Dr. House
ist nicht mal sicher, ob er weiß, dass Dreizehns richtiger Name Remy ist (»Umwege«). Daraus, dass ein Patient ihm nichts mehr über die Heldentaten
seiner Enkelkinder erzählt (deren Namen Wilson ebenfalls kennt), folgert Wilson, dass er einen Rückfall erleidet, denn das deutet auf eine Depression hin und die wiederum auf ein erneutes Krebswachstum – eine diagnostische Meisterleistung, die auch eines House würdig wäre, aber House ist zu gleichgültig, um solche Details über einen Patienten in Erfahrung zu bringen.
Wilsons Freund Tucker taucht auf. Tucker war einmal sein Patient, Wilson rettete ihm vor fünf Jahren das Leben, und sie freundeten sich an. Tucker nennt Wilson »Jim« – ein Grund mehr für House, ihn nicht zu mögen (jeder weiß, dass Jims Name Wilson ist). Tucker hat eine junge Freundin, aber als seine Prognose sich verschlechtert, sucht er Trost bei seiner Ex-Frau und seiner Tochter. Mit einer Aggressivität, die eigentlich eher House ähnlich sieht, probiert Wilson an Tucker eine sehr riskante Behandlung aus. House warnt Wilson: Er müsse in der Lage sein, die Konsequenzen zu tragen, falls er scheitere. Die doppelte Chemo-Dosis bekämpft zwar erfolgreich den Krebs, zerstört aber auch die Leber.
Mit House zusammen versucht Wilson, eine neue Leber für seinen Freund zu bekommen. In letzter Verzweif lung bittet Tucker Wilson, ihm einen Teil seiner Leber zu spenden, um sein Leben zu retten. Wilson reagiert auf sein Scheitern wie Wilson, nicht wie House. Als House feststellt, dass Wilson die Spende auch nur in Erwägung zieht, nennt er ihn einen Fußabtreter. Aber Wilson sagt, er werde es tun, der Mann sei sein Freund. »Sie gehen alle ex. Und alle sind deine Freunde.« Trotz der Einwände von House bittet Wilson ihn, an der OP teilzunehmen.
HOUSE: »Nein.«
WILSON: »Wieso nicht?«
HOUSE: »Wenn du stirbst, dann bin ich allein.«
House beobachtet die Operation vom Zuschauerbereich aus. Wilson rettet Tucker. Als es ihm besser geht, sagt Tucker, er werde zu seiner Freundin zurückkehren. »Der Mensch, den du brauchst, wenn du todkrank bist, ist nicht unbedingt der, mit dem du dein Leben verbringen möchtest«, meint er. Das kann Wilson nicht akzeptieren, man kann sich nicht einfach nur die Rosinen herauspicken. Als Tuckers Freundin hereinkommt und ihn mit »Jim« anspricht, korrigiert er sie: »Richtig heiße ich James.«
Nun beweist Wilson House, dass er kein Fußabtreter ist. House sagt ihm, man könne seine Wut ruhig mal rauslassen. Also ruft Wilson seine Ex-Frau Nummer Zwei an, eine Maklerin, und sticht Cuddy bei der Wohnung aus, die sie für sich und Lucas kaufen wollte. »Sie hat meinen Freund verletzt, dafür bestraf ich sie«, so Wilson.
KATIE JACOBS: »Ich glaube, beide sind fantastische Ärzte. Ich finde es interessant, was einen tollen Arzt ausmacht. Ein wundervoller Mensch ist nicht zwangsläufig auch ein guter Arzt.«
AUTOR: »House und Wilson zusammen wären wahrscheinlich ein hervorragender Arzt.«
HUGH LAURIE: »Vermutlich wissen die beiden das. Sie wären ein toller Arzt und ein wunderbarer Mensch.«
ROBERT SEAN LEONARD: »Wenn die beiden zu einer Person verschmelzen könnten, wäre das eine interessante Kombination. Wilson ist ein guter Oberkellner. Ein Empfangschef. Wenn das seine einzige Aufgabe wäre, würde er das sehr gut machen.«
Wilson hat von House gelernt. House bewahrte ihn davor, sich selbst eine weitere Lektion zu erteilen, indem er seinen Freund unter Drogen setzte und seine selbstmörderische Rede
über Sterbehilfe verhinderte. Das ist es, was Wilson von ihrer Freundschaft hat: Einen Ausgleich für die Schuldgefühle und für seine Hilfsbedürftigkeit, die ihm im Weg stehen, die ihn aber auch zu einem guten Arzt machen. Als Amber starb, bemerkte House, dass Wilson mit einem Gefühl von Ungerechtigkeit kämpfte, was perfekt in House’ Weltbild passt. »Du denkst, du musst immer auf das Schlimmste vorbereitet sein. Deswegen wurdest du Onkologe. Da gibt’s keine Überraschungen, das Schlimmste ist der Normalfall. Aber Amber war jung und gesund. Ihr Tod kam völlig überraschend« (»Unerwünschte Herkunft«).
»Vielleicht ist es aus emotionaler Sicht ein schlechter Job für Wilson, aber für seine Patienten ist er gut. Wenn man eine rätselhafte, tödlich verlaufende Krankheit hat, würde man wohl am ehesten zu House gehen. Wenn sie nicht lebensbedrohlich ist, würde man wahrscheinlich zu jedem anderen gehen, um sich nicht seinen
Weitere Kostenlose Bücher