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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Anrufe von einer Frau bekommen. Ich war jedes Mal am Apparat. Sie klang sehr nett. Ich weiß, sie hat ihm keine Angst gemacht.«
    Â»Das war Carol. Carol Wentz«, klärte Brenna Millie
auf.
    Â»Oh. Ich dachte, es wäre vielleicht seine Exfrau gewesen.«
    Â»Und warum?«
    Â»Weil sie mir, als sie gefragt hat, ob sie Tim O’Malley sprechen kann, sagte, dass es um Iris geht. Ich weiß, dass Iris seine kleine Tochter war. In seinem Zimmer hing ein Bild von ihr.«
    Brenna machte kurz die Augen zu. »Hat Tim jemals erwähnt, was ihm Carol über Iris erzählt hat?«
    Â»Nein.«
    Â»Okay. Danke, dass Sie mich zurückgerufen haben, Miss Davis.«
    Â»Hören Sie, Miss Spector, eine Sache ist da noch, die Ihnen vielleicht weiterhelfen kann.«
    Brenna wartete schweigend ab.
    Â»Am Tag des Brandes hat mich Tim etwas Seltsames gefragt.«
    Â»Ja?«
    Â»Er hat mich gefragt, ob ich ein neues Schloss für seine Tür besorgen kann.«
    Â»Miss Davis, sind Sie sicher, dass er nicht noch andere Besucher hatte? Sie haben nicht zufällig irgendeinen fremden Wagen in der Nähe Ihres Hauses gesehen?«
    Â»Nein. Das heißt, warten Sie … jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir wieder ein, dass ich einmal an einem Wagen vorbeigekommen bin, als ich vom Markt nach Hause kam. Er fuhr gerade wieder los, aber woher genau er kam, kann ich nicht sicher sagen. Wir haben zu zehnt in diesem Haus gelebt, und ein paar der Leute hatten wesentlich häufiger Besuch als Tim.«
    Â»Was war das für ein Wagen?«, fragte Brenna sie. »Kennen Sie die Marke und vielleicht auch das Modell?«
    Â»Ich kenne mich mit Autos nicht aus. Aber er war blau. Und winzig klein. Sah beinahe wie ein Spielzeug aus.«
    Nach dem Gespräch mit Millie Davis stellte Brenna den Computer aus und ging frustriert ins Bett … Sie war der Lösung ihres Falls so nah und gleichzeitig so weit davon ent-
fernt.
    Carol hatte mit Tim O’Malley über Iris gesprochen. Der Mann hatte vor dem Brand des Hauses Angst gehabt und sich vor irgendwem versteckt – aber vor wem? Wer war dieser Mann, der für das Wright’sche Unternehmen tätig war, dieser Mann, der sowohl Lydia Neff als auch Lane Hutchins kannte, dieser Mann, der ein blaues »Spielzeugauto« fuhr?
    Sie sank in einen unruhigen, traumlosen Schlaf, doch um fünf Uhr morgens fuhr sie wieder hoch, und eine Erinnerung schoss durch ihr Hirn … Die kühle Herbstluft weht ihr in den Rücken, und die Sonne spiegelt sich in Morascos Brillengläsern, als er mit ihr spricht. Lane Hutchins’ BMW 360i biegt in den Parkplatz ein, und sie nimmt den silbernen Kotflügel aus dem Augenwinkel wahr …
    Â»â€¦ auch wenn Lane in seinem ganzen Leben nie länger als bis fünf im Büro gesessen hat, spielt er jeden Morgen um Punkt sieben Golf mit Roger Wright. Was aus Sicht der Leute hier von einer ausgeprägten Arbeitsmoral zeugt.«
    Sie stand auf, marschierte in die Küche, bereitete ein Lunchpaket für Maya zu und schrieb auf einen Zettel: Bin wahrscheinlich den ganzen Morgen unterwegs. Muss arbeiten. Alles Liebe, Mum. Dann schrieb sie noch: Ich bin furchtbar stolz auf dich, legte die Notiz mit einem Zehn-Dollar-Schein neben das Lunchpaket und fügte hinzu: Falls mein Lunch zu fade ist.
    Danach ging sie zu ihrem Computer, schaltete ihn ein und verbrachte eine einsame Stunde bis zum Anbrechen der Dämmerung mit Recherchen über Wright Industries und Tarry Ridge.
    Ich frage mich, wie viele Löcher sie wohl spielen. Seit etwas über einer Viertelstunde war Brenna auf dem Parkplatz des Country Clubs von Tarry Ridge. Sie hielt einen Becher Tankstellenkaffee in der Hand und blickte abwechselnd auf den Eingang des Clubs und Lane Hutchins’ silbernen BMW . Es war sieben Uhr dreißig, und bei ihrer Ankunft hatte Hutchins’ Wagen bereits dort geparkt. Sie schaute erneut auf ihre Uhr und schrieb eine SMS an Trent: Ich glaube, der Viv. Bistro ist der Firmenwagen von Wright. Bin in Tarry Ridge und hoffe, dass ich mit Wright persönlich sprechen kann.
    Dreißig Minuten später, gerade als sie den letzten Schluck von ihrem Kaffee trank, tauchte Hutchins am Hinterausgang auf. Er hatte sich die Golftasche über die Schulter gehängt und war in ein Gespräch mit dem einzigartigen Roger Wright vertieft. Brenna beobachtete die beiden: Wright, dessen adretter,

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