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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Aufpralls zersplittert waren, blieb es eine Zeitlang still, so still, dass Nymus der eigene Atem verräterisch laut vorkam. Die beiden Wölfe hatten sich ängstlich hinter einem Steinbrocken verborgen und hoben nun vorsichtig, mit konzentriert hochgestellten Ohren, den Kopf. Poptlok hob alarmierend die Hand und wies sie so an, wieder in Deckung zu gehen. Ebenso gebot er Nymus, sich hinter dem nächsten Felsen zu verstecken.
    Er selbst schlich mit höchst angespannten Sinnen Richtung Eingang, die Hände abwehrend erhoben.
    „Da ist nichts drin“, erklang die Stimme des zweiten Schwarzmagiers. „Sonst hätten deine Schwerter ein Ziel gefunden und wären nicht an die Wand gekracht.“
    Doch den ersten schien das nicht zu überzeugen. Anstatt zu antworten, jagte er einen Zauberblitz in die Höhle, der sich sogleich gegen Nymus richtete.
    „Reflektionszauber“, schoss es dem durch den Kopf.
    Doch während er den Zauber sprach, hatte Poptlok, der so etwas wohl schon erwartet hatte, den Zauberblitz schon reflektiert. Das Licht wirbelte in der Luft wie ein Strudel und stob durch den Zugang wieder hinaus. Poptlok hastete sogleich hinterher. Ein markerschütternder Schrei. Nymus zuckte zusammen. Sein Atem stockte. Eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper.
    Poptlok stoppte kurz am Eingang, wobei er sorgsam darauf achtete, durch Steine und Geröll gedeckt zu bleiben. Dann sprang er unvermittelt hinaus. Die beide Fichten waren seltsam auseinander gebogen, wie Nymus von seinem Versteck heraus erkannte.
    Als Poptlok nach einigen Minuten zurückkehrte, gab er mit tonloser Stimme Entwarnung. „Ihr könnt hervorkommen. Der eine ist tot, von seinem eigenen Zauber getroffen, den anderen habe ich gelähmt und gefesselt und außerdem mit dem besonderen Verstummungszauber belegt, dass er weder um Hilfe rufen, noch uns durch gedachte magische Formeln behelligen kann. Wölfle, vielleicht könntest du mit deiner Partnerin draußen Wache halten?“
    „In Ordnung.“ Die beiden Wölfe eilten hinaus.
    „ Poptlok, was ist mit dir los?“ Nymus ergriff die Hand seines Paten, als er dessen starren Blick bemerkte.
    „ Ich hatte keine andere Wahl“, sagte Poptlok. „Ich musste den Reflektionszauber sprechen.“
    „ Hast du ein schlechtes Gewissen?“, wunderte sich Nymus.
    „ Nicht gerade. Er wollte töten und ist durch diese seine Absicht selbst getötet worden, mit seinem eigenen Fluch. Trotzdem finde ich es schrecklich, einen Menschen sterben zu sehen und zu wissen, dass ich an seinem Ableben beteiligt war.“
    „ Aber sonst würdest du jetzt mich sterben sehen“, hielt Nymus dagegen.
    „ Eben. Und das galt es zu verhindern. Ich überlege noch, ob ein anderer Zauber besser gewesen wäre. Ich hätte den Fluch in eine andere Richtung lenken können. Doch was wäre dann geschehen? Der da draußen hätte uns weiterhin bedroht.“ Poptlok schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre zu gefährlich gewesen. Ich glaube, der Reflektionszauber war schon richtig.“
    Endlich machten sich Poptlok und Nymus auf den Weg in den Berg. Der Gang war leicht uneben, aber breit und hoch gebaut, so dass sie sich bequem vorwärts bewegen konnten. Nach etwa 150 Metern stießen sie auf eine alte, schwere, schwarze Holztür.
    In dem Moment hörte Nymus die Stimme seines Vaters in seinen Gedanken: „Ich bin in eine fürchterliche Kammer geraten. Schlangen winden sich auf dem Boden.“
    Der Kontakt brach ab. Nymus rief nach Tarmak, erhielt aber keine Antwort.
    „Mein Vater kämpft gegen Schlangen. Schnell Poptlok, sperr die Tür auf! Bestimmt sind sie dahinter.“
    „ Wenn die Tür aufgeht, kriechen möglicherweise welche heraus“, warnte Poptlok. „Wir wissen nicht, wie giftig sie sind. Nimm dich also in Acht. Angriffszauber oder Lähmungszauber anwenden!“
    Vorsichtig zog er die Tür auf. Nymus stand bereit. Er musste nicht lange warten, denn sogleich schlängelten sich drei, vier der menschenlangen Tiere auf ihn zu, die sich offenbar durch die Eindringlinge bedroht fühlten. Er zögerte nicht. Die Angst davor, gebissen zu werden, ließ ihn alle Scheu und Zurückhaltung vergessen. Er schoss die Blitze so heftig ab, dass sie vielleicht sogar tödlich waren. Jedenfalls rührten sich die getroffenen Schlangen nicht mehr. Die anderen waren anscheinend durch die Zauberblitze abgeschreckt, denn viele verkrochen sich zwischen den herumliegenden Steinen. Endlich konnte Nymus einen Blick in die Kammer hinein werfen: Sie war nicht vollkommen dunkel, denn

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