Dr. House
geht, stoppt Rachel ihn. Sie kann es nicht durchziehen. Und Taub lenkt ein. »Ich habe mich wie ein Idiot benommen«, sagt er. »Ich brauche niemand anderen, ich brauche nur dich.« Er ist wirklich hin- und hergerissen. Wenn er so etwas zu Rachel sagt, meint er es ernst. Aber als er Maya später auf dem Parkplatzgelände sieht, erscheint es unausweichlich, dass sie sich küssen und zusammen wegfahren, um ungestört zu sein.
In »Im Nein liegt die Wahrheit« sabotiert House Taubs Bemühungen um heimliche Dates mit Maya, obwohl er ja angeblich
einen Freifahrtschein hat. Taub beendet seine öffentliche Affäre und dankt House dafür, dass er seine Ehe gerettet habe, was gar nicht House’ Absicht war. Trotzdem kann Taub seine besondere Schwäche nicht einfach abschütteln, und es ist auch keineswegs sicher, dass er das überhaupt möchte.
Peter Jacobson über … Taub
AUTOR: »Ist Taubs Schwäche im Universum von House wirklich so schlimm?«
»Ich glaube nicht. Aber sie ist ein sicherer Treffer. Ich kenne zwar nicht gerade viele, die das tun, aber wo man auch hinsieht, gibt es Hinweise und Anzeichen dafür, dass so etwas tagtäglich geschieht. Jemanden zu spielen, der Teil dieses Mainstreams ist, gefällt mir. Für mich ist es am interessantesten, wenn Figuren im Allgemeinen, und natürlich ganz besonders meine eigene, erwischt werden. Dadurch entsteht dramatische Spannung.«
AUTOR: »Ihre Ehe wird immer nur in angespannten Situationen gezeigt.«
»Immer wenn ich nach Hause in meine Wohnung und zu meiner Frau gehe, bin ich ein wenig nervös. Die Serie handelt von House und von uns, und ohne das unterhaltsame Auf und Ab der Figuren würde Dr. House wohl eingehen, aber ich finde, das hält sich in vernünftigen Grenzen. Wenn man tief in die Handlung außerhalb des Krankenhauses einsteigt, sollte es meiner Meinung nach einen Bezug zu House geben, denn sonst fragt sich der Zuschauer, was das soll. Bei der Hochzeit von Cameron und Chase gab es einige Einstellungen mit mir und meiner Frau, wie wir inmitten der Zuschauer sitzen und die Hochzeit genießen. Das ist die einzige Gelegenheit, bei der es Aufnahmen von uns ohne Handlung gibt. Weiter sollte man mit dem Eheglück nicht gehen.«
AUTOR: »Offensichtlich können Sie das Knobeln nicht lassen.«
»Das stimmt. Taub ist ein sehr neugieriger, cleverer Arzt. Egal, wie sehr man ihn beleidigt, letztlich will er nur das Rätsel lösen und gewinnen. Dabei geht es ihm nicht unbedingt darum, wie House zu sein – er möchte einfach derjenige sein, der die Lösung findet.«
AUTOR: »Kann er gut mit Menschen?«
»Man bekommt keinen richtigen Eindruck von seinem Umgang mit den Patienten. In ›Hässlich‹ gab es einige Momente, die gezeigt haben, dass er zwar nicht der warmherzigste Typ ist, aber sich durchaus liebenswürdig und sensibel geben und dem Jungen Zuversicht vermitteln kann, denn er ist ein Mann mittleren Alters, der in seinem Beruf schon einiges gesehen hat und gut ist in dem, was er tut. Und gut zu sein bedeutet auch, dass man weiß, wie man Kontakt herstellt. Und was meine Konflikte wegen solcher Lebensthemen wie Treue oder Selbstmord angeht – er ist ein Mensch, lebt mit anderen Menschen zusammen und muss daher mit Emotionen umgehen. Niemand ist ein Roboter.«
AUTOR: »Wird Taub einmal der Kragen platzen?«
»Keine Ahnung, aber es freut mich, dass Sie das fragen.«
AUTOR: »Taub behauptet in ›Selig sind die geistig Armen‹, er habe House eine verpasst …« »Er hat einen Hang zur Unwahrheit. Das ist nicht dumm – er wird alles tun, solange es ihm nützt.
Als ich es zum ersten Mal las, dachte ich: ›So ein Blödsinn!‹ Erst bei der Leseprobe nahm es langsam Gestalt an, und wir Schauspieler konzentrierten uns und hauchten der Idee Leben ein, und dann war es der Knüller.«
AUTOR: »Jemand meinte, Taub sei ein wenig schäbig.«
DAVID SHORE: »Kutners Tod könnte das bewirkt haben. Vielleicht wendet er sich deshalb leichteren Dingen zu.«
AUTOR: »Er hat seinen Kumpel verloren.«
SHORE: »Und das auf eine so tragische Weise, dass Taub bewusst wird, wie wertvoll jeder Tag ist, oder – das ist eine für Cameron typische Sichtweise – jeder Mensch.«
AUTOR: »Kutner und Taub haben eine ungewöhnliche Beziehung. Der Internet-Betrug …«
»Eine tolle Sache! Vor allem, als House uns am Ende mit der lebendigen Leiche erwischt. Es ist zwar etwas ermüdend, denselben Schreck
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