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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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brauchten. Wir schworen, niemals in unserem Leben zu sehr von anderen abhängig zu werden. Das Leben ist zu wertvoll, um sich von Egoisten aufhalten zu lassen. Mit diesen Gedanken schlief ich ein.
    * * *
    Die Entfernung von Perth nach Broome beträgt etwa zweitausendvierhundert Kilometer, und wenn es irgendwie möglich ist, sollte man sich für die Fahrt eine Woche Zeit nehmen. Die Westküste ist es wert, sie nicht nur aus dem Autofenster heraus zu sehen. Man kann so viele Fotos machen wie man will, dennoch wird man die wahren Empfindungen und Eindrücke auf diese Art niemals jemand anderem nahebringen können.
    Broome galt in der Vergangenheit als Hochburg der Perlenfischerei. Damit ist es heute längst vorbei, aber als Ausgangspunkt für Touren in die bekannte Kimberleyregion ist der Ort bestens geeignet. Zudem bietet er ein reges Nachtleben, sodass man nicht lange grübeln muss, was man nach einem Tag am Strand denn noch anstellen könnte. Der erste Tag nach unserer Ankunft war brütend heiß, also unternahmen wir nichts weiter, ließen uns einfach gehen und vergammelten die Zeit bis zum Sonnenuntergang. Am Abend jedoch lebten wir auf und beschlossen, in einen nightclub zu gehen. In Broome gibt es drei maßgebliche Etablissements dieser Art. Die Pearls Bar , deren Namen sicher auf die Perlenfischerei zurückgeht, dann das Tokyo Joes und schließlich das Nippon . Unsere Wahl fiel auf die Pearls Bar .
    Anscheinend waren wir viel zu früh dran, denn es war nicht sonderlich viel los. So nutzten wir die Gelegenheit, mit einem der Barkeeper ein Gespräch zu beginnen und ihn auch gleich auf einen Job anzusprechen. Jeremy versprach, seine Chefin zu fragen, und so kamen wir zu unserem ersten Kontakt in Broome. Während wir an der Bar saßen und an unseren Drinks nippten, tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter.
    »Hi, ich bin Mark von der Gruppe Skank! «
    »Ah ja«, sagte ich. »Ich bin Gina von keiner Gruppe. Nur meine Schwester Sandy ist bei mir.«
    Mark machte ein verdutztes Gesicht, ehe er merkte, dass ich einen Scherz machte.
    »Nein, ich meine, ich bin Leadsänger von der Band Skank! Wir spielen hier in Broome in jeder größeren Bar und könnten zwei hübsche Groupies wie euch gut gebrauchen! Morgen sind wir im Nippon .«
    »Groupies?«, fragte Sandy mit hochgezogenen Brauen.
    »Na ja«, druckste Mark. »Nicht, was ihr denkt. Mehr so eine Art Cheerleader oder Mädchen zum Anfeuern des Publikums eben.«
    »Ah ja«, machte ich noch einmal. »Zum Anfeuern. Ihr braucht jemanden, der euch anfeuert, weil eure Musik so schlecht ist?« Irgendwie fühlte ich mich auf den Arm genommen.
    Mark schaute unglücklich von Sandy zu mir und wieder zurück. »Nein, nein. Es ist nur so, dass die Leute immer eine Weile brauchen, bis die Post abgeht. Da suchen wir immer jemanden, der als Erster auf die Tanzfläche geht und ein bisschen Stimmung macht.«
    » Skank heißt ihr?«, fragte ich ungerührt. »Nie gehört.«
    »Also, wir spielen morgen im Nippon «, antwortete Mark, und ich sah ihm an, dass er uns aufgegeben hatte. »Wenn ihr wollt, könnt ihr ja vorbeikommen.«
    Wir ließen Mark noch ein wenig reden, bis er sich schließlich resigniert umwandte und die Pearls Bar verließ. Als ich noch einen Drink bestellen wollte, grinste mich Jeremy an.
    »Na, erst einen Tag in Broome, und schon den berühmten Mark von Skank kennengelernt?«
    »Der soll berühmt sein?«, sagte ich verächtlich.
    »Aber ja. Die Band ist nicht aus Broome. Sie spielt in ganz Australien, hat sogar Hits im Radio. Die Jungs sind absolut in.«
    Ich holte tief Luft. »Und Mark ist der Leadsänger?«
    »So wahr ich Jeremy bin!« Er wandte sich zur Seite, nahm ein Blatt von einem Stapel auf dem Tresen liegender Flyer und gab es mir. »Hier. Damit machen wir Werbung für die Band.«
    Sandy und ich starrten auf den Flyer, sahen das Foto der Band, die Daten ihrer Auftritte und waren baff.
    »Wenn Mark euch bittet, zu seinem Auftritt zu kommen, solltet ihr euch das nicht entgehen lassen. Hunderte von Mädchen würden einiges dafür geben.«
    »Ah ja«, machte ich das dritte Mal an diesem Abend und stieß Sandy an, die nur begeistert nickte. »Na, dann gehen wir eben.«
    Am nächsten Abend saßen wir im Nippon in der ersten Reihe. Mark begrüßte uns überrascht, aber sichtlich erfreut. Als die Band loslegte, war der Laden brechend voll. Kurioserweise waren die Leute voll dabei, klatschten und schrien, aber niemand schien den wirklich guten Sound auch zum Tanzen

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