Dr. House
›Katastrophensitzung‹ nennen. David verließ den Raum und sagte: ›Diese Leute sind nicht gerade die besten Ärzte der Welt.‹«
JANELLE: »Es war die Zeit nach O. C. , California . Wer nicht attraktiv war, hatte bei FOX nichts zu suchen. Jeder, bis hin zum unbedeutendsten Co-Star mit zwei Zeilen Text, musste heiß sein.«
STEPHANIE: »Die Agenten sagten: ›Dieser Kerl ist wirklich sexy‹, und ich antwortete: ›Er sieht aber nicht besonders attraktiv aus.‹ Dann kam der Betreffende rein und ich konnte nur sagen: ›Sehen Sie?‹«
Es ist eine Sache, zu wissen, wer für eine Rolle geeignet wäre. Denjenigen dann zu bekommen, ist eine andere. Amy Lippens las das Drehbuch für den Pilotfilm und sagte: »Ich will, dass Omar Epps dabei ist.« Diese Idee kam mehrmals auf und verschwand wieder in der Versenkung. »Omar war sich nicht sicher, ob er überhaupt in einer Serie mitspielen wollte.«
Das kann nämlich eine Verpflichtung von großer Tragweite sein: Wenn die Schauspieler vorsprechen, müssen sie unterschreiben, dass sie bereit sind, die Rolle sieben Jahre lang zu spielen. Viele Schauspieler waren dazu bereit.
Das Castingteam witzelt immer noch darüber, dass Stephanie Laffin eine ganze Reihe von Schauspielern weitergereicht hat, die dann Filmstars wurden oder feste Engagements bei anderen Serien bekamen. Sie führt darüber eine streng geheime
Liste. Der Erfolg der Besetzung, die sie schlussendlich zusammengestellt hat, gibt ihr Recht. Niemand anders hätte Cameron, Foreman, Wilson oder House spielen können. »Wenn man einen Blick auf Stephanies Liste erhascht, sagt man sich, klar hat sie den und den weitergegeben, der hätte die Rolle nie spielen können«, meint Janelle Scuderi.
Mit Hugh Laurie hatten sie ihren Mann gefunden. In Amerika war seine Arbeit als britischer Komiker bekannt, seine schauspielerischen Fähigkeiten dagegen weniger. Laura Lancasters kleiner Bruder war Fan der Blackadder -Serie, und über die Ferien sah sie sich die Folgen auf DVD an. »Ich kannte seine Comedy-Sachen und wusste, dass er zum Schreien komisch war. Mir war jedoch nicht klar, dass er auch eine Begabung für das dramatische Fach hatte«, gibt David Shore zu. »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihn darauf anzusprechen.«
Man könnte sich fragen, was passiert wäre, wenn Hugh Laurie sich nicht heruntergekommen, zerzaust und mit Bart hätte filmen lassen, und damit, ohne es zu ahnen, House’ Look vorwegnahm. Wäre er nicht wegen der Dreharbeiten in Afrika gewesen, hätte er sich vielleicht daheim in London in einem Sakko mit Hemd und Krawatte aufnehmen lassen, wie er es zuvor schon für das amerikanische Fernsehen getan hatte. Vermutlich hätte das Band dann nicht so eingeschlagen. Hugh Laurie sieht das genauso: »Wahrscheinlich wäre es Bryan Singer nicht aufgefallen, oder falls doch, dann wäre House ganz anders, einer mit Anzug und Krawatte. Und möglicherweise nicht ich.«
»Am Anfang ist es wie in einem Schwimmwettkampf, bei dem Tausende von derselben Stelle losschwimmen. Irgendwann kommt man auf einer Acht-Kilometer-Strecke an den Punkt, wo wir jetzt sind: Nur noch zehn andere Schwimmer sind übrig. Das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung.«
– OMAR EPPS
Einige der gegenwärtig bei Dr. House Beschäftigten sind schon seit dem in Kanada gedrehten Pilotfilm dabei. Der Produktionsleiter Gerrit van der Meer und die Produzentin Marcy Kaplan waren die beiden zentralen Teammitglieder. Sie wechselten von Century City herüber. Van der Meer ging nach Kanada, um den Pilotfilm vorzubereiten. Kaplan musste sich zwischen zwei Projekten entscheiden: Das eine war das noch unbenannte »Attanasio /Shore«-Projekt, das andere ein Pilotfilm für Warner Bros., Wanted . Es blieb bei dem Piloten, insofern findet Kaplan: »Es war eine gute Entscheidung«, und Gerrit meint: »Dieses Skript war einfach viel besser. Das ist natürlich ein entscheidender Faktor – man möchte schließlich bei einer tollen Serie mitmachen.«
STEPHANIE: »Dr. House hieß es erst ab dem zweiten Drehtag.«
JANELLE: »Es wurde damals noch das ›Untitled Attanasio/Shore-Project‹ genannt.«
STEPHANIE: »Wir wusste nichts davon, bis Janelle in unserem Büro in Century City ein Fax aus dem Gerät zog und sagte: ›Oh, die Sendung heißt Dr. House .‹«
Der Pilotfilm wurde in Vancouver gedreht. Im Sommer 2004 wurde Dr. House wieder aufgenommen, und aus der einmaligen Sendung wurde eine Serie. Es ist eine Besonderheit, dass
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