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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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geblitzt und geblinkt, als wollte er mich vor etwas warnen. Aber ich habe gedacht, dass ich mich irre“, erzählte Zawarima.
    „Ganz Ähnliches habe ich bei meinem Stein beobachtet“, erwiderte Poptlok, und seine Stimme klang auf einmal wieder kalt.
    „Willst du deinen Kurs ändern?“
    „Nein. Jetzt oder nie!“, presste Poptlok entschlossen hervor. „Notfalls nehme ich den Kampf mit ihnen auf. Nicht umsonst habe ich alles gelernt, was ich über die Abwehr der Schwarzmagier in meine Hände bekommen konnte. Wir werden siegen!“
    „Glaubst du, dass sie wissen, wo deine Mutter wohnt?“
    „Ich habe keine Ahnung. Doch ich muss es riskieren, dass ich ihr Wohnversteck verrate, indem ich jetzt direkt zu ihr fliege. Denn die Meute wird uns nicht mehr aus den Augen lassen. 'Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.' Dieses Sprichwort hat meine Mutter früher übrigens immer gesagt. Sie braucht sich also nicht zu wundern, wenn ich mich jetzt danach richte.“ Poptlok beschleunigte sein Tempo.
    Nach einer Weile stieß er unglücklich hervor: „Ich würde dich gern absetzen und allein weiter fliegen. Niemals wollte ich, dass du in den Kampf gegen die Schwarzmagier hineingezogen wirst. Aber sie würden dich nicht mehr in Ruhe lassen, sie würden dich gefangen nehmen und mich mit dir erpressen. Du bist schon im Kampf mit ihnen, noch bevor die erste Schlacht begonnen hat. Du kannst nicht mehr zurück. Das tut mir so leid!“
    „Zugegeben, ich fürchte mich ein bisschen. Trotzdem habe ich großes Vertrauen in deine Zauber kräfte und auch in meine eigenen. Zusammen sind wir stark. Deine Mutter hat ihre Hexenkunst bestimmt nicht verloren. Auf sie können wir zusätzlich zählen. Und vergiss nicht die Schutz steine!“, versuchte Zawarima Zuversicht auszustrahlen.
    Nach einer Pause sagte sie leise: „Du Poptlok, ich liebe dich auch!“
    „Na, na! Dieser Fluch gerät ja ganz schön ins Wanken“, brummte zur selben Zeit Krutun in der Halle der bösen Wünsche, als es im Gang 39 abermals klirrte. Er eilte schnaufend und ächzend zu dem materiali sierten Fluch 47.2  und beobachtete die beiden Herzplättchen, die pulsierend aneinanderschlugen. Verständnislos schüttelte er den Kopf, während er seine Beobachtung in sein Notizbuch schrieb. Als er mit seinem schwarzen Fingernagel die Bewegungen stoppen wollte, musste er zu seiner großen Überraschung feststellen, dass die Plättchen seinem Finger nicht gehorchten. Sie wurden im Gegenteil immer kraftvoller und lebhafter. Mit hochgezogener Stirn und offenem Mund starrte er auf die beschwingten, energiegeladenen kleinen Herzen. Als er sich von seiner Verwunderung einigermaßen erholt hatte, schlurfte er mit für ihn ungewöhnlich großen Schritten Richtung Portal, wo er, atemlos und hochrot im Gesicht, den roten Knopf drückte.
    Tarmak, Rekkur und Kruschan hatten Zawarima und Poptlok nicht mehr aus den Augen gelassen, seitdem sie sie am Abend zuvor unter dem Kirschbaum beobachtet hatten. Nur für die paar Stunden zwischen spätem Abend und frühem Morgen, die Poptlok in seiner Burg verbracht hatte, war der ihrer Überwachung entzogen gewesen. Auch Zawarima war für eine Stunde weg gewesen, was die drei Späher in ziemliche Unruhe versetzt hatte. Nach dem sie zurückgekehrt war, hatten sie sie umso stärker belauert. Sie hatten übrigens nicht schlecht gestaunt, als sie Zawarima und Poptlok so einmütig aneinandergerückt gesehen hatten. Ärgerlicherweise hatten sie ihr Gespräch nicht belauschen können. Zwar hätte der Kirschbaum mit seinen vielen Blüten, die sie zur Deckung hätten benutzen können, einen guten Spionageort abgeben können, wenn da nicht so unerträgliche Strahlungen gewesen wären. Wenn man sich dem Baum genähert hatte, hatte man beinahe den Eindruck gewonnen, elektrische Schläge zu bekom men. Hatten die beiden Verdacht geschöpft und einen unbekannten Zauber gegen Belauschtwerden eingesetzt? Vorsicht war auf jeden Fall geboten, denn Poptlok Luktor und Zawarima Marza schienen fähige Magier zu sein. Die Spione konnten freilich nicht wissen, dass Zawarima einen Schutzzauber gegen böse Mächte über Haus und Garten gelegt hatte, nachdem Poptlok in ihrem Wald aufgetaucht und sie und ihre Tiere verunsichert hatte.
    Jetzt verfolgten Tarmak und Kruschan die zwei in sicherem Abstand. Sie hatten keine Vorstellung davon, wohin die Reise ging. Denn auch aus dem Raben auf dem Dach war gestern nichts herauszubekommen gewesen. Er hatte so gewirkt,

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