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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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Und anscheinend arbeitet auch Polizeichef Hutchins für den Mann. Okay, das war vielleicht etwas weit hergeholt. Neben jemandem zu stehen, hieß schließlich noch lange nicht, dass man dessen Angestellter war. Aber … weshalb hatte Hutchins vor elf Jahren neben einem Angestellten von Wright gestanden und getan, als wäre es eine offizielle Anweisung der Polizei, dass sie ihren Platz vor Lydias Haus verließ? Brennas Schädel dröhnte, und es klingelte in ihren Ohren, als würde ihr Gehirn von zu vielen Informationen überflutet und zerbersten, wenn es nicht endlich zur Ruhe kam.
    Sie kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück. Es war schon kurz vor Mitternacht. Sie würde den Computer ausschalten, ins Bett gehen und morgen früh, wenn sie wieder richtig denken könnte, noch mal gründlich über alles nachdenken.
    Doch als sie sich ihrem Schreibtisch näherte, nahm die Lautstärke des Klingelns zu. Und ihr wurde klar, dass das Geräusch nicht aus ihrem Gehörgang, sondern von ihrem leise gestellten Handy kam.

25
    Eilig griff sie sich das Handy und warf einen Blick auf das Display. Die Nummer war ihr fremd, hatte aber dieselbe Vorwahl wie das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Buffalo. Sie räusperte sich kurz und dachte: Immer mit der Ruhe. Bist du ein Profi oder nicht? »Brenna Spector.«
    Â»Die Krankenschwester von der Intensivstation. Sie sagte, Sie wollten mit mir sprechen.« Die leise, schwache Stimme klang nicht im Geringsten so wie die, an die sich Brenna vom Brunnen in der Wohnanlage Waterside erinnerte, aber schließlich hatte Lydia sich seither völlig verändert. Weshalb also sollte ihre Stimme noch so klingen wie vor all der Zeit?
    Brenna atmete tief durch. »Hören Sie, Sie sind seit zwei Jahren verschwunden«, sagte sie. »Das können Sie auch bleiben. Niemand wird erfahren, wo Sie sind, aber ich muss Ihnen ein paar Fragen nach einem Mann stellen, den Sie damals kannten.«
    Â»Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Weshalb sollte ich verschwunden sein?«
    Â»Bitte, Lydia –«
    Â»Ich heiße nicht Lydia«, erklärte ihr die Stimme. »Ich dachte, Sie würden mir sagen, wie es Tim O’Malley geht.«
    Brenna stockte der Atem. »Sie sind die Frau, die mehrmals im Krankenhaus angerufen hat.«
    Â»Ja.«
    Â»Wie heißen Sie?«
    Â»Millie«, antwortete die andere langsam. »Millie Davis.«
    Brenna atmete vernehmlich aus. »Ihnen hat das Haus gehört.«
    Â»Ja.«
    Â»Aber als Sie im Krankenhaus angerufen haben, haben Sie dort Ihren Namen nicht genannt.«
    Â»Nein.«
    Â»Und warum nicht?«
    Â»Ich habe mir Sorgen um Tim gemacht. Aber gleichzeitig hatte ich auch Angst.«
    Brenna setzte sich, drückte sich das Handy ans Ohr und erwiderte sanft: »Verstehe«, auch wenn sie nicht das mindeste verstand.
    Â»Ich weiß, dass Sie keine Polizistin sind. Die Schwester sagte, dass Sie Spector heißen, und ich habe Ihre Nummer aus dem Computer rausgesucht und dabei Ihre Webseite gesehen. Sie sind eine Privatdetektivin.«
    Â»Ja.«
    Â»Dies ist Ihre Handynummer. Auf der Webseite steht auch, dass alles, was man Ihnen sagt, vertraulich behandelt wird.«
    Â»Ja.«
    Â»Gut.« Millie atmete zitternd aus.
    Â»Miss Davis?«
    Â»Ja?«
    Â»Warum haben Sie Angst?«
    Wieder atmete die andere zitternd aus, und es hätte Brenna nicht gewundert, hätte sie vor lauter Panik einfach wieder aufgelegt. Dann aber sagte sie: »Ich glaube nicht, dass Timothy das Feuer gelegt hat.«
    Brenna riss die Augen auf. »Haben Sie denn vor dem Brand jemanden kommen oder gehen sehen?«
    Â»Nein. Es ist alles mitten in der Nacht passiert. Wir haben alle geschlafen, bis die Flammen so groß wurden, dass wir davon wach geworden sind.«
    Â»Warum denken Sie dann, jemand anders hätte dieses Feuer gelegt?«
    Â»Weil sich Tim in letzter Zeit sehr seltsam verhalten hat. Er war furchtbar nervös und gleichzeitig gereizt. Wenn man bei ihm geklopft hat, hat er nur ›hau ab‹ gesagt, was ihm gar nicht ähnlich sah. Normalerweise ist er ein sehr netter, umgänglicher Mensch.«
    Â»Und seit wann hat er sich so seltsam verhalten?«
    Â»Das fing ungefähr zwei Tage vor dem Feuer an.«
    Â»Hatte er zu der Zeit irgendwelchen Besuch?«
    Â»Nicht dass ich wüsste – aber ich war natürlich auch nicht immer da. Anfang jener Woche hatte er ein paar

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