Dr. House

entdecken, dass er eine neue Freundin hat, Debbie, der er mit den Gebühren für ihr Jurastudium aushilft. Wilson hat die neue Freundin aber nur erfunden und beweist, dass sich nichts geändert hat. Ihre Tricks machen den beiden Spaß. Und schließlich ziehen House und Wilson zusammen in Ambers alte Wohnung.
    Wirkliche Erkenntnisse über Wilsons Bedürftigkeit halten die Enthüllungen über seinen Bruder Daniel bereit. Aus »Letzte Suche« ist bekannt, dass Wilson einen Bruder hat, den er neun Jahre lang nicht gesehen hat. In »Hemmungslos« bekommt House heraus, dass Daniel schlafend in der Eingangshalle eines Bürogebäudes in Manhattan gefunden wurde und nun in der Psychiatrie ist. Wilson sagt House, er habe ihm nichts davon erzählt, weil zwischen ihnen beiden nicht die übliche soziale Übereinkunft herrsche: Wilson verschweigt House Dinge und House lügt ihn nicht an. Wilson sagt ihm, sein Bruder leide an Schizophrenie. Als Wilson noch Medizin studierte, rief Danny ihn jeden Tag an, bis Wilson eines Tages keine Zeit hatte, mit ihm zu sprechen. Da lief Danny weg. House fixiert sich auf die Idee, dass Wilsons Schuldgefühle sein ganzes Leben bestimmen.
»Du hast dein Talent, es allen recht zu machen, entwickelt wie ein olympischer Athlet seine Muskeln. Aufgrund einer Überreaktion auf ’ne Kleinigkeit«, ist seine Meinung. Wilson versteht, dass sie einfach unterschiedlich sind:
     
    Mein ganzes Leben war schon immer ein Kompromiss. Ich gehe mit Leuten um, als wären sie aus Porzellan, ich verbringe die meiste Zeit damit, abzuwägen, wie kommt das rüber. Du bist dagegen ein Realitätsjunkie. Und wenn ich dir mit ’ner hilfreichen Lüge komme, würdest du mir in die Eier treten. Lassen wir es so, wie es ist. (Wilson, »Hemmungslos«)
     
    In »Eingeschlossen« folgert House, dass Wilsons neue Freundin in Dannys Betreuungseinrichtung arbeitet. »Sie betreut pflegerisch deinen Bruder. Wer hat sich nochmal als Letztes um all die Guten gekümmert?«
    »Das erklärt seine Vorsicht, ja. Er kommt aus einer dysfunktionalen Familie. Durch dieses Ereignis hat er einen Schaden bekommen und lief von zu Hause fort. Seitdem ist er nie wieder derselbe gewesen. Vieles davon wird nur angedeutet … In meiner Vorstellung haben seine Eltern versagt. Sie nahmen viel Kummer von dem älteren Bruder, übertrugen ihn auf den jüngeren und beschuldigten ihn, er habe ihnen nicht geholfen  – weil sie schlicht und einfach erbärmliche Eltern sind.«
     
    – ROBERT SEAN LEONARD
    In Staffel 6 ist Wilson ganz mit House’ Genesung beschäftigt. Ohne die Pillen kann er es vielleicht mit Cuddy hinbekommen. »Siehst du?«, sagt Wilson zu Ambers Geist. »Es geht ihm wirklich besser.« Aber dann finden sie die Sache mit Lucas heraus.
    In »Unbekannte Größen« stirbt Wilsons Patient Joseph Schultz. Wilson hat Schuldgefühle, weil er ihm bei seinem Ende nicht
zur Seite stand, und ist drauf und dran, mit einem Vortrag über die von ihm verübte Euthanasie bei einem medizinischen Kongress beruflichen Selbstmord zu begehen. House will ihn zur Vernunft bringen, aber Wilson lässt sich nicht umstimmen. »Ich habe eines von dir gelernt,

    House. Jeder sollte das tun, was er für richtig hält, ohne sich um die Konsequenzen zu sorgen.« – »Ja, das hat mir viel gebracht«, antwortet House. Also setzt House Wilson unter Drogen, klaut ihm seine Hose und hält den Vortrag selbst, wobei er sich als Dr. Perlmutter ausgibt.
    Als House Wilson im Vortragssaal entdeckt, weicht er von Wilsons Vorlage ab. »Ich bin unfähig, mich einer Verantwortung zu entziehen«, sagt House/Perlmutter in der Rolle von Wilson. »Meine Freunde nutzen diese Schwäche leider allzu oft aus.« Wilson brüllt House zuerst dafür an, dass er ihn betäubt und ihm die Hose geklaut hat, bedankt sich aber dann bei ihm, weil er ihm gesagt hat, er sei in Ordnung und habe alles für Mr. Schultz getan, was er konnte. »Du bist ein echter Freund. Cuddy sollte das wissen«, meint Wilson. »Ja, und auch, was ich getan habe, damit du keine Mordbeichte ablegst«, gibt House zurück.
     
    In »Vom Wert der Freundschaft« kann man erleben, dass Wilson eben deshalb ein so guter Arzt ist, weil er Anteil nimmt. (House macht sich darüber lustig: »Ich weiß, du bist da. Ich hör deine sorgenvollen Gedanken«, sagt er in »Absagen«.) Angefangen damit, dass Wilson die Namen seiner Patienten kennt. In »Unbekannte Größen« nennt Wilson den sterbenden Patienten liebevoll Joseph. Bei House dagegen