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