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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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Freunde sind das Maß aller Dinge, bringen Kraft und Sinn ins Leben. In den Tagen und Wochen nach Matts Tod waren es Freunde, die mich auffingen und ins Leben zurückbrachten.
    Wir hatten viele Nächte darüber nachgedacht, wie es jetzt mit unserer Reise weitergehen sollte. Unser Visum galt noch fünf Monate. Alles in uns drängte, jetzt in Adelaide zu bleiben und Matts Familie und seine Freunde nicht zu verlassen. Aber in vielen Gesprächen mit den Menschen, die sein Leben gefüllt hatten, wurde uns klar, dass wir gehen konnten, ohne sie wirklich zu verlassen. Matt hätte nicht gewollt, dass wir uns monatelang verkriechen und die Welt aussperren. Wie würde es Timothy formulieren: Wenn jemand geht, müssen die anderen bleiben …
    Wir fällten in diesen Tagen eine Entscheidung, die die bisherigen Pfade unseres Lebens zu einem Weg bündeln würde. Wir würden nach Adelaide zurückkehren, um hier zu studieren. Aber mehr noch wollten wir die Freundschaft zu den wunderbaren Menschen nicht durch Distanz aufs Spiel setzen.
    Wir würden Australierinnen werden.
    Als das für uns feststand, konnten wir unsere Reise leichteren Herzens fortsetzen. Wir buchten Tickets zurück nach Perth. Es war schmerzhaft unwirklich. Es lagen nur wenige Wochen dazwischen, doch das Billabong Backpackers übte keinen Reiz mehr aus. Perth hatte sich sicher nicht verändert und die Menschen hier bestimmt auch nicht, aber für uns war es der Ort, an dem wir die Nachricht über Matt erhalten hatten. Wir wollten so schnell wie möglich weiter, die Westküste hinauf bis nach Broome.
    In den letzten beiden Monaten hatten wir sehr viel Geld ausgegeben, und es wurde langsam Zeit, sich wieder um einen Job zu kümmern. Wir hatten gehört, dass es in Broome einfach wäre, Arbeit zu finden, entweder in Nachtklubs oder Hostels, also konnten wir unser Reiseziel gleich mit der Aufbesserung unserer Kasse verbinden. Wie immer verzichteten wir darauf, den regulären Bus zu nehmen, und studierten stattdessen die diversen Mitfahrgelegenheiten am Schwarzen Brett im Billabong . Auf einem der Aushänge boten ein Andy und ein John Plätze in ihrem Van an. Wir riefen sie an, verabredeten uns mit ihnen und verbrachten einen Abend und ein gemeinsames Frühstück miteinander, um uns kennenzulernen. Da sich herausstellte, dass auch zwei Mädchen, nämlich Johns Freundin Emma und Christel, ein allein reisendes Mädchen aus Holland, mit von der Partie sein würden, fiel die Entscheidung leicht, uns ihnen anzuschließen. Zwei Tage später verließen wir Perth in Richtung Norden.
    Die erste Etappe unserer Fahrt führte an den pinnacles vorbei, und da unsere Begleiter sie noch nicht kannten und uns unsere lebhaften Erzählungen von den kleinen Nadeln nicht abnehmen wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als die Fahrt durch diesen Park noch einmal mitzumachen. An diesem Tag herrschte zudem noch eine wahre Fliegenplage, und so waren wir nicht in der allerbesten Laune. Das besserte sich erst am Abend, als wir das Lagerfeuer auf dem campsite angezündet hatten, selbst gekochten Eintopf löffelten und bei langen Gesprächen einander näherkamen.
    Der nächste Tag führte uns nach Monkey Mia, dem Ort, der in der Welt wohl noch bekannter für seine zahmen Delfine ist als Tin Can Bay. Ob es nun an diesem Bekanntheitsgrad lag oder einfach daran, dass es ein schönes Plätzchen an der Küste ist, konnten wir nicht herausfinden. Von Fischerdorfatmosphäre war hier jedoch nichts zu spüren. Luxuriöse Caravanparks und Resorts prägen das Bild des Ortes. Man muss tatsächlich Eintritt bezahlen, um dann zwei Delfine und jede Menge Touristen betrachten zu dürfen. Das taten wir uns nicht an. Aber als Sandy und ich am Abend allein zum Strand hinuntergingen, uns in den Sand setzten und den Sonnenuntergang genossen, waren wir ganz für uns. Und als ob das noch nicht schön genug gewesen wäre, tauchten tatsächlich Delfine in Ufernähe auf und tollten vor unserer Nase im Wasser herum! Ich weiß natürlich nicht, ob es dieselben waren, die sonst tagsüber zwischen den jauchzenden Touristen herumschwammen, aber wir gingen nicht ins Wasser, sondern ließen sie einfach vor uns spielen und empfanden dabei eine tiefe Zufriedenheit. Wenn wir noch einen Rat an den Reisenden haben, dann diesen: Geht und handelt immer abseits vom Mainstream!
    Die Fahrt ging weiter nach Coral Bay. Ein Küstenort mit wunderschönen weißen Stränden und ein Paradies für Taucher und Schnorchler. Diesem Küstenabschnitt ist

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