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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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Gegend hier gibt es sowieso nur Süßwasserkrokodile, und die vergreifen sich eigentlich nicht an Menschen.«
    »Eigentlich nicht!«, sagte ich spöttisch. »Und was ist mit Wasserschlangen?«
    »Was sollen die denn hier unten jagen?« Paul schwang die Lampe hin und her. »Wir hätten den Aborigine fragen sollen.«
    »Er hat gesagt, wenn wir auf Wasser treffen, sollen wir uns in der Mitte halten«, erinnerte uns Gina. »Wenn hier so viele andere Gruppen durchwandern, wird es schon nicht gefährlich sein.«
    Wir waren abgesehen von den Leuten von heute Mittag noch niemandem begegnet. Aber ich hielt den Mund.
    »Das ist doch Quatsch. Einfach unlogisch, in der Mitte zu gehen …«, grummelte Chris. »Der wollte uns Touristen nur reinlegen. Jeder weiß doch, dass ein Fluss die Mitte des Betts aushöhlt. Wir gehen am Rand. Los, kommt!«
    Chris übernahm die Lampe und ging einfach los. Gina und ich folgten ihm vorsichtig, und Paul ging als Letzter. Die ersten Meter ging es wunderbar. Das Wasser reichte uns bis zu den Knöcheln, und der weiche Sandboden war nicht rutschig. Stück für Stück tasteten wir uns voran. Dann jedoch hörte der Spaß auf. Zwei, drei Schritte weiter, und wir standen bis zu den Knien in der dunklen Brühe. Chris drehte sich um.
    »Hat irgendjemand ein Problem damit?«
    Wir schüttelten die Köpfe. Jetzt war es einfach nur spannend. Weiter ging es. Und dann, urplötzlich, rutschte die Kante einer unter der Oberfläche verborgenen Sandbank weg und wir mit ihr. Mit einem Aufschrei sackte Chris bis zur Brust ins Wasser, und Augenblicke später taten wir anderen es ihm nach. Nur unser hastiges Atmen erfüllte für einige Sekunden die geräumige Höhle.
    »Ja, ja, wir gehen am Rand«, brachte ich schließlich heiser hervor. »Der wollte uns nur reinlegen …«
    »Wir sind ja nicht untergegangen«, wollte uns Chris beruhigen, der jetzt die Öllampe in die Höhe halten musste, damit wir nicht unsere einzige Lichtquelle verloren.
    »Toll, meine ganzen Klamotten sind nass!«, rief Gina, und ihre Stimme hallte schauerlich hohl von den Wänden zurück.
    »Wenn wir wieder raus sind, trocknet das Zeug doch im Nu!«, sagte Paul und nahm mir mit seiner ruhigen Art ein wenig die aufkommende Angst. »Lasst uns in die Mitte gehen. Mal sehen, ob der Aborigine recht hatte.«
    Wir wateten bis zur Mitte des creeks , und siehe da, der Boden stieg an, und im Mittelbereich kamen wir wieder einigermaßen bequem voran, da uns das Wasser dort nur bis zu den Waden reichte. Chris musste einige hämische Kommentare einstecken, aber letztendlich waren wir alle froh, dass uns das Wasser vorhin nicht über den Köpfen zusammengeschlagen und vor allem, dass uns die Lampe nicht ausgegangen war.
    Minutenlang mussten wir so durch das Wasser waten. Doch kurze Zeit später erwartete uns die nächste Überraschung. Ich meinte mit einem Mal, ein Geräusch zu hören.
    »Seid doch mal still!«, rief ich und erschrak vor meiner eigenen Stimme. »Da ist etwas!«
    Wir hielten den Atem an. Jetzt hörten wir ein durchdringendes Fiepen, das rasend schnell näher kam. Mir strich eine Gänsehaut über den Rücken. Ein Rauschen erfüllte den Tunnel, und Dutzende riesiger Geschöpfe huschten mit unheimlichem Flügelschlag über uns hinweg. Das Fiepen war jetzt ohrenbetäubend, und vor Schreck und Beklemmung duckten wir uns dicht über das Wasser.
    »Flughunde!«, schrie Gina. »Es sind Flughunde!«
    Gina liebt Fledermäuse, aber die australischen Flughunde sind riesig. Die Überraschung, diesen großen fliegenden Tieren in einer dunklen Höhle zu begegnen, als sie wie ein Wirbelwind aus Leibern über uns hinwegfegten, war schon gewaltig. Doch als wir realisierten, dass die Begegnung harmloser Natur war, erfüllte uns ein Glücksgefühl, solch ein Erlebnis haben zu dürfen. Leider dauerte es nur Sekunden, bis auch das letzte Tier wieder verschwunden war.
    Die australischen bats erinnern schon irgendwie an Flugsaurier, und wenn sie einem dann noch in einer solchen Umgebung begegnen, scheint es wie ein Sprung in ferne Vergangenheit.
    Den Rest des Tunnel Creek bewältigten wir ohne weitere gefährliche Vorkommnisse. Ich versuchte, nicht daran zu denken, was vielleicht alles in diesem brackigen Wasser leben mochte und Appetit auf mich haben könnte. Wir redeten ununterbrochen, bis schließlich Licht in den Gang fiel und die von Felsen gerahmte, gezackte Öffnung des Tunnels zu sehen war.
    Als wir dem Ende des Ganges näher kamen, entdeckten wir am Ausgang

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