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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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eine riesige Echse, die sich sonnte.
    »Ein Leguan«, sagte Chris. »Der ist harmlos.«
    Damit wir ihn nicht verscheuchten, stellten wir uns wenige Meter von ihm entfernt auf und beobachteten das Tier eine Weile. Der fast einen Meter lange Leguan lag bewegungslos da, den Oberkörper halb aufgerichtet, und nur seine Augen bewegten sich von Zeit zu Zeit. Jetzt, wo wir noch im Halbdunkel des Tunnels standen und vor uns die gleißende Sonne Australiens ein Tier wärmte, dessen Gattung sicher Millionen von Jahren alt war, bekam ich einmal mehr das Gefühl, auf einem Kontinent zu sein, dessen Einmaligkeit man sich immer wieder vor Augen halten muss.
    Als wir behutsam an dem Wächter aus der Vergangenheit vorbeigegangen waren und hinaus ins Freie traten, erwartete uns ein großer Süßwassersee. Wir ließen uns nicht weit entfernt von unserem Leguan im warmen Sand nieder und trockneten unsere nassen Sachen in der Sonne.
    Als die Sonnenstrahlen mein Gesicht wärmten, wusste ich, dass ich mich in diesem Land immer wohlfühlen würde. Lange saßen wir da, redeten uns die Seele aus dem Leib und waren glücklich.
    Schließlich machten wir uns auf den Rückweg. Als wir am anderen Ende wieder ins Freie traten, begegneten wir einer kleinen Gruppe von Entdeckern, die sich gerade aufmachten, das Geheimnis des Tunnel Creek zu erkunden.
    »Wenn ihr unterwegs auf Wasser trefft, haltet euch in der Mitte«, sagte Chris und grinste.
    Der Anführer der Wanderer dankte ihm, und unsere Wege trennten sich. Als wir einige Schritte voneinander entfernt waren und die Leute bereits vom Tunnel Creek verschluckt wurden, hörte ich noch deutlich eine Stimme zu uns durchdringen.
    »So ein Quatsch! In der Mitte. Der wollte uns bloß reinlegen!«
    * * *
    Während der nächsten Tage bewegten wir uns weiter in Richtung Norden. Soweit es uns möglich war und die Straßenverhältnisse es zuließen, unternahmen wir Abstecher zu fast jeder Schlucht und jedem creek , der auf der Karte eingezeichnet war und nicht allzu weit von der Strecke entfernt lag. Pauls Wagen machte seine Sache gut, allerdings hatten wir auch noch keine wirkliche Stresssituation hinter uns bringen müssen. Die sollte aber noch kommen.
    Der Nachteil von normalen Autos besteht nicht nur darin, dass man keinen Vierradantrieb hat. Das Problem ist auch, dass man weniger Gepäck unterbringen kann. Und das bedeutet, man verzichtet meist auf einen Reservekanister Benzin oder Diesel. Bleibt man auf den Highways, ist das kein Problem, denn die Versorgung mit Sprit ist gewährleistet, und man kann sich auf die Entfernung bis zur nächsten Tankstelle einrichten. Sowie man jedoch eine Tour abseits asphaltierten Glücks unternimmt, geht die Rechnung nicht mehr auf. Man unterschätzt grundsätzlich die Entfernungen. Vor allem aber erhöht unwegsames Gelände den Spritverbrauch. Verschätzt man sich, dann gute Nacht, Marie!
    Ein guter Rat an dieser Stelle: Solltet ihr jemals ein ungutes Gefühl bekommen und überlegen, ob es nicht besser wäre, umzukehren statt weiterzufahren, dann kehrt um!
    Der Tag, der uns dies lehren sollte, begann mit der Entscheidung, eine Krokodilfarm zu besuchen. Leider führte die Zufahrt zu dieser Farm über sehr schlechtes Gelände. Und leider trafen wir an einer Kreuzung die falsche Entscheidung. Wir standen sozusagen am Scheideweg.
    »Und jetzt?«, fragte ich hilflos. Wir hatten angehalten, weil unsere eigene Sandpiste den Weg einer zweiten kreuzte. Weit und breit war aber kein Wegweiser zu entdecken.
    »Auf der Karte ist überhaupt keine Kreuzung eingezeichnet«, meinte Paul, der mit dem Finger auf der Landkarte unsere Position fixierte. »Es kann eigentlich nur geradeaus gehen.«
    »Hör mal«, warf Chris ein. »Wir haben nicht mal mehr einen halben Tank voll Sprit. Wenn wir falsch fahren, kann es eng werden.«
    Paul tippte unbeirrt auf die Karte. »Hier gibt es sogar einen campsite . Und auf einer Krokofarm werden sie sicher auch etwas Benzin haben. Sieh doch selber, hier geht es nur geradeaus.«
    Also beschlossen wir weiterzufahren.
    Meile um Meile entfernten wir uns vom Great Northern Highway . Je länger wir durch die Einöde fuhren, desto unwohler fühlte ich mich. Ständig ertappte ich mich dabei, auf die Tankanzeige zu schielen. Dann jedoch gab es einen unfreiwilligen Halt.
    »Ein Fluss!«, rief Chris. Wenige Minuten später endete die Straße tatsächlich an einem Wasserlauf.
    »Bestimmt ein creek , der eigentlich trocken sein müsste«, überlegte Paul und legte

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