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Dr. House

Dr. House

Titel: Dr. House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Jackman
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konnten. Es gab einige Ideen, die Kutner einen angenehmen Abgang beschert hätten, zum Beispiel ein Lottogewinn. Doch die Chancen, den Jackpot zu knacken, sind relativ gering; bei Dr. House sind sie gleich Null. Als der Autor Leonard Dick Selbstmord vorschlug, wandte Tommy Moran ein, es sei wahrscheinlich nicht machbar, so kurz nach Ambers Tod wieder jemanden umzubringen. David Shore dachte zu diesem Zeitpunkt gerade darüber nach, House das Ende der Staffel in der Psychiatrie verbringen zu lassen. Er war zuerst dagegen, schon wieder jemanden umzubringen, aber in diesem Zusammenhang konnte Kutners Tod durchaus nützlich sein.
    »Wir haben nach einer anderen Lösung gesucht, kamen aber immer wieder auf den Selbstmord zurück«, meint Tommy Moran. »Das schien das Passendste zu sein. Also war sein Ende irgendwann beschlossene Sache …«
    Dahinter steckte der Gedanke, House’ Absturz durch Kutners Tod und House’ Schwierigkeit, den Grund dafür zu finden, zu beschleunigen. Kurz vor ihrem Urlaub 2008 zogen sich die Autoren für drei Tage in ein Hotel zurück, um die Einzelheiten des Handlungsbogens auszuarbeiten, von der Entdeckung von Kutners Leiche in seinem Schlafzimmer bis zu dem Moment, in
dem House in die Mayfield-Klinik gebracht wird. Sie hatten einiges zu klären: House gibt sich die Schuld an Ambers Tod, Amber kehrt als Halluzination zurück, Cuddy entgiftet House, es folgt der scheinbar romantische Moment zwischen den beiden und dann die schreckliche Erkenntnis, dass auch er nur eine Halluzination war. »Ja, da gab es einige bewegende Momente«, erinnert sich Russel Friend.
    AUTOR: »Ambers Schlafzimmer ist abgebaut, also nehme ich an, sie ist endgültig for t.«
     
    GARRETT: »Ja, ich glaube auch, dass Amber weg ist.«
     
    RUSSEL: »Ich auch. Amber ist tot.«
     
    AUTOR: »Aber das hindert ja niemanden …«
     
    ALLE: »Genau.«
    »Selig sind die geistig Armen« war David Hoseltons siebtes Drehbuch in vier Jahren (»Sandkastenspiele« in der dritten Staffel war das erste). Aufgabe der Autoren ist es, Ideen für die einzelnen Folgen zu liefern. Der Chefautor David Shore ist dafür verantwortlich, die Geschichten der einzelnen Folgen in den übergreifenden Handlungsbogen einzufügen. Hoseltons Ideen, und seien es nur drei Sätze, gehen an Tommy Moran. Hält dieser einen Einfall für machbar, gibt er ihn an David Shore weiter. Wenn Shore ihn auch gut findet, geht er – mit oder ohne seine Verbesserungen – zurück an Hoselton, der daraufhin den Entwurf vorbereitet.
    »Zu Beginn jeder Staffel sprechen wir die medizinischen Fälle und die Handlungsbögen ab. David Shore schafft es wie kein anderer, die medizinischen Geschichten an einer geeigneten Stelle zu platzieren, so dass die Krankheit und das, was mit der Figur passiert, im besten Fall
einen thematischen Zusammenhang bilden. Dafür ist er ganz allein verantwortlich. Wie er das macht, ist wirklich bewundernswert.«
     
    – KATIE JACOBS
    David Hoseltons Entwurf kann eine oder auch mal fünfzehn Seiten lang sein. Wenn Tommy Moran Anmerkungen dazu hat, überarbeiten sie den Entwurf gemeinsam, bis man ihn David Shore vorlegen kann. Dann geht der Entwurf mitunter drei oder vier Mal hin und her, bevor Hoselton schließlich mit dem eigentlichen Drehbuch beginnt. Dabei bleiben natürlich einige Ideen auf der Strecke. Hoselton hat zum Beispiel darüber nachgedacht, in der fünften Staffel einen kranken Psychiater ins Princeton-Plainsboro kommen zu lassen, aber da House selbst nach Mayfield kam, wurde daraus nichts. Die Geschichten werden auch häufig verschoben. Bevor Hoselton begann »Selig sind die geistig Armen« zu schreiben, hatte die Folge einen Sendeplatz am Ende der fünften Staffel. Dann rutschte sie an den Anfang der sechsten Staffel, und schließlich wurde daraus die neunte Folge dieser Staffel: House’ Rückkehr in das Krankenhaus brauchte Zeit.
    Ein Drehbuch zu schreiben, dauert mindestens einen Monat. Jeder Autor weiß, dass David Shore es einige Tage vor Drehbeginn zur Vorbereitung der Folge braucht, das heißt, bis acht oder neun Tage vor der ersten Klappe kann geschrieben werden. Die Autoren arbeiten pro Folge an mehreren Baustellen gleichzeitig. David Hoselton spricht von drei verschiedenen Strängen neben dem A-Plot, also dem medizinischen Rätsel – dem Kern jeder Folge. Zuerst muss eine interessante Krankheit her, die unterschiedliche Gestalt annehmen kann und verschiedene Befunde zulässt. Zweitens braucht man einen interessanten

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