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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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versuchten, die aufkommende Wehmut mit viel Lachen und Quatschen zu überwinden. Gegen Mittag hatten wir den Weihnachtsbaum geschmückt, weiß der Geier, wo in Australien Tannen angebaut werden, und setzten uns auf den Rasen zum großen Weihnachtsschmaus. Genau im schönsten Moment schneite Kundschaft herein! Eine vietnamesische Großfamilie baute sich vor uns auf und wollte Kirschen!
    »Sandy, könntest du vielleicht …?«, fragte Tony mich mit einem umwerfend entschuldigenden Lächeln. »Ich muss wohl eines der Schilder vergessen haben.«
    Und genauso war es. Ein Open -Schild hing noch an seinem Platz und wies letzten verzweifelten Menschen, die vergessen hatten, ihre Weihnachtskirschen zu besorgen, den Weg. Wie nicht anders zu erwarten war, blieb es nicht bei dieser einen Familie. So kam es, dass ich am Weihnachtstag mit einer roten Zipfelmütze auf dem Kopf Shed Door Sale machte, während die anderen ekligen English Puddin g in sich reinwürgten. Keine Frage, ich hatte den besseren Job.

Matt
    D ass ich mich jemals in Matt verlieben sollte, wäre mir in dem Moment, als er das erste Mal bei uns auf der Farm auftauchte, nie in den Sinn gekommen. Täglich kamen etwa zehn Lieferwagen voller Kirschen von den Farmen der Umgebung zu uns, um ihre Ware abzuladen. Als jener schmuddelige Pick-up mit einer Staubwolke vor der Laderampe zum Stehen kam, ging ich wie üblich raus, um die Lieferung anzunehmen und beim Abladen zu helfen. Alle Kirschen mussten zuerst auf die große Waage, um das Gewicht der grates , das sind genormte Kisten ähnlich unseren Paletten, festzuhalten. Der Junge, der aus dem Wagen kletterte, war um die zwanzig, groß, schlank und dunkelhaarig. Seine müden Augen musterten mich von oben bis unten, schienen zu einer Einschätzung gekommen zu sein, und blinzelten dann ein paarmal.
    »Hi. Ich bin Matt«, grummelte er. »Ich hab achtundvierzig grates .«
    »Ich bin Gina«, wollte ich sagen, registrierte aber verblüfft, wie dieser Matt sich umdrehte, die Klappe der Ladefläche seines Pick-ups herunterklappte, auf den Wagen kletterte und es sich neben den grates bequem machte. Dann schloss er doch tatsächlich die Augen und sank in sich zusammen.
    »Mach mal auf die Waage«, hörte ich ihn murmeln. Das war ja wohl der Hammer. Ein grate wiegt zehn Kilo. Mal achtundvierzig. Nicht, dass ich was dagegen hätte, als Mädchen die schweren Dinger auf die Waage zu heben, aber schließlich kam die Ware von anderen Farmern, die ihre Kirschen durch uns verkaufen wollten. Alle Fahrer halfen uns beim Abladen, nur dieser faule Nichtsnutz schien zu meinen, ich wäre hier allein für die Arbeit zuständig.
    »Du hast nicht vor, mir zu helfen?«, fragte ich bissig.
    »Warum?«, sagte er mit halb geschlossenen Lidern. »Ich bin völlig fertig. Ist doch eure Farm.«
    »Wie bitte?«, fragte ich wütend und stemmte die Arme in die Hüften. »Weißt du was, Matt? Ich lass dich und deine Kirschen hier stehen, und in einer Stunde bist du mitsamt deinen Kirschen bei dieser Hitze vergammelt. Schlaf schön!«
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und wollte in die Halle stapfen, als ich das Geräusch eines vom Wagen springenden Mannes hörte.
    »Nun warte doch.« Matts Stimme hatte einen sanften Klang, der mich berührte, obwohl ich eben noch vor Wut hätte platzen können. Ich wollte eigentlich weiterlaufen und ihn den ganzen Krempel allein abladen lassen, aber ich zögerte einen kurzen Moment, und schon wusste ich, dass er gewonnen hatte.
    »Ich bin nur müde vom vielen Arbeiten.« Ich drehte mich um und schaute diesen Kerl an, der jetzt wie ein großer Junge vor mir stand und entschuldigend die Hände hob. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er einer von den Jungs war, die glauben, Frauen und Mädchen wären für die Hausarbeit da.
    »Wie hart du arbeitest, hab ich ja eben gesehen«, sagte ich ironisch. »Also, was ist nun, hilfst du mir oder nicht?«
    »Hm«, murmelte er, drehte sich um, hievte zwei grates von der Ladefläche und schleppte sie zur Waage. Kopfschüttelnd tat ich es ihm nach, und gemeinsam luden wir die Fracht vom Pick-up, wogen die Kirschen ab und registrierten die gelieferte Menge. Das Ganze verlief nahezu schweigend, und ich dachte die ganze Zeit, schade, dass der so ist, denn eigentlich sieht er ganz gut aus. Dann waren wir fertig, ich gab ihm die Papiere, sagte: »Bye«, und hielt nach jemandem Ausschau, der die Kirschen in die Waschanlage beförderte.
    »Hey, Gina!« Ich drehte mich um und sah in Matts warme

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