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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Schmerzen in ihrem Körper, die von Minute zu Minute stärker wurden. Sie befürchtete, daß bald ihre Wehen einsetzen würden.
    »Halt’s Maul, du Hure!« fuhr Juan sie nervös an. Er lauschte, weil er sicher war, etwas gehört zu haben. »Halt den Mund!«
    Da! Er hatte eine Bewegung unten im Hof bemerkt. Er war sicher. Er hob schnell das Gewehr und drückte ab. Der Schuß verhallte in der Stille, ohne etwas getroffen zu haben.
    Juan stand auf schwankenden Füßen, er hatte Ohrensausen, und seine Augen brannten.
    »Komm raus, du Bastard!« rief er. »Komm raus und zeig dich! Ich weiß, daß du da unten bist!« Als er keine Antwort vernahm, versuchte er es anders. »Hör mir zu, wer auch immer du bist: Ich habe eine Frau hier oben.« Er stieß Aurora brutal zu Boden und zerrte sie an den Rand des Daches. »Sie ist blind und schwanger, und ich bring’ sie um, wenn du nicht rauskommst – und zwar pronto. «
    » Dios mío! « Salvador stockte der Atem. »Dios mío! «
    »Ich werde ihn töten«, zischte El Lobo, während er eine seiner Pistolen hob.
    »Nein!« schrie Salvador und schlug auf den Revolver seines Vetters. »Bist du verrückt, Rafael? Du könntest Aurora treffen.«
    »Niemals«, entgegnete El Lobo grimmig. »Niemals.«
    »Verdammt, Rafael«, fluchte der Visconde. »Wie kannst du dir da so sicher sein? Schießt du nie daneben?«
    »Nein, nie«, antwortete El Lobo.
    »Das ist mir egal«, betonte Salvador noch einmal. »Ich werde nicht Auroras Leben aufs Spiel setzen. Ich werde da rausgehen und mich zeigen.«
    »Nein!« widersprach El Lobo scharf und fuhr dann, als er den Schmerz auf dem Gesicht seines Cousins bemerkte, sanfter fort. »Ich werde gehen.«
    Bevor der Visconde ihn hätte aufhalten können, war er fort.
    Oben auf dem Dach spähte Juan auf den großgewachsenen Fremden, der so forsch mitten im Hof stand.
    »Wer sind Sie?« Die Stimme von Juan überschlug sich beim Anblick des Mannes, der es irgendwie geschafft hatte, all seine Leute umzubringen. »Wer sind Sie?«
    »Erzähl mir nicht, daß du mich nach all den Jahren nicht wiedererkennst, Juan«, spottete Rafael. »Dein Vater, Don Manuel, würde mich erkennen. Aber ich habe gehört, daß er nicht mehr lebt. Dein Halbbruder hat uns allen einen großen Gefallen getan, indem er diesen Schweinehund getötet hat.«
    »Wer sind Sie?« fragte Juan ein weiteres Mal. Er zitterte, sein Gesicht war rot vor Wut über die Beleidigungen, die er sich über seinen toten Vater anhören mußte.
    »Dein Vetter. Erinnerst du dich nicht an Don Rafael Bautista Delgados y Aguilar, Visconde Torreón, Juan? Das verletzt mich aber, mi primero. «
    »Rafael? Rafael?« fragte Juan ungläubig. »Nein! Das kann nicht sein! Das kann nicht sein!«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    »Sprich weiter mit ihm, Rafael«, flüsterte Salvador leise aus dem Gebüsch, wo er sich hinter El Lobo versteckt hatte. »Ich habe einen Plan.«
    Der Visconde drehte sich zu seinem Schwager um. »Nicolas, binde Bribon los und befehle ihm, Aurora zu suchen. Er ist der einzige, der auf das Dach klettern kann. Vielleicht kann er Juan lange genug ablenken, daß wir diese verfluchte Schlange abknallen können, bevor er zurückschießt!«
    »Bribon«, befahl Nicolas dem Tier, als er seine Leine lockerte, »lauf und such Aurora. Verstehst du? Such Aurora.«
    Danach deutete er auf das Dach, und Bribon lief los. Sie sahen, wie er den Weinstock hinaufkletterte, der sich an der Hauswand emporrankte. Als der Affe das Dach erreicht hatte, passierten mehrere Dinge gleichzeitig, mit denen Salvador nicht gerechnet hatte.
    Als Bribon Aurora entdeckte, kreischte er laut, lief auf sie zu und sprang ihr an den Hals, so daß sie das Gleichgewicht verlor. Sie stürzte auf Juan, der seinerseits ins Taumeln geriet; und als der Marqués versuchte, sich an sie zu klammern, verlor er das Gewehr und fiel vom Dach.
    Dann war ein lauter, verzweifelter Schrei von Aurora zu hören, der Salvador durch Mark und Bein ging, als er wie versteinert vor Schreck beobachten mußte, wie seine geliebte Frau, Juan und der Affe vom Dach stürzten.

39. KAPITEL
    Zuerst erreichten sie Juan.
    Er lag gleich neben der Hauswand. Er stöhnte unter großen Schmerzen. Seine Augen waren von einer roten Schicht überzogen, und Salvador wußte nicht, ob sein Halbbruder ihn erkannte.
    »Sein Rückgrat ist gebrochen«, erklärte El Lobo, als er sich nach der Untersuchung des schwerverletzten Marqués wieder erhob. »Er wird nicht mehr lang leben, wenn

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