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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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verstärken sollten. Hatte er nicht vor noch gar nicht langer Zeit einen Vortrag über die Wirkung des Turmalins gehört, auf dem ein dreifacher Zauber lag? Stimmt! Da hatte Professor Rodubert Ilux seine neuen Forschungs ergebnisse vorgestellt, wie man sich am besten vor Schwarzmagiern schützen konnte. Poptlok erinnerte sich. Der erste Zauber musste ein Liebeszauber sein, den ein Elternteil oder ein anderer Familien angehöriger ausführte, der zweite musste von einer Hexe oder einem Zauberer stammen, der die Person in anderer Weise liebte, der dritte konnte von einem beliebigen Magier sein, der die Person ebenfalls schützen wollte. Der musste sie aber nicht unbedingt persönlich kennen. Bei den beiden Be schwörungen handelte es sich, wie Poptlok erkannte, um den Zauber Nummer 1 und Nummer 3. Nummer 2 fehlte noch. Wie kam dieser Stein in Jakobs Hände? Wo hatte er ihn gefunden?
    Poptloks Herz hämmerte wie wild. Sollte es einen Zusammenhang geben zwischen den Bildern, die mit dem seltsamen Farbkasten gemalt waren und immer zu ihm führten, und diesem Schutzstein? Er war sich auf einmal sicher, dass jemand ihn suchte. Aber wer? Wenn er doch nur Jakob fragen könnte, wer ihm den Stein gegeben hatte! Doch der Junge schlief tief und fest, und es war sehr zweifelhaft, ob er heute noch ansprechbar werden würde. Poptlok konnte froh sein, wenn Jakob wenigstens fähig würde, das Lösewort zu sagen.

Regines Angst
    Kurz bevor Mutter am Mittag heimkam, schlug Regine ihr Buch zu und sprang vom Sofa auf. Sie hatte versprochen, die Kräuter für das Mittagessen zu sammeln.
    „Jakob, Kräutersammeln!“, rief sie, als sie an der Zimmertür des Bruders vorbeieilte. Sie holte den Sammelbehälter aus der Küche, schlüpfte in ihre Schuhe und suchte im Garten die Stellen auf, die gute und essbare Kräuter boten. Mitten im Giersch entdeckte sie Jakobs kleinen, roten Voll gummi ball. Sie steckte ihn in ihre Hosentasche. Ihr Bruder würde sich freuen, dass sie ihn gefunden hatte, denn er vermisste ihn schon lange. Sie sah sich um. Warum kam er nicht, ihr zu helfen? Hatte er sie nicht gehört?
    Sie sprang auf die Terrasse und klopfte von außen an Jakobs Terrassentür. Die gab nach. „He, Jakob, Kräutersammeln!“
    Aber sie erhielt keine Antwort. War er fortgegangen, ohne „Tschüs“ zu ihr zu sagen? Das wäre aber sehr ungewöhnlich. Denn die Familienmitglieder gaben einander immer Bescheid, wenn sie das Haus und Anwesen verließen. Oder sollte sie sein „Tschüs“ nicht gehört haben, weil sie so in ihr Buch vertieft war?
    Regine suchte Jakob im Garten. Doch sie hatte keinen Erfolg. War er vielleicht mit seinem Fahrrad zu Kameraden gefahren, obwohl er das nicht durfte? Sie rannte ans Tor. Das war verschlossen. Sie sauste ins Haus zum Schlüsselkasten. Der Reserveschlüssel hing auf seinem Haken. Jakob besaß keinen eigenen Schlüssel. Klar, er könnte über den Zaun oder das Tor gestiegen sein. Aber warum hätte er das tun sollen? Regine hatte vielmehr den Verdacht, dass er wieder in einem seiner Bilder verschwunden war.
    Deshalb ging sie in sein Zimmer. Die Sorge um ihren Bruder schien es zu rechtfertigen, es ausnahms weise ohne ausdrückliche Erlaubnis zu betreten. Da war Jakob, wie erwartet, nicht. Doch weder auf seinem Schreibtisch lag ein Bild noch auf seinem Bett noch anderswo. Sie bückte sich und schaute unter den Schreibtisch, dann unter das Bett. Dort endlich stieß sie auf ein Bild. Das war jedoch eingerollt. Was sollte sie davon halten? Oft rollten sich Papierbögen selbst ein, wenn sie vor dem Gebrauch aufgewickelt gewesen waren und man sie losließ. War es nun ihr Bruder gewesen oder das Papier selbst? Was für ein Bild war es überhaupt? Sie zog es hervor und legte es aufs Bett. Ah, das Linien-Bild, von dem Jakob gemeint hatte, es stelle einen Ausschnitt aus einem Stein oder Fels dar. Er hatte davon gesprochen, dass er von ihm aus in eine hübsche Landschaft gelange. Na, hoffentlich war es so, und hoffentlich kam er bald zurück.
    Auf einmal wurde ihr mulmig. Sie musste wieder an ihren Aufsatz denken. Wenn er in dem Bild das erlebte, was sie da in ihr Heft geschrieben hatte? Sie biss sich sorgenvoll auf die Unterlippe. Ach, er würde schon kommen, versuchte sie sich selbst aufzumuntern.
    Doch Jakob erschien nicht. Die Mutter kam nach Hause. Sie aßen zusammen zu Mittag, immer in der Hoffnung, Jakob würde gleich zur Tür hereintreten. Als er gegen zwei Uhr immer noch nicht da war, beschloss Regine, zu ihrer

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