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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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sichtlich überfordert.
    „Na, wie ist das so… so ausgeliefert zu sein?“
    Tess zog seinen Krawattenknoten enger zu.
    „Ich bin jetzt in deiner Lage und akzeptiere kein Nein. Ich stelle nun die Regeln auf.“
    Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche.
    „Ich gebe dir jedoch die Möglichkeit, dich zu entscheiden. Du setzt deine lausige Unterschrift unter den Vertrag oder noch heute Abend wird jeder Banker in der Stadt auf Youtube sehen können, was du in der Hose hast.“
    „Das ist Erpressung.“ nuschelte der Dicke und spuckte das Papier aus.
    Blut!
    Tess nahm den Brieföffner und werkelte damit an seinem Hosenbund herum.
    „Ich würde eher sagen… wir verhandeln. Und zwar zu meinen Gunsten.<
    Die scharfe Klinge fuhr von seinem Unterarm hoch zum Ellenbogen. Dort verharrte sie eine Weile, doch dann bohrte sich die Spitze in seine Haut.
    „Hör damit auf… verflucht.“
    Tess überkam bei dem Anblick des Blutes einen wohligen Schauer der Erregung. Sie presste ihren Zeigefinger auf die kleine Wunde. In der anderen Hand hielt sie den Kuli hoch.
    „Und? Sind wir uns einig?“
    „Verdammt ja… ich unterschreibe.“
    Triumphierend leckte sich Tess das Blut von ihrem Finger. Die Stimme in ihrem Kopf verlangte nach mehr, doch sie konnte hier kein Mord begehen. Das musste vorerst reichen.
    „Was bist du? Ein beschissener Vampir?“
    Tess lachte und lockerte die Fessel an Haydens rechter Hand. Sorgfältig achtete sie darauf, dass er an der richtigen Stelle die 300000 Dollar eintrug und unterschrieb.
    „Für dreißig Tausend bin ich auch das.“
    Sie stieg von ihm ab und schoss ein Foto, wie er dort mit halb offener Hose schwitzend auf dem Boden lag.
    „Sicher ist sicher. Ich bedanke mich für ihre Kooperation Mr.Hayden. Sollte das Geld nicht innerhalb einer Woche auf meinem Konto sein, komme ich zurück und werde sie ausbluten lassen.“
    Aus Spaß fauchte sie ihn wie ein Vampir an.
    „Sie werden allein zu recht kommen.“
    Sie warf ihm zum Abschied den Brieföffner zu.

    Tess fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr, als sie den Heimweg antrat. Sie war bei klarem Verstand und konnte sich bewusst an die letzten Minuten erinnern. Sie hatte mit dem Bösen einen guten Deal ausgehandelt. Blut gegen Macht.
    Sie machte sich auf den Weg zu Bettsie. Sie sollte als erste die guten Neuigkeiten erfahren.
    Laika kam ihr auf dem Hof entgegen gerannt. Sie fiel ihrem Hund um den Hals.
    „Ich vermisse dich so, meine kleine.“ flüsterte sie ihr ins Ohr.
    „Hallo Tess… ist alles in Ordnung bei Dir?“
    Bettsie sammelte gerade einige Holzlatten aus ihrem Gewürzbeet.
    Außer das ich mich langsam in einen Blutsauger verwandele… ja!
    Tess umarmte die alte Dame überschwänglich.
    „Ja, stell dir vor. Alles ist geregelt, ich bekomme den Kredit.“
    „Das ist ja unglaublich Liebes. Das heißt du willst wirklich das ´Highlands´ wieder aufbauen?“
    „So sieht es aus. Es wird einen neuen Namen bekommen. ´Jacks Taverne´ Und wenn alles gut anläuft, werde ich jemanden einstellen. Es gehört einfach ein Mann in den Laden.“
    Bettsie küsste sie links und rechts auf die Wangen.
    „Ich bin wahnsinnig stolz auf dich, mein Kind.“
    Laika war ihr einen großen Knochen vor die Füße, als wollte sie ihr sagen, dass auch sie glücklich über die Entscheidung war. Tess kraulte ihr die Schnauze.
    „Ich weiß, meine Süße. Alles wird gut, das verspreche ich dir.“
    Doch bis dahin war es noch ein langer Weg für Tess.

    Zuhause angekommen schmiss Tess ihren Helm auf das alte Ledersofa im Wohnzimmer. Die Aktion heute saß ihr noch in den Knochen. Sofern sich das Monster in ihr zurückzog fühlte sie sich kaputt und ausgelaugt. Sie hatte Bettsie noch geholfen den Gartenzaun zu erneuern. Der Sturm hatte ihn zwei Gärten weiter geweht. Danach freute sie sich auf Bettsies frischen heißen Applepie. Sie hatte Bärenhunger und langte kräftig zu.
    Sie schaute aus dem Fenster. Seltsam, im Gegensatz zu gestern lag sich an diesem Abend eine beunruhigende Stille über die Stadt.
    Sie schaltete den Fernseher ein und zappte auf die sechs Uhr Nachrichten.
    Die Algenplage hatte sich auf beiden Seiten des Kontinents bis in den Süden ausgebreitet und das zu dieser Jahreszeit. Tausende von Fischen, Wale und Delphine wurden tot an Land gespült. Riesige Tornados bauten sich vor dem Festland New Orleans auf.
    Doch nicht nur die USA war betroffen. In den Steppen Afrikas schneite es dicke Flocken und die Tiere erfroren in der eisigen Kälte. In

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