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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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ängstlichem Atem, Kopf und Hüften unentrinnbar
vorwärts gezogen, das wunde Fleisch angestachelt durch die lange, knallende
Peitsche hinter mir? Ich konnte meinen Herrn nicht wirklich sehen, doch mit
jedem Hieb spürte ich ihn so, wie er letzte Nacht gewesen war, und die
Leichtigkeit, mit der er mich erneut quälte, verblüffte mich. Ich hatte nicht
angenommen, dass er aufgrund unserer Umarmungen damit aufhören würde. Doch dass
es sich deshalb derart verschlimmern würde...
    Ich fühlte mit einem Mal eine
dunkle Ahnung, welche Unterwerfung er von mir erwartete. Die Ponys drängten
stolz durch die dichte Menschenmenge, und so mancher Kopf wandte sich um, da
überall Dorfbewohner mit Marktkörben oder angezäumten Sklaven waren. Und wieder
und wieder betrachteten mich die Leute - den Sklaven. Wenn ich hämische Blicke
erwartet hatte, hatte ich mich getäuscht. Was ich bemerkte, war pures
Amüsement. Ganz gleich, wohin diese Leute auch schauten - sie erblickten appetitliche
Stücke nackten Fleisches, bestraft, ausgestellt oder angeschirrt für ihr
Vergnügen.
    Und während wir um eine
Ecke nach der anderen bogen und durch die enge Gasse preschten, fühlte ich mich
noch verlorener als auf dem Drehsockel. Jeder Tag würde schrecklicher als der
vorhergehende sein. Und obgleich ich bei diesem Gedanken umso bitterlicher
weinte und mein Schwanz in seinem Geschirr anschwoll, obschon ich schneller marschierte,
um der klatschenden Peitsche zu entgehen, so ließ mich diese Überlegung meine Umgebung
in einem merkwürdigen Licht sehen.
    Ich verspürte den
unwiderstehlichen Drang, vor meinem Herrn auf die Füße zu fallen, um ihm zu
verstehen zu geben, dass ich mein Los begriff, dass ich es mit jeder
entsetzlichen Prüfung, der er mich unterzog, umso klarer sah und dass ich ihm
aus den Tiefen meiner Seele Dank schuldete dafür, dass er es geschafft hatte,
mich so gründlich zu brechen.
    Hatte nicht er gestern den
Ausdruck „einen neuen Sklaven brechen“ benutzt?
    Hatte er nicht gesagt, dass
der dicke Phallus dafür gut sei? Und dieser Phallus teilte mich erneut entzwei,
und ein weiterer dehnte meinen Mund und ließ meine Schreie schrill werden. Vielleicht
würde er diese Schreie verstehen. Wenn er sich doch nur herablassen würde, mich
mit einer winzigen Berührung seiner Lippen zu trösten...
    Plötzlich wurde mir klar, dass
ich niemals zuvor- auch nicht durch die Strenge im Schloss - so weich, so
unterwürfig geworden war. Wir hatten einen großen Platz erreicht. Um mich herum
sah ich all die Wappen der Gasthäuser, die Toreinfahrten und die hohen Fenster.
Es waren reiche, hübsche Gasthäuser; ihre Fenster waren so wie die der
Herrenhäuser mit Ornamenten verziert. Ich wurde zu einem großen Kreis um einen Brunnen
gepeitscht. Die Menge ließ uns anstandslos passieren, als ich wie im Schock den
Hauptmann der Königlichen Garde an einem der vielen Eingänge erkannte. Zweifellos
- es war der Hauptmann. Ich erkannte sein blondes Haar, den grob gestutzten
Bart und diese grüblerischen grünen Augen. Unvergessen - ganz und gar.
    Er war es, der mich aus
meinem Heimatland geholt und mich eingefangen hatte, als ich versuchte, aus dem
Lager auszubrechen. Ich konnte mich an den dicken Schwanz erinnern, der mich
einst aufspielte, und an sein stilles Lächeln, als er den Befehl erteilte, mich
Abend für Abend durch das Lager zu peitschen, bis wir das Schloss erreichten.
Und nie vergaß ich den seltsamen, unerklärlichen Augenblick, als wir uns in die
Augen schauten beim Auseinandergehen.
    „Auf Wiedersehen, Tristan“,
hatte er mit herzlicher Stimme gesagt, und aus freien Stücken hatte ich seine
Stiefel geküsst, während sich unsere Blicke trafen.
    Und mein Schwanz erkannte
ihn ebenfalls. Nun wurde ich auch noch in seine Nähe gezogen, und ich
fürchtete, dass er mich erkennen würde. Meine Schande schien mir unerträglich.
All die merkwürdigen Regeln des Schlosses schienen für einen Moment wieder zu
gelten, und ich war gebunden - ein reuiger Sünder- und in das Dorf verdammt. Er
würde wissen, dass ich aus dem Schloss hierher geschickt worden war, zu noch strengerer
Behandlung als der, die er mir hatte zukommen lassen. Aber er beobachtete etwas
durch die offene Tür des Gasthauses Zum Löwen. Und mit einem Blick erkannte ich
das kleine Spektakel.
    Eine hübsche Frau aus dem
Dorf, die einen schönen roten Rock und eine weiße, geraffte Bluse trug,
prügelte ihre Sklavin eifrig über einer hölzernen Theke. Das

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