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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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allmählich vor einem unlösbaren Auftrag zu stehen und womöglich niemals mehr in seine geliebte Heimat zurückkehren zu können.
    Das Taxi hielt und Berek schleppte sich müde und niedergeschlagen in sein Hotelzimmer. Dort warf er sich aufs Bett und bestellte telefonisch etwas zu Essen.
     
    Als das Zimmerservice klopfte, rief er ein schlichtes „Herein!“ , stutzte aber gehörig, als der Grauen erregende Meister einer bekannten Dämonengilde den Servierwagen ins Zimmer schob.
    „Schönen guten Abend!“, grinste der finstere Kerl, an dem manche Körperteile verdreht und irgendwie unecht wirkten.
    „Oh, Gremaldo! Was tust du denn hier?“, fragte Berek vorsichtig und spürte, wie sich seine Nackenhaare wie statisch aufgeladen benahmen. Dieser Dämonenfürst war als einer der schlimmsten in der Unterwelt bekannt. Seine Erscheinung war schon eine Strafe fürs Auge, aber vor allem ging von ihm eine Kälte aus, die selbst für einen ehemaligen Gott Atem raubend war.
    „Ich habe dir etwas zu Essen gebracht.“, erwiderte der Fürst trocken und warf Berek einen Blick zu, der ihm das Blut in den menschlichen Adern gefrieren ließ.
    „Wie, was?“, stotterte Berek verwirrt und rieb sich über den Nacken. „Ach, so ... und was noch?“
    „Ha! Du ... Faun ... immer gleich zur Sache, was?“, lachte Gremaldo böse, wobei er das Wort „Faun“ wie ein Schimpfwort betonte. „Nun, ich will es dir sagen. Ich habe etwas in meinem Besitz, das dich interessieren könnte.“
    „Und das wäre?“, fragte Berek ängstlich, während er ein mehr auf Distanz ging. Gremaldo war gefährlich und seine negativen Blitze berühmt dafür, nur noch schwarz kokelnde Reste von Sterblichen über zu lassen. Dabei wunderte er sich in erster Linie darüber, dass der Meister höchstpersönlich bei ihm erschienen war. Normaler Weise wurde man zuerst mit den üblichen Lakaien konfrontiert.
    „Es muss aber unter uns bleiben, mein lieber Faun!“, spottete Gremaldo, der seine Augen höllisch gelb aufleuchten ließ.
    „Ah, verstehe!“, dämmerte es Berek. „Deshalb bist du persönlich hier ... es geht um eine infernalischer Intrige!“, meinte Berek, der sich inzwischen sicher war, dass Gremaldo auf eigene Faust handelte. Ein solches „Vertrauen“ gegenüber einem ehemaligen Faun war dann sogar ein wenig „schmeichelhaft“. Dämonen hielten in der Regel nämlich nicht sehr viel von göttlichen Lustmolchen. Es musste also sehr geheim und sehr wichtig sein, wenn der Oberboss himself sich zu solch einem Schritt herab ließ. Ohne weiter zu überlegen ging Berek auf den Handel ein.
    „Kein Wort zu einem anderen, ich verspreche es!“, sagte er ernst und nickte.
    „Gut, du hast dich richtig entschieden, denn es wird dich interessieren, dass sich die wahre Auserwählte in meinen Händen befindet ... und nur wenn du tust was ich sage, wirst du sie zur Belohnung auch bekommen.“ Berek schluckte hart an diesem Brocken. Eine andere Auserwählte? Hatte er tatsächlich recht mit der Vermutung, einen falschen Duft bekommen zu haben?
    „Woher soll ich wissen, dass du mich nicht täuschst? Seit ich ein Sterblicher bin, riecht hier alles nach Betrug (und womöglich eben auch der Duft der Holden). Ich habe einen Auftrag zu erfüllen, aber Gott und die Welt scheinen etwas dagegen zu haben.“
    „Gott und die Welt vielleicht, ... aber ich nicht!“, brummte Gremaldo und reichte dem ehemaligen Faun sein labbrig gewordenes Essen.

20. Kapitel Tadeos und ich
     
     
    „Was habe ich denn gesagt?“, fragte ich mich, weil ich nicht verstand, warum er so aufgebracht war.
    „Du solltest eigentlich nur sagen, dass du herunter möchtest und nicht gleich mit der vollen Herzschmerzdudelei oder einer Befreiungsaktion daher kommen.“
    „Na und? Was kümmert mein Herz schon einen fiesen, bösartigen Dämon?“, fragte ich schnippisch, weil ich immer noch nicht kapierte, worauf er hinaus wollte.
    „Oh, du weißt es wirklich nicht, hm? Du hast mich mit deinen Worten an ein Versprechen gebunden. Ich habe dich aufgefordert mich zu bitten und muss jetzt deiner Bitte entsprechen“
    „Ha! Sag’ nicht, dass ich einen Zauberbann über dich gesprochen habe. Hab’ ich?“, jubelte ich, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, alles zu können – vor allem zu hexen ... und das mit einem lächerlichen Satz, den ich kein bisschen durchdacht hatte. Juhu! schrie mein Innerstes, während Tadeos zerknirscht aus der Wäsche guckte. Zumindest konnte ich spüren, wie sehr er sich

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