Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)
Tarmak.
Die drei sprachen einen kurzen Zauberspruch und flogen als Saatkrähen davon.
Eine neue Entdeckung
Poptlok hatte Zawarima zu ihrem Hexenhaus begleitet. Er wollte dabei sein, wenn sie mit den Kindern sprach. Beide hofften, mit Hilfe von Regine und Karli das Rätsel um die zwei Schutzsteine zu lösen. Inzwischen hatten sie bereits entdeckt, dass es ein und dieselbe Person gewesen war, die den ersten Liebeszauber auf beide Steine gesprochen hatte, und der Liebeszauber Nummer 3 stammte auf beiden Turmalinen ebenso von einem Magier ein und derselben Person. Wer konnten diese zwei Magier sein?
Rabax, Katana und Wölfle, der abends meistens zur Hexe heimkam, waren angespannt vor dem Haus gesessen und hatten auf ihr Frauchen gewartet. Als der Zauberer mit ihr aus dem Brunnen stieg, brachen sie in ein fürchterliches Gezeter, Gefauche und Geknurre aus. Aber die Hexe gebot streng Ruhe. Die drei sahen sie verstört an. Wölfle gar war so durcheinander, dass er seinen hochgestellten Schwanz einzog, das eine Ohr nach hinten und das andere nach vorn legte.
„Dr. Poptlok Luktor ist ein sehr fähiger Zauberer. Mit der schwarzen Magie hat er rein gar nichts zu tun!“ Zawarima sprach mit energischer Stimme.
„Hat er den Liebeszauber sprechen können?“, fragte Katana.
„Ja, das hat er, und zwar mit voller Kraft.“
Die Katze schaute den Zauberer mit leicht eingezogenem Kopf verlegen an.
„Warum hast du uns dann vergiftetes Fleisch heruntergeworfen?“, wollte Wölfle wissen.
„Es war nicht vergiftet“, entgegnete Poptlok. „Ich wollte euch etwas schenken, damit vor allem du, Wölfle, nicht auf die Idee kommst, meine Schafe zu reißen.“
„Warum hat dann die Schnecke so einen Schmarrn gesagt?“, wunderte sich Wölfle.
Die Schnecke glitt auf ihrem Schleim bedächtig unter einem Huflattichblatt hervor und wisperte: „Die Füchsin war verletzt. Sie konnte nicht jagen. Da war das Fleisch eine große Hilfe für sie und ihre Jungen.“
„Dass eine Schnecke so schlau ist, hätte ich gar nicht gedacht“, miaute Katana aner kennend.
Zawarima und Poptlok setzten sich zusammen auf die Bank im Garten und genossen die milden Strahlen der Abend sonne, während sie auf Regine und Karli warteten. Poptloks Hand suchte Zawarimas Hand.
Wie erstaunt starrten die Kinder die beiden an, als sie um halb sieben Uhr ankamen und von Katana in den Garten geleitet wurden. Der gefürchtete Poptlok Luktor und die zarte Zawarima saßen einmütig und händchenhaltend da, mit einem heiteren Lächeln auf den Lippen.
„Regine, Karli, ihr seid ja absolut pünktlich! Schön, dass ihr da seid. Setzt euch zu uns“, begrüßte die Hexe die Kinder fröhlich. „Wie ihr seht, ist der Zauberer Dr. Poptlok Luktor kein Schwarz magier. Er ist im Gegenteil ein sehr liebevoller Mensch. Er hat sich rührend um Jakob gekümmert, als wäre der sein eigener Sohn.“
Die Kinder setzten sich auf die bereitgestellten Stühle dem frischen Liebespaar gegenüber und rätselten, wie es hatte geschehen könne, dass die zwei sich so plötzlich so trefflich verstanden.
„Ist Jakob gut nach Hause gelangt?“, wollte Poptlok als erstes wissen.
Regine erzählte mit einem scheuen Blick auf ihn: „Kurz nachdem wir heimgekommen sind, ist auch Jakob zurückgekehrt. Weil ich sein Bild auf sein Bett gelegt hatte, ist er auch dort gelandet. Er hat seine feuchten Kleider auf den Boden geworfen und ist sofort unter die Bettdecke gekrochen. Bevor er eingeschlafen ist, hat er nur gemurmelt, dass ich den Eltern Bescheid sagen soll. Das haben wir gleich getan, und wenig später waren sie da. Mutter hat eine Freundin, die Ärztin ist, gebeten zu kommen. Die hat Jakob untersucht und gemeint, er sei so stabil, dass er nicht ins Krankenhaus müsse. Aber natürlich könnten wir morgen nicht zu unseren Großeltern fahren, da Jakob noch im Bett bleiben müsse. Alle wollten wissen, was ihm denn passiert sei. Doch Jakob war so kaputt, dass er immer wieder eingeschlafen ist. Ich hab' sogar den Eindruck gehabt, dass er es selber nicht weiß. Haben Sie eine Ahnung, Herr Doktor Luktor?“
„Sagt bitte Poptlok zu mir!“, bat der Zauberer. „Ich habe ihn auf einem Felsen mitten im reißenden Gebirgsbach gefunden. Aber mir ist auch nicht klar, was wirklich geschehen ist.“
„Unsere Nachbarin hat gesagt, dass sie hellsehen kann“, berichtete Regine. „Sie hat eine Spinne erblickt und gemeint, dass die Jakob in diese Gefahr gebracht hat.“
„Hat dein Bruder Angst vor
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