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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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zu ihrem Frisiertisch und schob ihr den Hocker hin. Als Sarah sich setzte, fiel ihr Oberkörper nach hinten unsacht auf den Boden. Sie hatte keine Kraft sich aufrecht zu halten.
    Die Frauen ließen alles stehen und liegen und eilten zu ihr.
    „Ruslana… bitte bleib bei ihr und stützte sie.“ befahl Nicola ihrer Ordensschwester.
    Wie einer Puppe versuchte Ruslana ihr das Kleid anzuziehen, doch Sarahs Bewegungen waren starr wie Holz und das vereinfachte die Prozedur nicht gerade aufs geringste. Sie reagierte nur noch mechanisch und nahm die Frauen nicht wahr. Sie fühlte sich als würde sie immer noch im schwarzen kalten Schnee stehen.
    Sarah sehnte sich nach Ruhe und Schlaf, doch stattdessen wurde an ihr gezehrt und frisiert. Sie sah zu dem Bett hinüber, in dem Lascar sie so brutal genommen hatte. Nie wieder würde sie auch nur eine Minute darin schlafen. Es war nun frisch hergerichtet und es war Sarah, als würde es auf seinen nächsten Einsatz warten. Sie schaute Tascha enttäuscht an.
    „Alles wird gut…“
    Sie erinnerte sich ihre Worte. Tascha hatte gelogen. Sie konnte keinem mehr vertrauen, sie war auf sich alleine gestellt. Sarah wurde fürchterlich wütend. Sie kam sich verraten vor. Aber sie würde sich nicht unterkriegen lassen. Sie war weiterhin Sarah Donnely uns sie war Stärker als sie dachte.
    „Raus hier… alle sofort. Ich will euch nicht mehr sehen.“
    Sarah warf den Handspiegel zornig an die Wand. Die aufsteigende Wut gab ihr die Kraft.
    Die Novizinnen erschraken.
    „Aber wir sollen doch…“ entgegnete Nicola
    „Ihr sollt gehen… ich befehle es euch.“
    Die Frauen verbeugten sich vor ihr und lösten sich vor ihren Augen auf.
    Sarah erhob sich von ihrem Hocker und strich sich das Kleid glatt. Es umhüllte ihren Körper wie ein fließender Wasserfall. Sie nahm sich die passenden Opalohrringe aus der Schatulle.
    „Ihr wollt eine Königin… gut, die sollt ihr bekommen. Aber ich werde euch überleben. Lascar, ihr werdet durch meine Hand sterben. Das verspreche ich euch."
    Sarah richtete ihr Haar und seufzte tief durch. Woher sollte sie nur den ganzen Mut nehmen? Aber der tief sitzende Hass und ihr grenzenloser Stolz erhielt sie am Leben. Sie würde für ihre Freiheit kämpfen. Sie schaute sich noch einmal um und öffnete die Tür.
    „Wachen, lasst mich durch. Ich werde zum Essen erwartet.“
    „Wir werden sie zum Saal begleiten, Hoheit!“

    Lascar saß mit seinen Brüdern an dem reichlich gedeckten Tisch. Blutige Hirschfilets lagen auf ihren Tellern und die Kelche waren voll mit gutem Bauernblut gefüllt. Es war eine ausgelassene Stimmung, als Vincent mit wilden Gesten vorführte, wie er seine letzte Beute erlegt hatte.
    Doch als sich die Flügeltüren öffneten, kehrte plötzlich Ruhe ein und die Vampire standen auf. Sarah stand vor ihnen. Schöner und anmutiger als je zuvor. Vorador trat erschrocken einen Schritt zurück und hielt sich an Vincent fest. Es war das schlimmste für ihn eingetreten und Sarah bestätigte seine Befürchtungen.
    Lascar hatte sie als sein Eigentum markiert. Seine Anwesenheit war an ihrem ganzen Körper zu erkennen. Sie war damit für alle Zeiten für ihn unerreichbar geworden. Seine Wut und Verzweiflung ließen die Teller auf dem Tisch vibrieren.
    „Beruhig dich Bruder… es ist gleich vorbei. Du wirst dich daran gewöhnen müssen.“
    Lascar ging auf Sarah zu und warf Vorador einen warnenden Blick zu. Sie gehört mir!
    „Sarah, du siehst hinreißend aus. Ich bin erstaunt, wie gut du dich einfügst.“
    „Ich bin mir jetzt meiner Stellung bewusst Lascar. Ich bin bereit… unter einer Bedingung.“
    Der Vampir schaute sie erstaunt an. Wie konnte sie nur? Er war davon ausgegangen, er hätte sie sich unterwürfig gemacht, doch stattdessen trat sie hier wie eine Kriegerin auf.
    „Und die wäre?“
    „Ich möchte bei Tagesanbruch mit meinen Hofdamen zu den heilenden Quellen. Ich erbete mir das Recht, mich von meinem Leben verabschieden zu dürfen.“
    „Ich will dir diesen Wunsch nicht abschlagen, vor allem nicht weil er dein letzter als Mensch sein wird.“
    „Ich danke Euch und nun nimmt wieder Platz. Ich hoffe Joseph hat noch etwas Essbares im Haus.“
    Sarah ließ sich Vorador gegenüber auf den Stuhl nieder. Er musste sich sehr zusammenreißen, aber er konnte Vincent vertrauen, dass er ihn stoppte, wenn Lascar ihn weiter provozieren würde. Der Fürst klatschte ein paar Mal laut in seine Hände und der Diener brachten für Sarah eine frisch gebratene

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