Dr. House
und dasselbe Entsetzen vier- oder fünfmal hintereinander zu spielen, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.«
AUTOR: »Wie gefiel Ihnen das aus schauspielerischer Sicht?«
»Hervorragend. Je verrückter und abgedrehter, desto besser! Es gab noch mehr solcher Dinge, zum Beispiel als House mich zu sich zitierte und in der Leichenhalle beweisen ließ, dass ich Racquetball spielen kann (›Hemmungslos‹). Es macht immer Spaß, wenn man als Schauspieler mal etwas anderes tun darf, als man normalerweise in einer Serie tut.«
AUTOR: »Taubs Kleidung …«
»Unheimlich aufregend. Heute mal Braun. Für mich immer nur Jacketts, Hemden, Krawatten.«
AUTOR: »Und zu Hause?«
»Dasselbe. Er schläft in Hemd und Krawatte. Nur dass er fürs Bett die Ärmel hochkrempelt. Er ist ein erfolgreicher, ziemlich konservativer Typ. Für ihn ist es wichtig zu zeigen, dass er gutes Geld verdient, selbst wenn das nicht stimmt. Zwischen Foreman und ihm läuft ein unausgesprochener Kleidungswettstreit. Er ist darin viel besser als ich. Meine Klamotten sind okay, aber ein bisschen bieder.«
Peter Jacobson über… Peter Jacobson
AUTOR: »Gibt es in Ihrer Familie irgendwelche Mediziner?«
»Nicht einen. Lisa Edelsteins Vater war in den siebziger Jahren Kal Penns Kinderarzt … Lisa und ich haben vor fünfzehn Jahren mal zusammen gearbeitet. Wir hatten eine Szene in Besser geht’s nicht : Wir waren die beiden Juden am Nebentisch im Restaurant, die von Jack Nicholson beleidigt wurden. Eine denkwürdige Szene. Aber nein, in meiner Familie gibt es keinen Arzt.«
AUTOR: »Jetzt schon.«
»Ab und zu trifft man auf einen echt komischen Vogel, der um einen medizinischen Rat bittet.«
AUTOR: »Das macht der weiße Kittel.«
»Ich versuche wirklich, ihn nicht außerhalb des Sets zu anzuziehen.«
AUTOR: »Wie schwer fällt Ihnen der medizinische Kram?«
»Ich recherchiere, soviel ich kann, um eine Vorstellung zu bekommen, um was es sich handelt. Das Schwerste ist, die medizinische Entwicklung zu verfolgen, denn wir drehen nicht in chronologischer Reihenfolge. Wenn man seine Arbeit als Schauspieler ernst nimmt, sollte man immer wissen, was vorher war. Bei dieser Serie noch mehr als bei allem anderen, was ich bisher gemacht habe. Wenn man über das Medizinische redet, muss man den Krankheitsverlauf jederzeit präsent haben.«
AUTOR: »Können Sie die Serie sowohl vom professionellen als auch vom Standpunkt eines Zuschauers genießen?«
»Nicht so recht. Ich weiß, dass es eine gute Serie ist, aber meistens kann ich erst beim dritten Sehen einen Schritt zurücktreten und das Schauspieler-Ego beiseite schieben. Beim ersten Mal kommen immer so Sachen
wie: ›Boah, das war grottenschlecht‹ oder: ›Ich habe ja wirklich Haarausfall‹, ›Oje, meine Nase.‹ Durch diesen ganzen albernen, eitlen Kram muss ich durch, dann registriere ich, was in den Szenen passiert, und erst beim dritten Mal kann ich die Folge einfach ansehen. Manche Schauspieler tun das nie, aber ich finde es hilfreich.«
AUTOR: »Der Zeitplan ist sehr straff?«
»Wir sorgen dafür, dass er eingehalten wird. Solange es die Arbeit nicht beeinträchtigt, sind die Regieassistenten so großzügig und achten darauf, dass meine Wochenenden so lang wie möglich sind, weil sie wissen, dass meine Familie in New York ist. Aber oft ist es auch nicht möglich, und ich weiß jedes Mal, wenn ich zu ihnen gehe, dass ich es eigentlich nicht ändern kann.«
AUTOR: »Die Serie hat einen bestimmten Rhythmus …«
»An zwei Tagen der vergangenen Staffel drehte ich drei Folgen am selben Tag, wegen einiger Aufbautage. Es gab einen Tag Überschneidung, also drehte ich die eine Folge zu Ende und begann mit einer neuen, und dann war da noch eine Szene, die für eine weitere Folge fertiggestellt werden musste.«
AUTOR: »Das bedeutet auch, drei verschiedene Fuhren Kostüme …«
»Und drei medizinische Sachverhalte, die ich mir merken musste. Aber letztlich ist es ein fabelhafter, nicht besonders anstrengender Job. Das würde ich nicht sagen, wenn ich Hugh wäre. Er steht auf einem anderen Level. Er trägt die Serie und muss jeden Tag da sein. Mein Job ist dagegen ziemlich leicht. An manchen Tagen arbeite ich mir zwar einen Wolf, aber im Großen und Ganzen ist es doch eine nette Art, seine Zeit zu verbringen.«
Peter Jacobson über… das Auswahlverfahren
AUTOR: »Sie wussten nicht, wer ausgewählt
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