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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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zählte?
    Heidelbert grinste wollüstig, aber Raxos wurde allmählich ungeduldig. Seine roten Augen bohrten sich in die seines Auftraggebers.
    „Herr! Ich verlange eine Vorauszahlung für meine Dienste!“, meinte er forsch und Heidelbert verging das Lachen schlagartig. Er war wieder ganz Herr seiner Gedanken und augenblicklich so wütend, wie man ihn selten erlebte. Er liebte das Stille, Heimliche, das Intrigante. Offen Emotionen waren ihm ein Gräuel. Doch bei einem frechen Dämon (und bei seinem unterbelichteten Weib) konnte er schon einmal eine Ausnahme machen.
    „Du vergisst mit wem du es zu tun hast, Raxos! Du hast hier gar nichts zu fordern, noch etwas zu ernten. Versager! Lächerlicher Dämon! Wage es nie wieder etwas zu fordern, wenn du noch keine Leistung erbracht hast! Solltest du noch einmal scheitern, bist du all deine Kräfte los! Du wirst verstoßen und kein Hahn kräht mehr nach dir und deiner schwindenden Macht.“
    „Herr! Ich bitte Euch! Ich brauche einen kleinen Vorschuss, sonst kann ich den Auftrag nicht so schnell erfüllen.“
    „Ah! Ich verstehe. Du bist tatsächlich süchtig geworden! Ein Junkie bist du, nicht mehr. Aber das tut der Sache gar nicht einmal so schlecht.“ Heidelbert hob seinen goldenen Stab und richtete ihn auf Raxos. Der verbeugte sich ehrerbietig und wartete auf die rettende Energie. Doch der Richter genoss den Anblick des gebeugten Dämons, liebte das Machtgefühl über diesen dunklen Koloss. Er zögerte noch etwas und erst als Raxos verzweifelt in die Höhe blickte, schenkte der Richtet ihm eine kleine Dosis göttlicher Energie. Ein heller Blitz zuckte auf, strömte vom Stab geradewegs in den Körper des Dämons. Der wand sich sofort in unbeschreiblicher Lust und einem Vergnügen, das ihn zittern und stöhnen ließ. Für eben diesen kurzen Moment vergaß er jede Dunkelheit, jeden Zorn. Er entdeckte das Leben und witterte die Liebe in einer so kurzen, vergänglichen Form, dass er am Ende des Strahls leise zu wimmern begann.
    Ja, er war süchtig geworden. Bei allen Teufeln dieser Welt und wie! Süchtig nach dem Leben, das er nie hatte und süchtig nach Gefühlen, die ihm stets verwehrt worden waren.

18. Kapitel Anne’s Mann
     
     
    „Du brauchst mich nicht anzurufen, Anne. Ich habe alles gesehen!“, erwiderte Alex und Anne wurde augenblicklich schwindelig.
    „Du hast was?“
    „Ich habe dich beobachten lassen, Darling, und ich habe alles gesehen!“
    „Alex, ich ...“ Anne musste sich setzten. Weit und breit war keine Bank zu finden, also entschied sie sich für den Gehsteig. Sie versteckte sich sogar zwischen zwei parkenden Autos.
    „Anne ... warte! Ich bin gleich bei dir!“ Dann klackte es und die Leitung war tot. Anne aber war einem Nervenzusammenbruch nahe. Alex, ihr Alex hatte alles mitbekommen? Anne selbst wusste nicht mehr allzu viel, aber an den Kuss eines fremden Mannes konnte sie sich noch erinnern. An einen Kuss und einen regelrechten Wirbelsturm. Oder war es ein Blitz gewesen?
    Im nächsten Moment umfassten sie starke Hände von hinten und hoben sie in die Höhe.
    „Liebling!“, sagte Alex und drückte seine Frau fest an sich. Anne fing an zu weinen und hing nur noch schluchzend in seinen Armen.
    „Alex! Es tut mir so leid. So leid ...“, seufzte sie und ihr Mann streichelte sie sanft, zog sie noch näher an sich.
    „Anne, du kannst ja nichts dafür. Das ist dieser verfluchte Faun. Er ist genau der Übeltäter, der alle Frauen in den Wahnsinn treiben kann. Das hat mit Liebe und ehrlichem Begehren nichts zu tun. Es ist schlicht Zauberei!“
    „Aber, Alex! Wieso bist du hier? Wie kannst du davon wissen? Ich verstehe nicht ...“
    „Warum ich das weiß, Anne? Ganz einfach, weil ich ein Wächter des göttlich-himmlischen Reiches bin. Ich muss die Geschehnisse auf der Erde überwachen und bin für all das lebende Zeug zuständig, das sich aus dem göttlichen Portal schleicht oder verbannt wird. Als Wächter muss ich die Menschen beschützen und die ehemaligen Götter in Schach halten. Die glauben sonst glatt, sie könnten sich, weiß Gott was, hier aufführen und wilde Partys veranstalten. Das ist halt der Nachteil der Ehemaligen, sie glauben immer noch sie wären allmächtig, obwohl sie einen Großteil ihrer Kraft verloren haben.“
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, lallte Anne und hatte dabei riesengroße Kulleraugen, die an die Schönheit und Intelligenz eines Pferdes erinnerten.
    „Oh, doch!“, antwortete Alex und so wie er es

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