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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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sonnengebräunter Perfektion die Zeit nichts anhaben zu können schien – denn mit seinen blitzenden Zähnen, der strahlenden Haut sah er noch genau wie vor elf Jahren aus und war der lebende Beweis für das, was sich durch Geld erreichen ließ – und Hutchins, dieser grobschlächtige Emporkömmling in dem mintgrünen Poloshirt und der karierten Golfhose, eindeutig teure Markenkleider, die jedoch nicht wirklich richtig saßen, als wären sie nicht ganz mit dem Menschen einverstanden, der sie trug. Aus der Ferne konnte sie nicht sehen, ob Hutchins schwitzte, doch falls nicht, hatte der Kerl bestimmt schon vor der Golfstunde so angestrengt trainiert, dass vorübergehend kein Schweiß mehr übrig war. Worüber in aller Welt unterhielten sich die zwei?
    Brenna selbst bemühte sich um eine möglichst gelungene Faith-Rappaport-Imitation – sie hatte sich die Haare frisch geföhnt, trug ein rosa-grünes Hemdblusenkleid von Ralph Lauren sowie eine Kaschmirjacke, die sie zwei Jahre zuvor in einem Outlet-Shop in der Upper East Side für die Anlässe erstanden hatte, zu denen sich ein Auftritt als Grande Dame empfahl, geschmackvolle goldene Ohrringe und hatte einen Großteil ihres Gesichts hinter einer überdimensionalen Sonnenbrille versteckt.
    Sobald Hutchins und Wright sich voneinander lösten, setzte sie ein mühsam einstudiertes, breites Lächeln auf, marschierte auf die beiden Männer zu und winkte den beiden auf die Art der Kuchenverkäuferinnen aus der Bibliothek mit wild fuchtelnden Armen zu. »Roger?«
    Wright drehte sich zu ihr um. Sein breites Lächeln passte nicht zu seinem ausdruckslosen Blick und zu dem Sollte-ich-Sie-kennen? , das ihm, wenn auch in geschmackvoller Kalligraphie, deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
    Â»Sie erinnern sich bestimmt nicht mehr an mich.« Sie reichte ihm die Hand. »Candy Bissel. Ich schreibe eine Kolumne für die Sleepy Hollow Press .« Sie spürte Hutchins’ durchdringenden Blick und sah ihn grinsend an. »Ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Polizeichef«, antwortete sie. »Sie machen einen wirklich hervorragenden Job.«
    Sein Gesicht entspannte sich, und mit dem Lächeln des Politikers klärte er sie auf: »Wir haben einen sechzigprozentigen Rückgang der Kriminalitätsrate in weniger als fünf Jahren erzielt.«
    Â»Habe ich es nicht gesagt? Und vielleicht darf ich noch hinzufügen, dass die spätabendliche Ausgangssperre für Jugendliche in Tarry Ridge ein wahrer Geniestreich war.«
    Das Lächeln wurde noch ein wenig breiter. »Ich beziehe ein anständiges Gehalt von dieser Stadt«, erklärte er. »Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, den Steuerzahlern etwas für dieses Geld zu bieten.«
    Â»Ohne Lane wären wir wirklich aufgeschmissen«, sagte Wright.
    Â»Genau wie ohne Sie, Sir!« Brenna sah ihn strahlend
an.
    Â»Tut mir leid, Miss Bissel, aber könnten Sie mir vielleicht sagen, wo wir uns schon mal begegnet sind?«
    Brenna lachte. »1996. Bei der Eröffnung des Rose Buildings. Ich habe damals für meine Zeitung darüber berichtet – ich kam gerade frisch vom College und war noch voller jugendlicher Begeisterung für meinen Job.«
    Wright atmete aus. »Natürlich.«
    Â»Die Sache ist die, ich vergesse niemals ein Gesicht, und falls Sie mir die Bemerkung erlauben, Sie sehen noch genau wie damals aus.«
    Â»Das ist wirklich schmeichelhaft.«
    Brenna blickte wieder Hutchins an. »Die Eröffnung war phantastisch«, sagte sie. »Afrikanische Tänzer, Thunfischtatar … oh, ich könnte immer weiter reden. Und auch die Pressefrau von Ihrem Unternehmen war ein echter Schatz.« Sie wandte sich an Wright. »Wie hieß sie noch mal?«
    Â»Claire Goodman.«
    Â»Nein. Nein, so hieß sie nicht.«
    Â»Claire macht seit Jahren die PR für uns.«
    Brenna blinzelte mehrmals. »Nein, sie hieß Linda oder so. Eine wirklich attraktive Frau … warten Sie, jetzt fällt’s mir wieder ein … Lydia!«
    Wieder wurden seine Augen völlig ausdruckslos.
    Brenna räusperte sich leicht. »Wie dem auch sei, tut mir leid, dass ich Sie einfach überfallen habe, aber –«
    Â»Kein Problem.«
    Â»Wirklich, es ist sicher Schicksal, dass ich Ihnen beiden über den Weg gelaufen bin, denn erst gestern habe ich auf dem Parkplatz der Bibliothek einen Ihrer

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