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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Spinnen?“, wunderte sich Poptlok.
    „Leider.“
    „Ach ja, deine Nachbarin, Regine“, hakte Zawarima ein. „Wir müssen mehr über sie erfahren. Sie war es doch, die dir gesagt hat, dass der Turmalin ein Schutzstein ist?“
    Regine nickte.
    „Kannst du sie ein bisschen beschreiben? Wie sieht sie aus? Was macht sie? Wofür interessiert sie sich? Dass sie hellsehen kann, wissen wir jetzt schon.“
    Regine beschrieb ihre elastische Figur, ihre Haare, erzählte, dass sie, wie Zawarima, mit dem Rucksack zum Einkaufen gehe; dass sie ziemlich schnell laufen könne; dass sie im Grunde immer einsam sei; dass sie ihren Garten liebe und Kräuter nicht nur dort sammle.
    Dann sah Regine Poptlok in die Augen. „Diese himmelblaue Augenfarbe gibt es, glaub' ich, nur sehr selten. Ihre Augen haben dasselbe Himmelblau wie deine Augen, Poptlok.“
    Wie von einer Wespe gestochen, sprang der Zauberer auf. „Ich habe meine Augenfarbe von meiner Mutter. Und meine Mutter hatte auch einen Zauberfarbkasten.“ Er atmete heftig. „Regine, du vermutest, dass Nachbarn dir den Farbkasten geschenkt haben? Könnte es diese Nachbarin sein?“
    „Ja, inzwischen glaube ich es fast.“
    Karli fügte hinzu: „Da fällt mir noch was ein: Sie war es, die Jakob auf die Idee gebracht hat, im Farbkastendeckel nach dem Lösewort zu suchen, als wir keine Vorstellung davon hatten, wie wir wieder aus unserem Bild hinausgehen sollten.“
    „Das spricht dafür, dass sie es ist. Vielleicht ist es hilfreich zu wissen, wie diese Nachbarin heißt. Du hast ihren Namen noch gar nicht genannt, Regine.“ In Zawarimas Stimme schwang ein nervöser Unterton mit.
    „Sie heißt Frau Kux.“
    Poptlok riss seine Augen auf. „Und mit Vornamen? Lacrima?“
    Regine zuckte mit den Schultern. „Auf ihrem Namensschild über der Klingel steht nur L. Kux.“
    „Das ist sie!“, schrie Poptlok. Er wandte sich ab und stapfte mit schweren Schritten nach hinten in den Garten. Unter dem blühenden Kirschbaum blieb er einen Augenblick stehen, bevor er sich niederhockte und seinen Kopf auf die angewinkelten Knie sinken ließ.
    Zawarima sah ihm besorgt nach. Aber sie blieb sitzen. Sie wusste, dass er jetzt für eine Weile allein sein musste.
    „Das muss für ihn überwältigend sein“, erklärte sie den Kindern. „Vor 18 Jahren ist sie mit einem Schlag verschwunden, und niemand von uns Magiern ist ihr jemals wieder begegnet. Er hat schließlich geglaubt, dass sie tot ist. Und jetzt erfährt er, dass sie lebt. Er hat keine Ahnung, wie er mit ihr dran ist. Er wird sich fragen, ob sie überhaupt etwas von ihm, ihrem Sohn, wissen will, nachdem sie damals ohne Abschied einfach gegangen ist. Andererseits scheint sie es mit dem Farbkasten darauf angelegt zu haben, dass Poptlok sie sucht.“
    „Jakob und ich haben letzten Freitag Frau Kux weinen sehen“, erinnerte sich Regine. „Jakob hat gefragt, was los sei. Sie hat nur gesagt, es sei eine schlimme, alte Erinnerung. Frau Kux ist bestimmt keine böse Frau. Ich mag sie.“
    Die Hexe nickte nachdenklich. „Sie konnte möglicherweise damals gar nicht anders handeln; bestimmt hatten da die Schwarzmagier ihre schmutzigen Hände im Spiel. - Erzählt bitte Frau Kux noch nichts von euren Erlebnissen. Poptlok und ich müssen erst beraten, wie wir weiter vorgehen. Deine Adresse habe ich. Wohnt Frau Kux rechts oder links?“
    „Rechts von uns.“
    „Gut. Danke.“ Zawarima stand auf. „Wir sehen uns wieder, vielleicht bei Frau Kux. Wenn ihr bis nächste Woche nichts von uns gehört habt, kommt bitte über euer Bild zu mir. Dann teile ich euch mit, was gelaufen ist. - Bevor ich es vergesse: Karli, hier ist ein Stein für deinen Vater. Sag ihm, er soll ihn in die Hosentasche stecken und immer mal wieder in die Hand nehmen. Dann wird er erkennen, was er für seine Gesundheit tun kann.“
    Sie kramte aus der Tasche ihres Hosenrocks einen vielfarbigen Stein hervor, den sie Karli in die Hand drückte.
    „Er glaubt nicht an so was.“ Karli senkte verzagt seinen Blick.
    „Dann sag ihm, er soll es dir zuliebe tun. Er soll den Stein in die Hand nehmen und dabei an dich denken. Das funktioniert dann vielleicht sogar noch besser.“
    „Vielen Dank, Zawarima.“
    Die Kinder verabschiedeten sich.
    Kaum waren sie weg, eilte Zawarima zu Poptlok unter die nach süßem Honig duftenden, weißen Kirschblüten. Nachdem sie sich neben ihm niedergelassen hatte, legte sie ihm ihren Arm um die Schulter. Da konnte Poptlok endlich weinen, endlich die

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