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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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umgegrabene Erde vor den Zelteingängen immer noch
deutlich vor Augen, fühlte die Riemen, hörte die Schritte und die Worte:
    „Nur noch ein Zelt, Tristan.“
Oder die Begrüßung abends: „Komm schon, Tristan, Zeit für unseren kleinen Zug
durch das Lager. Gut so, das ist es. Schau nur, Garreth, wie schnell unser
junger Mann lernt. Habe ich es nicht gesagt, Geoffrey? Nach drei Tagen brauche
ich nicht mal mehr die Handfesseln für ihn.“
    Danach fütterten sie mich,
wischten mir fast liebevoll den Mund ab und gaben mir viel zu viel Wein zu
trinken, nahmen mich mit in den Wald nach Einbruch der Dunkelheit. Ich
erinnerte mich an ihre Schwänze, an ihren Streit, wer als erster an der Reihe
war und ob es besser mit dem Mund oder dem Anus wäre. Und manchmal taten sie es
- einer von vorn und einer von hinten. Und der Hauptmann schien immer in der
Nähe - stets lächelnd. Nun ... sie hatten mich also gemocht. Ich hatte es mir
nicht nur eingebildet. Auch nicht die Wärme, die sie mir entgegenbrachten. Und allmählich
verstand ich.
    “Er war einer der feinsten,
wohlerzogensten Prinzen überhaupt“, murmelte der Hauptmann, und seine Stimme
schien aus seinem Bauch und nicht aus seinem Mund zu kommen.
    Plötzlich wollte ich meinen
Kopf drehen und ihn anschauen; ich wollte sehen, ob er immer noch so schön war
wie damals.
    „Er wurde an Lord Stefan
übergeben als sein persönlicher Sklave“, fuhr er fort, „mit dem Segen der
Königin. Ich bin überrascht, ihn hier zu sehen.“
    Zorn lag in seiner Stimme. „Ich
habe der Königin gesagt, dass ich selbst es war, der ihn gebrochen hat.“
    Er hob meinen Kopf, drehte
ihn hierhin und dorthin. Ich bemerkte mit steigender Spannung, dass ich während
der ganzen Zeit fast still geblieben war und mich bemüht hatte, in seiner
Anwesenheit keinen Laut von mir zu geben, doch nun war ich kurz davor, mich
gehen zulassen. Ich konnte mich nicht beherrschen und stöhnte tief auf - das
war besser, als zu weinen.
    „Was hast du getan? Sieh
mich an!“ forderte er. „Hast du der Königin missfallen?“
    Ich schüttelte den Kopf,
konnte ihm nicht in die Augen schauen, mein ganzer Körper schien zu schwellen
unter dem Zaumzeug.
    “Hast du Lord Stefan Missfallen?“
    Ich nickte. Ich sah ihn
kurz an und schaute wieder zu Boden. Ich konnte es nicht ertragen. Etwas Seltsames
verband mich mit diesem Mann. Und ein solches Band - das erschreckte mich - gab
es zwischen Lord Stefan und mir nicht.
    “Er ist schon früher dein
Liebhaber gewesen, nicht wahr?“ drängte der Hauptmann weiter und rückte dicht
an mein Ohr.
    Aber ich wusste, dass mein
Herr dennoch seine Worte hören konnte.
    „Und schon Jahre bevor Lord
Stefan in das Königreich kam.“
    Ich nickte erneut.
    „Und diese Erniedrigung war
mehr, als du ertragen konntest?“ fragte er. „Obwohl du gelernt hast, deine
Gesäßbacken für die niederen Soldaten zu spreizen und dich herzugeben?“
    „Nein!“
    Ich weinte unter dem
Knebel, schüttelte aufgebracht und aufgewühlt den Kopf. Mein Herz raste. Und die
langsame unausweichliche Erkenntnis, die nur wenige Augenblicke zuvor über mich
gekommen war, wurde klarer und klarer. Aus bloßer, tiefer Enttäuschung weinte ich.
Wenn ich doch nur erklären könnte...
    Der Hauptmann griff nach
der kleinen Silberschnalle am Phallus in meinem Mund und stieß meinen Kopf
zurück.
    „Oder war etwa der Grund“,
sagte er, „dass dein früherer Liebhaber nicht Stärke genug besaß und nicht die nötige
Härte zeigte, dich zu beherrschen?“
    Ich sah ihm jetzt direkt in
die Augen, und wenn man sagen kann, dass jemand imstande war, mit so einem
Knebel im Mund zu lächeln, dann lächelte ich in diesem Augenblick. Ich vernahm
mein eigenes Seufzen. Und dann nickte ich, trotz seiner Hand, die den Phallus
hielt. Sein Gesicht war so schön und klar, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich
sah seine volle, robuste Gestalt in der Sonne, sah wie er die Peitsche meines
Herrn nahm. Und während wir uns in die Augen schauten, begann er mich zu
peitschen.
    Jetzt war das Bild meiner
Erkenntnis vollständig. Ich hatte die vollkommene Erniedrigung durch das Dorf
gewollt. Stefans Liebe hatte ich nicht ertragen können - genauso wenig wie
seine Einfühlsamkeit und seine Unfähigkeit mich zu beherrschen. Für seine
Schwäche in unserer vorherbestimmten Verbindung verachtete ich ihn, Dornröschen
hatte meine Ziele verstanden. Sie hatte meine Seele besser gekannt als ich
selbst. Das war es, was ich verdiente und wonach ich

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