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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Landeshauptstadt und nehme Karli mit. Sie würde gerne auch Regine und Jakob einladen mitzukommen. Die drei könnten sich einen schönen Tag dort machen. Sie habe schon Karten für das 3-D-Kino bestellt. Daneben sei gleich ein Museum, in dem die Welt der Physik gerade für Kinder sehr anschaulich aufbereitet sei.
    Natürlich wollten Regine und Jakob mitfahren. Sie stopften einen großen Teil ihrer Ersparnisse in ihre Geldbeutel, denn sie dachten vor allem an das riesige Buchkaufhaus, in dem man nach Herzenslust in der Fülle der Bücher stöbern und alle, die einem gefielen, anlesen konnte. Dort hatten sie sich vor einiger Zeit schon mal mit Lesestoff eingedeckt.
    Die Kinder genossen diesen Tag. Als sie abends in ihren Ort zurückkehrten, wollten Regine und Jakob noch ein bisschen bei Karli bleiben. Der hatte sich nämlich einen Physik-Experimentier kasten gekauft, den er endlich auspackte. Die drei starteten schon eine erste Versuchsreihe. Es wurde sehr spät, bis Frau Ling die Geschwister ans andere Ende des Ortsteils in ihr Elternhaus fuhr.
    Dann hatten die beiden den Eltern so viel zu erzählen, dass sie anschließend todmüde in ihre Betten fielen.
    „Morgen, Poptlok. Aber morgen ganz bestimmt“, dachte Jakob, bevor er in die Welt der Träume sank.
    Auch am darauffolgenden Tag, am Mittwoch, arbeitete Mutter vormittags. Das bedeutete, dass Regine und Jakob in dieser Zeit zusammenbleiben mussten. Der Grund für diese Regelung war: Falls einem Kind etwas passierte, könnte das andere bei ihr oder bei Vater in der Arbeit anrufen.
    Mit Karli konnten sie sich noch nicht treffen, denn der musste mit seiner Mutter noch ein paar Urlaubseinkäufe machen. Da er kräftig in die Höhe geschossen war, passten ihm seine T-Shirts und kurzen Hosen nicht mehr. Und morgen Abend ging es ja schon ab nach Mallorca.
    „Was hast du vor?“, fragte Jakob seine Schwester.
    „Lesen natürlich. Und du?“
    „Auch. Ich hab' gestern einen ziemlich spannenden Abenteuerschinken gekauft.“
    Regine schnappte sich eins der neuen Bücher und legte sich damit aufs Wohnzimmersofa, während Jakob sein Bett als bequeme Unterlage benutzte.
    Nach einer Weile, als alles ganz still im Haus war, klappte Jakob sein Buch zu. Jetzt war ein günstiger Augenblick, um den Zauberer aufzusuchen und ihm den funkelnden Stein zu überreichen. Regine würde sich bestimmt bis zum Mittagessen nicht mehr von ihrem Schmöker losreißen lassen. Deshalb hatte er jetzt mindestens vier Stunden vor sich, die er mit großer Wahrscheinlichkeit ungestört war. Er öffnete seine Tür nach draußen, von der aus er die Terrasse erreichen konnte, und lehnte sie an. Falls ihn doch jemand suchte, sollte er denken, Jakob wäre draußen. Dann holte er sein Mauersteinbild und legte es aufgebreitet unter das Bett. Da konnte ein Besucher es noch schlechter entdecken als hinter der Tür. Jakob kroch mit dem Oberkörper ebenfalls darunter. Die Lichtverhältnisse waren hier nicht besonders günstig, aber sie reichten aus, um ihn an den Burgfried zu befördern.
    Jakob stieg die Treppen nach oben und klopfte. Aber nichts rührte sich. Die Tür blieb verschlossen. Vielleicht war Poptlok ja unten im Hof. Der Junge sauste die Stufen wieder hinunter. Er lief durch den Burghof und rief nach Poptlok. Doch außer dem Gackern einiger Hennen und dem Gesumm und Gebrumm der Insekten, die sich auf den neuen Blüten gütlich taten, war nichts zu vernehmen. Das Falltor war hochgezogen. Vermutlich ließ der Zauberer es ja oben, wenn er fortging.
    Jakob überlegte, was er jetzt tun sollte. Sollte er hier auf Poptlok warten? Und wenn der länger weg blieb, als Jakob Zeit hatte? Den Stein wollte er ihm auf jeden Fall geben. Poptlok würde dann bestimmt viel freudiger werden und seine traurigen Erinnerungen würden ihn nicht mehr so mitnehmen. Ohne viel zu überlegen, hastete Jakob wieder die Treppen des Burgfrieds hoch und legte den Stein vor die Eingangstür zu Poptloks Wohnung. Aber Jakob war noch nicht zufrieden. Was würde Poptlok wohl denken, wenn der Stein hier einfach läge. Womöglich wäre er sogar misstrauisch. Deshalb wollte Jakob ihm ein kurzes Brieflein schreiben. Er kramte in seinen Hosentaschen. Da fühlte er allerdings nur ein Stückchen Kreide. Das ging auch!
Er holte sie hervor und schrieb auf die oberste Stufe: „Lieber Poptlok, viel Freude mit dem Freudenstein. Herzliche Grüße Jakob.“
    Fröhlich sprang Jakob die Treppe wieder hinunter und schritt durch das Tor und über die Zug

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