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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Darum hast du auch gar nicht kapiert, warum Regine das gesagt hat.“
    „Wenn ich es nicht kapiert habe, kannst du es mir ja erklären!“
    „Das soll Regine selber tun, wenn es Zeit dafür ist.“
    „Wie du redest! 'Wenn es Zeit dafür ist' – was soll das denn bedeuten?“
    Aber aus Jakob war nichts mehr herauszubekommen.
    Der Opernbesuch heute Abend gehörte noch zu Regines Geburtstagsgeschenk. Sie wollte schon seit längerer Zeit unbedingt eine Aufführung der „Zauberflöte“ sehen. Gerade zu ihrem Geburtstag stand diese Mozart-Oper auf dem Spielplan, und die Königs wollten sie als ganze Familie besuchen. Auch Jakob freute sich; es war schließlich das erste Mal, dass er in eine Oper gehen durfte.
    Er schaute seine Schwester bewundernd an, die, hoch und schlank gewachsen, in ihrem rosa Kleid mit den weinroten Blumen und mit ihrem langen hellen Haar fast wie eine Elfe aussah. Er suchte ihr Gesicht. Es wirkte wieder gelöst. Sie lächelte ihm zu. Anscheinend hatte Mutter nochmal mit ihr gesprochen, und es war alles wieder gut.

Der schwarze Turmalin
    Am nächsten Tag konnte die Familie ausschlafen. Es war Samstag, und für die Kinder hatten die Osterferien begonnen. Warum also aufstehen? Zumal es gestern Abend sehr spät geworden war, bis alle im Bett lagen. Die Oper hatte besonders Regine und Jakob in ihren Bann gezogen. Nicht nur die kraftvolle Musik, die von den gefährlichsten Situationen bis zu den zartesten Gefühlen alles zu Klang machte, sondern auch das märchenhafte Bühnenbild und die geschmackvollen Kleider aus uralten Zeiten trugen das Ihre dazu bei. Der Mantel, den der Priester Sarastro getragen hatte, hatte Jakob an den Zauberer Poptlok erinnert. Am besten hatte ihm Papageno gefallen, der alles nicht so ernst nahm. Auch fand er die Musik viel ansprechender, wenn Papageno auftrat. Taminos und Paminas Arien waren irgendwie so ernst, so schwer. Regine dagegen faszinierte die Königin der Nacht. Die traute sich, ihre Gefühle hinauszuschreien, ihren Schmerz, ihre Wut, ihre Enttäuschung, aber auch ihre Hoffnung. Regine fand sie voller Kraft und war auch nach der Oper noch felsenfest davon überzeugt, dass   s i e   die eigentlich Gute war und Sarastro ein kluger Heuchler. Sie meinte, man müsse die Oper fortschreiben und entsprechend weiterkomponieren, und wenn das in der nächsten Zeit keiner tue, werde sie das tun, wenn sie alt genug dazu sei.
    Sarastro ein Heuchler, Poptlok ein Heuchler – ob Regine da wohl recht hatte? Jakob stellte sich diese Frage zum wiederholten Mal, als er, obgleich schon wach, sich noch ein bisschen in seine Kissen kuschelte.
    Plötzlich klopfte es leise an seine Tür. Regine steckte den Kopf herein.
    „Bist du schon munter?“, flüsterte sie.
    „Ja. Was ist? Komm rein!“
    Sie steckte noch im Schlafanzug, und ihr offenes Haar lag ihr verstruwwelt um den Kopf. In der Hand hielt sie eine Papierrolle.
    „Es lässt mir keine Ruhe. Ich muss wissen, ob auch andere in ein Bild einsteigen können oder nur der oder die Maler selbst“, entschuldigte sie sich für ihr frühes Erscheinen.
    Diese Frage wollte auch Jakob klären. Deshalb schlug er seine Bettdecke zurück, sprang aus dem Bett und zog sein Bild unter dem Schrank hervor. Er rollte es auseinander. Auch Regine bog das ihre auf. Die Kinder legten ihre Landschaftsdarstellungen auf den Boden, wobei sie die Ränder mit schweren Büchern daran hinderten, sich wieder einzuwinden.
    Regine kniete sich vor Jakobs Bild. „Also, ich konzentriere mich jetzt auf den Bach. Warte bitte, bis ich zurück bin!“
    Jakob nickte. Er beobachtete die Schwester scharf, mit angehaltenem Atem. Aber es passierte gar nichts. Regine blieb, wo sie war.
    Schließlich ließ sie sich halb enttäuscht, halb erleichtert nach hinten auf ihr Gesäß fallen. „Es klappt nicht.“
    „Lass es mich probieren“, forderte Jakob.
    Nun kniete er vor Regines Bild. Er heftete seinen Blick auf den Weg. Aber auch er wurde nicht in die von Regine und Karli hervorgebrachte Landschaft gesogen.
    „Du hast recht, es funktioniert nicht.“ Er ließ sich neben seiner Schwester auf dem Boden nieder. „Vielleicht kommen wir ja nicht mal mehr in unsere eigenen“, fürchtete Jakob plötzlich. „Es könnte ja sein, dass es nur geht, wenn die Bilder frisch gemalt sind.“
    Regine erschrak. „Das müssen wir sofort testen!“ Sie wollte auf jeden Fall die Hexe nochmal besuchen, zumal sie ihr eine Information über den Zauberer liefern konnte. Denn Zawarima wusste

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