Dr. House
bei Independent-Filmen oder Werbespots irgendwo anders im Land gesammelt hatten. Amy Fleming besuchte die Filmhochschule und mochte das Schneiden, »Teile zusammenzufügen und das, was im Drehbuch vorgesehen war, mit dem in Einklang zu bringen, was in der Produktion entsteht«. Sie kam von Chicago, wo viele Werbespots gedreht werden, nach L.A.
Dorian Harris betrachtete das Schneiden als eine Möglichkeit, ein Handwerk von der Pike auf zu lernen, und interessierte sich nicht für Produktionsarbeit. Sie assistierte in New
York und arbeitete schließlich als Cutterin mit Robert Altmann zusammen. Dorians Ehemann ist in derselben Branche, er arbeitet als Regieassistent und Produktionsleiter bei Spielfilmen.
Chris Brookshire schlief anfangs bei einem Bekannten auf der Couch und begann als Produktionsassistent. Er arbeitete als Cutter von Spielfilmen, bis ihm klar wurde, dass er beim Fernsehen mehr und schneller lernen würde und begann mit Law & Order .
Das Wichtigste beim Schneiden von Filmmaterial ist, dass die Story von Anfang bis Ende schlüssig ist. Als Faustregel gilt, dass beim ersten Schnitt noch kein Dialog herausgenommen werden sollte. Die Dr.-House -Autoren verbinden die verschiedenen Erzählstränge in einer Folge sorgfältig, so dass wahrscheinlich im dritten Akt etwas geändert werden muss, wenn man im ersten eine Zeile Text herausschneidet. Manchmal wird nachträglich Dialog aufgenommen, weil etwas vom Mikrofon nicht richtig aufgezeichnet oder eine Zeile hinzugefügt oder umgeschrieben wurde. Diese Aufnahme wird ohne Kamera gemacht, aber ab und zu muss eine Szene nachgedreht werden, damit es keine Brüche in der Story gibt.
Die Cutter schneiden auch den Originalton, also den Ton, der am Set aufgenommen wird. Sie fügen vorläufige Soundeffekte und Musik hinzu, die später durch eingespielten Ton ersetzt werden. Eine Version geht an den Sender und an das Büro, das die Senderichtlinien festlegt. Die Menge an geschalteten Werbespots spielt ebenfalls eine Rolle beim Schnitt. Für die Musik müssen die Rechte eingeholt und bezahlt werden. Die NBC teilt die Kosten zwischen der Produktion, dem Verleih und Partnern in Übersee auf. Sind Bild und Ton synchronisiert, ist also die Arbeit der Cutter getan, wird die Folge an externe Postproduktionshäuser weitergegeben, die das Bild »onlinen«,
das heißt, auf höchste HD-Qualität trimmen und den Sendeton mastern. Kurz darauf wird sie an die Fernsehanstalt geliefert und dann gesendet.
»Ich mag am Fernsehen, dass man sich nicht ewig mit etwas beschäftigen kann. Man kann nicht ewig darauf herumreiten, irgendwann geht es raus. Wir treiben die Arbeit zügig voran und reißen uns etwas am Riemen. Ich habe über ein Jahr bei kleineren Produktionen gearbeitet, die von einer kürzeren Postproduktion profitiert hätten. Beim Film herrscht eine gewisse Maßlosigkeit.«
– DORIAN HARRIS
»Manchmal überreizt man etwas. Dabei sollte man auf sein Bauchgefühl hören und merken, wann man zufrieden ist«, meint auch Chris. »Sonst fängt man an, alles in Frage zu stellen, und macht es dadurch wieder unklar«, sagt Dorian Harris. »Bei kaum einer Sendung habe ich das Gefühl, wir hätten nicht genügend Zeit.«
WILSON
W as wissen wir über Dr. Wilson? Er ist der Leiter der onkologischen Abteilung am PPTH. Seinen Sweatshirts nach zu urteilen hat er irgendeine Verbindung zur McGill University in Montreal. Es gibt drei ehemalige Mrs. Dr. Wilsons (eine Wiederholungstäterin?) und eine kürzlich verstorbene Freundin, in deren Wohnung Wilson eine Zeit lang lebte. Er ist Jude. Er fährt vernünftige Autos und kleidet sich wie ein Bankmanager. Er ist fürsorglich und selbst ein wenig hilfsbedürftig. Und House ist sein bester Freund.
Als es nach Ambers Tod scheint, Wilson habe die Klinik und House verlassen, bringt Kutner House gegenüber auf den Punkt, was Wilson für ihn bedeutet hat: »Er hat Sie zum Essen eingeladen, stand auf Monster Trucks und war Ihr Gewissen« (»Krebs oder nicht?«). Seit dem Pilotfilm ist klar, dass Wilson glaubt, House mache sich etwas aus ihm. Aber selbst im alltäglichen Umgang hat House eine merkwürdige Art, das zu zeigen. In »Vom Wert der Freundschaft« in Staffel 6 leben die beiden Männer zusammen in Ambers Wohnung. House weckt Wilson morgens um halb sieben auf, indem er gekonnt, aber laut George Michaels »Faith« auf der Gitarre spielt. Er nimmt Wilsons sämtliche Gerichte aus dem Gefrierfach, um Platz für seine Schnapsgläser mit Frozen
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