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Dr. House

Dr. House

Titel: Dr. House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Jackman
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zu. Ich bin fertig.‹« Sechs Staffeln später ist klar, dass er sich geirrt hat. Doch damals sei es »beunruhigend« gewesen: »Ich habe das wirklich so empfunden. Aber irgendwie haben wir es ja überstanden.«

7
IM KOPF VON DAVE MATTHEWS
    Wie man einen medizinischen Vorgang imitiert
    »Irgendwo haben wir noch Dave Matthews Kopf auf einem Pflock aus einer Folge, in der wir ihn am Gehirn operieren mussten. Sein Gesicht wurde komplett nachgebildet, und ich muss sagen, es ist ziemlich gut geworden. Wir hatten drei Köpfe, einen besitzt er nun. Es gibt ein Foto von ihm neben seinem eigenen Gesicht, das ist ganz schön gruselig.«
     
    – MIKE CASEY
    Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Requisiteure gestalten Tyler Patton und Mike Casey viele der medizinischen Verfahren, die man als Zuschauer beinahe jede Woche bei Dr. House verfolgt. Im Fernsehen ist meist eine Kombination aus Tylers und Mikes Arbeit und visuellen Effekten beziehungsweise Spezialeffekten zu sehen. Mehr als einmal musste einer der Ärzte zum Beispiel in den Kopf eines Patienten bohren. Der Bohrer sieht aus wie ein Standard-Heimwerkermodell. Aber hier wird er nicht zum Regale-Aufbauen verwendet. Die Autoren und der Regisseur sagen Tyler und Mike genau, welche Wirkung sie erzielen möchten. Mike: »Wenn sie wollen, dass in den Kopf gebohrt wird und Blut herausschießt, kein Problem. Ist einer unserer Lieblingseffekte.«
    Beim Treffen der Requisite diskutiert das Team darüber, wie man die fraglichen Effekte erzielen kann. Unter Umständen ist
es einfacher, wenn Elan Soltes, der Visual Effects Supervisor, und seine Abteilung (VFX) den Bohrereffekt in der Postproduktion hinzufügen. Das VFX-Department soll oft beim Bohren in den Schädel herausspritzende Knochen, Blut oder Hirnmasse zeigen. Tyler und Mike benutzen einen Gummibohrer, wenn er an den Kopf eines Darstellers angesetzt werden muss. Für Zwischenschnitte verwenden sie einen mit Hirnmasse gefüllten und mit einer künstlichen Haut überzogenen Schädel, der von einer der Spezialwerkstätten angefertigt wurde. In das Hirngewebe-Imitat kann bei einer Biopsie hineingebohrt werden.
    AUTOR: »Sie haben nachgebaute Gehirne auf Lager?«
     
    TYLER PATTON: »Wir haben Leute, die wir anrufen können, damit sie uns welche machen. Aber wir selbst haben auch jede Menge Zeug da. Wenn wir so was sofort brauchen, holt Mike etwas Lasagne, und ich gehe in den OP und drapiere ein paar Abdecktücher. Das ist kein Problem.«
    Anfangs produzierte Elan Soltes mit seiner VFX-Abteilung mehr Reise-in-den-Körper-Einstellungen – er nennt sie die »Magic School Bus Shots«. Vieles, was Elan und sein Team machen, ist computergeneriert, aber er arbeitet auch mit Modellen. Seine erste Reise in den Körper in der sechsten Staffel fand in »Kopfgeburten« statt, der Folge mit dem leichtsinnigen Polizisten, der überzeugt ist, sein Herz werde stehenbleiben wie bisher bei allen Männern aus seiner Familie. Elan sollte anhand eines Modells darstellen, wie ein Aneurysma im Gehirn des Mannes wachsen und den Nerv blockieren kann, der Signale ans Herz sendet. Die Kamera schien den Nerv entlang in die Brusthöhle zu fahren, in der das Herz immer langsamer und langsamer schlug, bis es schließlich ganz aufhörte.
    Elan Soltes erklärt, wie diese Einstellung gefilmt wurde:
Ich gab ein Modell von einem Teil des Hirnstamms in Auftrag. Dort sieht man das Aneurysma anwachsen, das in Wirklichkeit ein rot angemaltes Kondom war, das wir aufblasen konnten. Dann sah es so aus, als würde es gegen den Nerv – ein Stück Latex – drücken. Alles reine Latex-Magie.
     
    Das Modell des Hirnstamms ist etwa 60 cm 2 groß, damit eine Kamera hineinpasst.
    Es gibt ein weiteres Schädelmodell mit einer Schicht aus Haut und Blutgefäßen, durch die die Kamera hindurchstößt, ein Modell des Gehirns und eines des Hirnstamms. Elan verwendet zudem ein überlebensgroßes Modell einer Brusthöhle, in der ein Herz mit Hilfe einer Luftpumpe schlägt und eine Lunge sich heben und senken kann. Ein lebensechter Glanz wird durch Methacyl erzeugt, ein Bindemittel, das die Eingeweide echt aussehen lässt. Elan stützt sich auf Lehrbücher, zum Beispiel einen Anatomie-Atlas, aber er nimmt sich hier und da einige künstlerische Freiheiten heraus. »Das Aneurysma dieses Typen bräuchte Monate, wenn nicht Jahre, um so groß zu werden«, meint er.
    Die Herausforderung beim Herstellen dieser Modelle liegt darin, zu überlegen, wie sich das Geschehen am besten zeigen

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