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Double Cross. Falsches Spiel

Double Cross. Falsches Spiel

Titel: Double Cross. Falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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es?«
    »Vicary will, daß ich in der Registratur ein paar Namen für ihn überprüfe.«
    »Warum kommt er deswegen nicht zu mir?«
    »Vermutlich, weil er sich nichts davon verspricht.«
    »Wie lauten die Namen?«
    »Peter Jordan und Walker Hardegen.«
    »Gewiefter Bursche«, murmelte Boothby. »Sonst noch was?«
    »Ja. Er will, daß ich nachsehe, ob wir etwas unter dem Wort Broome haben.«
    »Wo?«
    »In der Personalkartei, bei den Decknamen von Agenten, deutschen und britischen. Und bei den Decknamen von Operationen, abgeschlossenen und laufenden.«

    »Verdammt«, sagte Boothby. Er drehte sich weg und beobachtete den Verkehr. »Ist Vicary direkt zu dir gekommen oder hat er dich durch Dalton bitten lassen?«
    »Dalton hat mich gefragt.«
    »Wann?«
    »Heute nacht.«
    Boothby wandte sich ihr zu und grinste sie an. »Grace, warst du wieder ein ungezogenes Mädchen?«
    Statt zu antworten, fragte sie nur: »Was soll ich ihm sagen?«
    »Sag ihm, daß du in jeder erdenklichen Kartei nach den Namen Jordan und Hardegen gesucht, aber nichts gefunden hast.
    Dasselbe gilt für Broome. Verstanden, Grace?«
    Sie nickte.
    »Sieh nicht so bedrückt drein«, sagte Boothby. »Du leistest einen unschätzbaren Beitrag zur Verteidigung deines Landes.«
    Sie sah ihn an und kniff wütend die Augen zusammen. »Ich belüge jemanden, der mir sehr viel bedeutet. Und das gefällt mir nicht.«
    »Wir haben es bald überstanden. Wenn alles vorbei ist, lade ich dich zu einem netten Abendessen ein, wie in alten Zeiten.«
    Sie zog ein wenig zu kräftig am Türriegel und setzte einen Fuß aus der Tür. »Du darfst mich zu einem teuren Abendessen ausführen, Basil. Aber mehr nicht. Die alten Zeiten sind endgültig vorbei.«
    Sie stieg aus, knallte die Tür zu und sah Boothbys Wagen nach, wie er in der Dunkelheit verschwand.
    Vicary wartete oben in der Bibliothek. Die Mädchen brachten ihm eine Meldung nach der anderen.
    21.15 Uhr: Stationärer Posten in Earl's Court sieht Catherine Blake Wohnung verlassen, Fotos folgen.

    21.17 Uhr: Catherine Blake geht in Richtung Cromwell Road.
    Ein Mann folgt ihr zu Fuß. Observationsfahrzeug fährt ihnen nach.
    21.20 Uhr: Catherine Blake nimmt Taxi und fahrt nach Osten.
    Observationsfahrzeug liest unseren Mann auf und folgt Taxi.
    21.35 Uhr: Catherine Blake steigt am Marble Arch aus Taxi.
    Neuer Mann verläßt Observationsfahrzeug und folgt ihr zu Fuß.
    21.40 Uhr: Catherine Blake nimmt anderes Taxi in der Oxford Street. Observationsfahrzeug hätte sie beinahe verloren. Keine Gelegenhe it, unseren Mann aufzulesen.
    21.50 Uhr: Catherine Blake verläßt Taxi am Piccadilly Circus.
    Geht westwärts. Neuer Mann folgt ihr zu Fuß.
    Observationsfahrzeug fährt ihnen nach.
    21.53 Uhr: Catherine Blake nimmt Bus.
    Oberservationsfahrzeug folgt.
    21.57 Uhr: Catherine Blake verläßt Bus. Geht in den Green Park. Ein Mann folgt ihr.
    Fünf Minuten später trat Harry ins Zimmer. »Wir haben sie im Green Park verloren«, sagte er. »Sie hat kehrtgemacht. Unser Mann mußte weitergehen.«
    In den folgenden zwanzig Minuten sah sie keiner. Vicary kam nach unten und ging im Konferenzraum auf und ab. Über die Mikrofone konnte er hören, wie Jordan, der auf Catherine Blake wartete, durch sein Haus streifte. Hatte sie seine Leute entdeckt?
    War ihr das Observationsfahrzeug aufgefallen? Traf sie sich gerade mit einem anderen Agenten? Versuchte sie zu fliehen?
    Vicary hörte draußen das Brummen des zurückkehrenden Observationsfahrzeugs, dann die leisen Schritte der beschämten Männer, die ins Haus schlüpften. Sie hatten erneut den kürzeren gezogen. Kurz darauf rief Boothby an. Er verfolgte die Operation von seinem Büro aus und wollte wissen, was los war.
    Vicary klärte ihn auf. Boothby murmelte etwas Unverständliches und legte auf.

    Schließlich meldete sich der stationäre Posten vor Jordans Haus über Funk.
    22.25 Uhr: Catherine Blake nähert sich Jordans Haustür.
    Catherine Blake drückt die Klingel.
    Der letzte Teil der Meldung war überflüssig, denn Jordans Haus war so mit Wanzen gespickt, daß das Klingeln aus dem Lautsprecher im Konferenzraum wie ein Fliegeralarm klang.
    Vicary schloß die Augen und lauschte. Ihre Stimmen wurden lauter und leiser, je nachdem, wie nahe sie einem Mikrofon kamen. Vicary hörte, wie sie die üblichen Banalitäten austauschten: Darf ich dir nachschenken? Nein danke, ich habe noch genug. Willst du etwas essen? Du mußt halbverhungert sein. Nein, ich habe schon eine Kleinigkeit gegessen. Ich

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