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Double Cross. Falsches Spiel

Double Cross. Falsches Spiel

Titel: Double Cross. Falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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Peter, langweile ich dich?«
    »Nicht mehr als sonst.«
    »Ich dachte, ein paar Neuigkeiten aus der Heimat würden dich aufmuntern.«
    »Wer sagt denn, daß ich Aufmunterung brauche?«
    »Peter Jordan, diesen Glanz in deinen Augen habe ich seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen. Wer ist sie?«

    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Würdest du mir das erklären?«
    »Ich bin während der Verdunkelung mit ihr zusammengestoßen und habe ihr die Einkaufstüte aus der Hand geschlagen. Es war sehr peinlich. Aber sie war hinreißend.«
    »Hast du ihre Telefonnummer?«
    »Nein.«
    »Oder ihren Namen?«
    »Ja, den habe ich.«
    »Na, wenigstens etwas. Mein Gott! Ich würde sagen, du bist etwas aus der Übung. Beschreib sie mir.«
    Jordan beschrieb sie - groß, schulterlanges braunes Haar, großer Mund, schöne Wangenknochen und die aufregendsten Augen, die er je gesehen habe.
    »Das ist ja interessant«, sagte Shepherd.
    »Warum sagst du das?«
    »Weil dieselbe Frau gerade da drüben steht.«
    Männer in Uniform machten Catherine Blake normalerweise nervös. Doch als Peter Jordan quer durch die Bar auf sie zukam, dachte sie, daß sie noch nie einen Mann getroffen hatte, der so gut aussah wie er in seiner dunkelblauen Marineuniform. Er war wirklich ein sehr attraktiver Mann - am gestrigen Abend war ihr gar nicht aufgefallen, wie attraktiv. Die Uniformjacke saß so tadellos an seinen breiten Schultern, als habe er sie in Manhattan maßschneidern lassen. Er hatte schmale Hüften, und sein ruhiger Gang strahlte ein Selbstvertrauen aus, das nur selbstbeherrschte und erfolgreiche Männer hatten. Er hatte dunkles, fast schwarzes Haar, das in auffallendem Kontrast zu seinem blassen Teint stand. Seine Augen hatten einen betörenden Grünschimmer - ein helles Grün wie bei einer Katze -, und seine Lippen waren sanft geschwungen und sinnlich. Er lächelte ungezwungen, als er bemerkte, daß sie ihn ansah.
    »Ich glaube, wir sind gestern abend zusammengestoßen«, sagte er und streckte ihr die Hand hin. »Ich heiße Peter Jordan.«
    Sie gab ihm die Hand, und als sie wieder losließ, ließ sie ihre Fingernägel leicht über seine Handfläche gleiten.
    »Und ich heiße Catherine Blake«, sagte sie.
    »Ja, ich erinnere mich. Sie sehen so aus, als würden Sie auf jemanden warten.«
    »Ja, aber wie es scheint, bin ich versetzt worden.«
    »Der Kerl muß ein Vollidiot sein.«
    »Er ist nur ein alter Freund.«
    »Darf ich Sie dafür zu einem Drink einladen?«
    Catherine sah Jordan an und lächelte, dann spähte sie kurz zu Robert Pope hinüber, der sie beide scharf beobachtete.
    »Ich würde lieber irgendwo hingehen, wo man sich in Ruhe unterhalten kann. Haben Sie noch die vielen Lebensmittel zu Hause?«
    »Ein paar Eier, etwas Käse, eventuell noch eine Dose Tomaten. Und viel Wein.«
    »Damit könnte man ein köstliches Omelett zubereiten.«
    »Ich hole nur eben meinen Mantel.«
    Robert Pope, der an der Bar stand, sah, wie sie durch das Gedränge schlüpften und in den Salon hinaustraten. Er trank in aller Ruhe sein Glas leer, wartete ein paar Sekunden, dann ging er ihnen nach. Draußen vor dem Hotel wurden sie vom Portier zu einem Taxi geführt. Pope überquerte rasch die Straße und sah, wie das Taxi anfuhr. Dicky Dobbs saß am Steuer des Lieferwagens. Er ließ den Motor an, während Pope einstieg. Der Wagen fädelte sich in den Verkehr ein. Kein Grund zur Eile, sagte Pope zu Dicky. Er wisse, wohin sie wollten. Er lehnte sich zurück und schloß für ein paar Minuten die Augen, während Dicky in westlicher Richtung zu Jordans Haus in Kensington fuhr.
    Während der Fahrt im Taxi bemerkte Catherine Blake urplötzlich, daß sie nervös war. Sie war nicht deshalb nervös, weil ein Mann neben ihr saß, der das wichtigste Geheimnis des Krieges kannte, sondern weil die Rituale des Werbens nicht ihre Stärke waren. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit dachte sie über ihr Aussehen nach. Sie wußte, daß sie eine attraktive Frau war, eine schöne Frau. Sie wußte, daß die meisten Männer sie begehrten. Doch in all der Zeit in Großbritannien hatte sie sich große Mühe gegeben, ihr Aussehen zu verbergen, um nicht aufzufallen. Sie hatte das Aussehen einer trauernden Kriegswitwe angenommen und dicke dunkle Strümpfe getragen, die ihre schönen langen Beine verhüllten, schlechtsitzende Röcke, unter denen ihre wohlgerundeten Hüften nicht zur Geltung kamen, und dicke Männerpullover, die ihre vollen Brüste verbargen. Heute abend trug sie ein hinreißendes

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