Doppeltes Spiel (German Edition)
hob sie auf und trug sie zur Badewanne, die inzwischen gefüllt war mit Wasser und duftendem Schaum. Vorsichtig, behutsam, als trüge er ein Kind in seinen Armen, ließ er sie in das warme Wasser gleiten und stieg hinterher. Er griff nach einem honiggelben Stück Seife und begann damit, Lysette einzuseifen. Seine Hände glitten sanft, bestimmt und kundig über ihren Körper, ihren Rücken und ihre Seiten entlang, an ihren Beinen empor und fanden dann die süße Stelle, an der das Feuer der Begierde inzwischen so hoch loderte, dass die leiseste Berührung seiner Finger ein Feuerwerk entfachte.
Lysette hörte sich stöhnen und seinen Namen rufen. Sie klammerte sich an ihn, biss ekstatisch in seine Schulter, grub ihre Hände in seine Seiten, in sein federweiches Haar.
Er drängte heiß, hart und pulsierend an ihre Hüfte. Lysette legte den Kopf zurück auf das duftende Bett aus Schaum und öffnete sich ihm, lud ihn ein, nahm ihn in sich auf. Wie durch eine dicke Schicht aus Watte hörte sie, dass auch er stöhnte und wieder und wieder ihren Namen sagte. Lysette. Lysette. Lys ...
Sie schrien beide ihre Ekstase hinaus, Wasser und Schaum schwappten über den Rand auf den Boden und durchnässten den Vorleger. Langsam, behutsam, mit trägen, zufriedenen Bewegungen lösten sie sich voneinander.
Lysette strich den Schaum aus ihrem Gesicht und ihren Haaren und liebkoste damit seine Wange. Er nahm ihre Hand und küsste sie zärtlich Finger für Finger. Ihre Blicke tauchten ineinander, wie zuvor ihre Körper eins geworden waren.
»Du darfst mich nicht verlassen«, sagte er heiser. »Lauf mir nie wieder davon. Ich könnte es nicht ertragen.«
Lysette beugte sich vor und legte ihre Stirn an seine Schulter. »So lange du mich haben willst, bleibe ich bei dir«, wisperte sie.
»Dann für jetzt und immer«, antwortete er und zog sie in eine feste Umarmung.
Als das Wasser abzukühlen begann, stieg Nicholas aus der Wanne und holte ein dickes, flauschiges Handtuch, mit dem er Lysette vom Kopf bis zu den Füßen trockenrubbelte. Ihre Haut brannte und sie musste an sich halten, um ihn nicht gleich wieder mit Küssen und leidenschaftlichen Berührungen zu entflammen. Sie sah ihm an, dass Nicholas das gleiche Begehren fühlte wie sie. Er hüllte sie in einen warmen Bademantel und führte sie ins Zimmer zurück. »Soll ich uns schnell etwas zu essen machen?«, fragte er. »Du musst doch Hunger haben.«
»Ja«, sagte sie und ließ den Bademantel achtlos auf ihre Füße fallen. »Auf dich.«
Das breite Bett mit den weichen Kissen nahm sie beide auf. Was eben in der Badewanne noch stürmisch und atemlos abgelaufen war, voller Gier und Ungeduld, das geschah jetzt langsam, genüsslich, voller Freude am Körper des anderen.
Endlich lagen sie ermattet und befriedigt nebeneinander, Nicholas hatte seinen Arm um sie gelegt und Lysette ihren Kopf an seine Schulter gebettet. »Drei Wochen?”, sagte er nach einer Weile, die sie nur dagelegen und schweigend die Gegenwart des anderen genossen hatten.
»Hm?«, murmelte sie schläfrig und liebkoste seine Brust.
»Wo musst du in drei Wochen sein? Ich weiß überhaupt nicht, was du machst.«
»Ich kraule dich«, erwiderte sie mit einem wohligen Schnurren. »Soll ich damit aufhören?«
Er lachte und küsste sie. Es dauerte eine Weile, bis sie davon fürs Erste genug hatten, und Nicholas den Faden wieder aufnehmen konnte: »Was du beruflich machst, weiß ich nicht. Womit du dein Geld verdienst. Wie du lebst. Ich weiß überhaupt nichts über dich - außer, dass ich dich liebe!«
Lysette setzte sich auf und fuhr sich durch die zerwühlten Haare. »Jetzt hätte ich doch Hunger«, sagte sie. »In welchem Zustand befindet sich deine Küche?«
»Ich bin ein Gaillard«, erwiderte er würdevoll. »Wir Gaillards legen besonderen Wert darauf, dass sich unsere Küchen jederzeit in einem exzellenten Zustand befinden.« Er schwang die Beine aus dem Bett und fischte den Bademantel vom Boden auf. »Ich habe nur den einen«, sagte er bedauernd. »Ist es dir recht, wenn wir hier oben essen? Es ist nicht sehr warm in der Küche.«
»Das ist mir sehr recht«, sagte sie und kuschelte sich wieder in die Kissen. »Ein bisschen Brot und etwas Käse, mehr muss ich nicht haben. Ein Glas Wein gibt es dazu vielleicht auch noch?«
»Wein«, sagte er zweifelnd. »Also, ob ich so etwas im Haus habe? Seltsame Gelüste hast du.«
»Frag mich nicht nach meinen Gelüsten«, drohte Lysette. »Geh lieber schnell, damit du
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