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Dr. House

Dr. House

Titel: Dr. House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Jackman
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erfolgt. Damit die medizinische Glaubwürdigkeit gewahrt wird, ist es wichtig, sich veränderten Bedingungen anzupassen – sofern die Handlung das zulässt. Bobbin berät auch zu Schmerzreaktionen. Eine Probe, wie etwa eine Knochenmarksbiopsie, die jeder für ungeheuer schmerzhaft hält, wird im Krankenhaus meist unter Einfluss von Medikamenten gemacht. Eine bei Dr. House häufig vorkommende Lumbalpunktion dagegen schmerzt tatsächlich, wie jeder bestätigen kann, der schon mal eine über sich ergehen lassen musste. »Ich sage dem Patienten, wie es meiner Meinung nach aussehen sollte, und der Regisseur sagt dann: ›Mehr davon‹, oder ›Weniger‹«, erzählt Bobbin. »Oft wollen sie mehr, es soll spektakulärer aussehen.«
    Die Zuschauer reagieren auch darauf, wenn von einem piepsenden Monitor plötzlich ein langgezogenes »Biiiiiiieeeep« kommt. Heutzutage werden solche Effekte und die Monitorbilder
in der Postproduktion vom Videoplayback hinzugefügt. Bobbin selbst stand auch schon für Effekte zur Verfügung: Sie trug dann eine Blutdruckmanschette, wurde an einen Monitor angeschlossen, und ihre Herzfrequenz wurde abgefilmt. Trotzdem lässt ein Techniker immer noch eine Nulllinie über den Bildschirm flimmern, damit die Schauspieler im richtigen Moment auf etwas reagieren können.
    Bobbin meint, es sei schwierig für einen Schauspieler, realistisch zu sterben. Häufig sieht man in Filmen schlechte Sterbeszenen, dann plumpst zum Beispiel jemand theatralisch im Bett zurück. Um eine Todesszene zu vermeiden, kann eine Figur unter dem Messer verbluten, und als Nächstes wird gezeigt, wie sie in die Leichenhalle oder den Obduktionsraum gebracht wird. So wird der eigentliche Tod ausgelassen.
    James Earl Jones starb als Diktator Dibala in einer äußerst dramatischen Szene: Sein Herz setzte aus, und er wurde reanimiert. Im Director’s Cut wurde diese Passage zusätzlich mit Musik unterlegt. »Er verblutete und bewegte sich auch nach der Reanimation nicht mehr, so war klar, dass er gestorben war«, erzählt Bobbin. »Aber es war kein ›Hust, hust, tot‹, sondern eine schöne, traurige und realistische lange Sterbeszene, die einen im Normalfall nach wenigen Sekunden gelangweilt hätte.«
    AUTOR: »Kommen Menschen in ihr Büro, schließen die Tür hinter sich und sagen: ›Können Sie sich das mal ansehen?‹«
     
    BOBBIN BERGSTROM: »Ja. Und dabei bekomme ich oft mehr Informationen, als ich mir von jemandem gewünscht hätte, mit dem ich arbeite. Aber es macht mir nichts aus, in den meisten Fällen soll ich nur etwas bestätigen.«
    Bobbin war auch einige Male bei echten medizinischen Notfällen am Set zur Stelle. Einmal fiel jemand bei einer anderen
Serie vom Laufsteg, und Bobbin stabilisierte ihn, bis die Sanitäter kamen. Ein Schauspieler am Dr.-House -Set erlitt einen leichten Krampfanfall, und Bobbin kümmerte sich um ihn, bis er ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Am nächsten Tag konnte er schon wieder zur Arbeit gehen. Der Anfall geschah in einer Szene, in der Kunstblut auf dem Boden verteilt war und eine Krankenschwester den Mann fragte, ob er sich den Kopf angeschlagen habe. »Einige starrten den Mann einfach nur an, als er den Anfall bekam und sahen in ihr Drehbuch«, erzählt Bobbin. »Sogar ich schaute kurz hinein.«
    Mit Liebe zum Detail, 2: Kühlschrank des Pathologie-Labors.

TAUB

    B einahe hätte Chris Taub es nicht durch die ersten fünf Minuten des Auswahlverfahrens in der vierten Staffel bei Dr. House geschafft: Er sitzt in Reihe D, die willkürlich von House gefeuert wird, als Cuddy ihm sagt, er habe zu viele Kandidaten. Als House bemerkt, dass er damit auch eine attraktive Frau hinausgeworfen hat, wird die Kündigung ebenso schnell wieder rückgängig gemacht. Taubs erster Beitrag besteht darin, House vorzuschlagen, bei der zukünftigen NASA-Astronautin eine Brustvergrößerung durchzuführen, um ihre Lungen-OP zu verbergen. Taub sagt zu ihr, Menschen mit Träumen scherten sich nicht darum, wenn sie ausgelacht würden (»Der Stoff, aus dem die Heldin ist«). Auch Taub wird dieses dicke Fell brauchen. In »Hässlich« (mit dem Kind mit der riesigen Wucherung auf dem Kopf) beweist er, dass er eines besitzt. Die Behandlung des Jungen wird für eine Dokumentation gefilmt. Viele aus dem Team werfen sich vor der Kamera in die Brust, aber Taub macht ein Spiel daraus und stellt House’ Diagnose infrage. House feuert ihn, Cuddy stellt ihn wieder ein, und Taub rückt in die vordere Reihe der

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