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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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vorsichtig die Wohnungstür. Niemand war im Korridor zu sehen. Leise verließ sie Barrys Apartment. Wenn diese Männer – wer auch immer sie waren – inzwischen entdeckt hatten, dass ihr Apartment leer war, würden sie bestimmt nach ihr suchen. Sie hatte keine Möglichkeit, sich hier lange versteckt zu halten, aber sie wollte wenigstens wissen, was das für eine Razzia war, in die sie da hineingeraten war.
    Sie lief den verglasten Gang hinunter und sah, dass man die Angestellten im Garden Restaurant zusammengetrieben hatte. Die Leute standen in kleinen Gruppen herum, einige redeten aufgeregt miteinander, andere standen stumpf brütend oder ängstlich schauend da … Sie wurden von bewaffneten Männern in Polizeiuniform bewacht; die gesamte Außenbeleuchtung brannte und leuchtete die Szenerie fast taghell aus. Was sie da beobachtete, gefiel Gundula nicht. Nie hätte sie gedacht, dass sie in so eine verfahrene Situation schlittern könnte. Doch nicht sie, Gundula … aus dem schönen, ruhigen Bern!
    Sie presste ihre Stirn gegen die Scheibe, um sich zu sammeln. Sie könnte jetzt zu den anderen gehen – wie ein Schaf zur Schlachtbank, dachte sie. Oder aber … Ein Versteck fiel ihr nicht ein. Das Forschungszentrum war so akkurat geplant, dass es keine uneinsehbaren Winkel und Nischen gab. Aber es gab ja noch die zum Teil ungenutzten Technikräume neben der Tiefgarage. Vielleicht konnte sie sich dort verstecken? Sie hatte den Zugangscode und die Keycard für diese Räume, und es war gar nicht weit bis dorthin. Wenn sie sich dort verbergen könnte, bis die Aktion vorbei war … Aber was wäre damit gewonnen? Irgendjemand muss der Nachwelt berichten, was hier passiert ist , dachte sie grimmig. Und Handeln war allemal besser, als passiv zuzuschauen – bei was auch immer.
    Entschlossen machte sich Gundula auf den Weg. Vorsichtig schlich sie voran, lauschte dabei stets auf Schritte und Stimmen, und schaffte es schließlich bis zur Tiefgarage.
    Nur ein einsamer Wachposten stand dort an der Rampe. Er schien niemanden in seinem Rücken zu erwarten, sondern sah nach oben, die Auffahrt hinauf. Gundula zog ihre Schuhe aus, um geräuschlos an den geparkten Wagen vorbeizugehen und ungesehen in den Technikraum zu gelangen.
    Plötzlich trat ein Mann hinter einem der geparkten Fahrzeuge hervor und schaute zu ihr. Tony Gallagher. Ihm war es also auch gelungen, der Razzia zu entkommen. Klar, er kannte das Gebäude besser als jeder andere. Nun waren sie immerhin schon zu zweit. Er sah vollkommen geschafft aus und schien tatsächlich ebenfalls erleichtert zu sein, sie zu sehen. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen, dann winkte er sie zu sich heran.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, wisperte sie.
    So nah bei ihm fiel ihr auf, dass er stechend nach Schweiß stank. Er trug nur ein T-Shirt und Boxershorts. Offensichtlich hatte auch ihn die nächtliche Aktion aus dem Schlaf gerissen.
    »Wir sollten zügig von hier verschwinden«, antwortete er leise. »Das sieht nicht gut aus.«
    »Polizei?«, fragte Gundula.
    Er schüttelte erst den Kopf, zuckte dann mit den massigen Schultern.
    Im nächsten Moment erklang hinter ihnen ein knackendes Geräusch. Sie fuhren beide herum und blickten in die Mündungen von zwei Gewehren. Gundula wollte schon die Hände heben, als Gallagher sie grob zu sich riss und sie wie ein Schutzschild vor sich presste.
    »Dies ist eine amtliche Razzia des Staates Bihar«, sagte einer der zwei Uniformierten. »Heben Sie die Hände über den Kopf. Widerstand ist zwecklos.«
    »Die Frau hier ist eine Schweizer Staatsbürgerin. Ihr wollt sie doch nicht erschießen, oder?«, keuchte Gallagher.
    »Lassen Sie sie los und heben Sie die Hände über den Kopf.«
    »Ich lass mich nicht von euch einbuchten!«, tönte Gallagher.
    Entweder war er betrunken oder trunken vor Angst, dachte Gundula und versuchte, sich von ihm loszumachen. Doch seine Arme umklammerten sie zu fest, und seine große, fleischige Hand packte ihre Kehle, sodass sie zu röcheln begann.
    Die Bewaffneten kamen einen Schritt näher. »Lassen Sie sofort die Frau los und ergeben Sie sich. Das gesamte Areal ist unter Polizeikontrolle.«
    Gallagher bewegte sich rückwärts und versuchte, sie mit sich in Richtung Ausgang zu schleifen. Gundula war in Panik, weil sie zu wenig Luft bekam. Trotzdem machte sie sich so schwer wie möglich. Der Druck auf ihre Kehle verstärkte sich, sodass sie überall in der Tiefgarage weiße Pünktchen sprühen sah. Gallaghers Kraft schien

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