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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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flüchten ans Meer, doch auch hierhin verfolgt sie die sensationslüsterne Meute. Und in dem Moment, als sie in ihrer Verzweiflung auf die Natural Bridge laufen, bricht sie unter ihnen zusammen und begräbt sie unter den Gesteinsmassen im Meer.« Steve grinste in die Runde. »So brauchte der Kerl nicht einen Cent zu löhnen, sondern bekam noch etwas aus der Lebensversicherung seiner Frau.«
    Alle starrten Steve ungläubig an.
    »Du spinnst doch!«, sagte Sandy.
    »Ja«, sagte Steve ernst, und wir brachen alle in schallendes Gelächter aus.
    Dieser Abend war längst in die Nacht übergegangen, ehe wir das Licht löschten. Ich bin sicher, dass alle noch lange ihren Gedanken nachhingen, ehe sie einschliefen. Ich jedenfalls tat es.
    Am nächsten Tag fuhren wir an den weltberühmten zwölf Aposteln vorbei. Auch diese hintereinander im Meer stehenden Felsen sind Reste der einstigen Küste, die längst von den Gezeiten abgenagt wurde und dadurch solche Gebilde hervorbrachte. Sie sind sicher in dieser Anzahl einmalig, aber wenn ich ehrlich bin, fand ich manch anderen Ausblick von der Great Ocean Road fesselnder. Wenn man in das Land verliebt ist, findet man eigentlich jeden Anblick einmalig. Ich jedenfalls wollte während unserer Fahrt nach Adelaide manchmal nicht mal blinzeln, um ja nichts zu verpassen.
    Unsere Ankunft in Adelaide beendete eine wunderschöne Tour durch eine wilde, aber touristisch sehr gut erschlossene Küstenregion, die jeder auch mit einem Mietwagen bequem nachreisen kann.
    Sandy und ich waren nun in Adelaide angekommen. Dass diese Stadt die Weichen für unsere Zukunft stellen sollte, konnten wir zu jenem Zeitpunkt noch nicht wissen. Alles, was wir wussten war, dass Knochenarbeit auf uns wartete. Auf Torrens Valley Orchards Cherry Farm .

Gumeracha
    W ir hatten keine Zeit, um Adelaide als Stadt überhaupt wahrzunehmen. Gleich nachdem wir ankamen, riefen wir Tony an. Er war etwas mürrisch, weil es ihm wohl im Moment nicht so richtig in den Kram passte, dass er uns abholen musste. Hätte er ja auch nicht müssen, wir hätten seine Farm schon irgendwie gefunden, aber erstens wurde es bereits dunkel, zweitens hatten wir unsere Ankunft für diesen Tag angekündigt, und drittens bestand er doch darauf loszufahren, als wir sagten, wir nehmen den Bus. Als er aufkreuzte, erlebten wir eine Überraschung.
    Wir erwarteten einen Farmer in Jeans, grobem Leinenhemd und mit Cowboyhut. Bei Tony weit gefehlt. Da stieg ein Mann um die fünfzig aus einem angeberischen Sportwagen, gekleidet wie James Dean mit Lederjacke und auf jugendlicher Draufgänger getrimmt.
    »Ein bisschen spät, Mädels«, grummelte er sichtlich schlecht gelaunt. »Wir haben jede Menge Arbeit, ein paar Hundert Angestellte, und wenn ich jedes Mädchen abholen wollte, wäre ich Busfahrer geworden.«
    »Wir wollten doch mit dem Bus …«, sagte Gina.
    »Nun steigt schon ein!«, drängte Tony und klappte den Sitz zurück. »Ihr müsst schon entschuldigen, aber die nashi -Saison hat angefangen, und wir sind voll im Stress.«
    »Aha«, machte ich, wusste aber nicht einmal, was nashis sind. »Ich verstehe.«
    Wir stopften unsere Backpacks in den winzigen Kofferraum und zwängten uns auf den Rücksitz. Dann brauste Tony mit uns los, und ich musste an den echten James Dean denken, der mit seinem Porsche an einem Baum geendet war. Eine knappe halbe Stunde dauerte die Fahrt von Adelaide nach Gumeracha. Gumeracha liegt in den Adelaide vorgelagerten Hügeln und ist nicht mehr als ein verschlafenes Nest. Dass sich in diesem verschlafenen Nest äußerst sympathische Menschen niedergelassen hatten, konnten wir am Abend unserer Ankunft ja noch nicht wissen.
    »Das ist unser Reich«, sagte Tony stolz. »Die Torrens Valley Orchards Cherry Farm .« Er breitete die Arme aus, nachdem wir uns aus seinem Wagen gefaltet hatten. Viel war nicht zu sehen, denn inzwischen war es stockfinster geworden.
    »Morgen wird Rodney euch rumführen«, meinte er augenzwinkernd, und ein Teil seines James-Dean-Images fiel in diesem Augenblick von ihm ab. »Aber jetzt zeige ich euch erst mal den Wohntrakt.«
    Undeutlich nahm ich eine gewaltige Silhouette wahr, die wohl eine riesige Halle sein musste. Gleich daneben schloss sich der Wohnbereich an. Die Unterkünfte für die Angestellten glichen in der Aufmachung einem Hostel. Es gab eine Küche mit allem Zubehör, inklusive Kühlschrank, in dem man seine Vorräte lagern konnte, wenn man denn so viel Vertrauen besaß, sie etlichen Mitbewohnern

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