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Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Titel: Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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Chefs.«
    »Er hat also nichts mit den ermordeten Frauen zu tun?«
    »Sie wissen Bescheid?«
    »Haben Sie etwa schon vergessen, wo Sie hier sind, Schwester Chundee?«
    »Stimmt. Bei der Geheimpolizei. War mir entfallen. Und
nein, der Abdruck steht mit den Morden in keinerlei Zusammenhang.«
    »Herr Ivanic meint, die Bissspuren stammen von einem malaiischen Kragenbären. Von einem recht großen Exemplar für seine Art.«
    »Kennt er den Bären aus dem Lane Xang Hotel?«
    Die Reaktion fiel ziemlich heftig aus.
    »Herr Ivanic ist sehr erbost darüber, wie man das Tier behandelt hat. Er ist heilfroh, dass der Bär entkommen konnte.«
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Abdruck von diesem Bären stammt?«
    »Sehr hoch.«
    »Könnte der Bär zwei Menschen getötet haben?«
    Die Anwort war lang und allem Anschein nach recht kompliziert. Phot musste mehrmals nachhaken.Wieder wanderte Dtuis Blick zu den Mädchen, die ihre Gliedmaßen zu immer neuen wunderlichen Knoten schlangen.
    »Herr Ivanic ist sehr besorgt darüber, dass der Bär erschossen werden soll. Er hat den Direktor vergeblich darum ersucht, den Schießbefehl zurückzunehmen.«
    »Warum?«
    »Weil ein asiatischer Bär seiner Meinung nach niemals ein solches Blutbad anrichten würde.«
    »Aber sie sind doch Fleischfresser.«
    »Ja, aber ungemein passive Fleischfresser. Sie erlegen vor allem langsame und verwundete Tiere, aber dass sie ein großes Tier angreifen, ist äußerst unwahrscheinlich. Und dass sie Menschen angreifen oder gar töten, ist vollkommen undenkbar.«
    »Selbst wenn sie von Menschen gequält und gefoltert worden sind?«

    »Das Bedürfnis nach Vergeltung ist ein dem Menschen vorbehaltener Wesenszug. Tiere nehmen keine Rache. Sie sind nicht nachtragend.«
    »Es ist also völlig unmöglich?«
    »Die Wahrscheinlichkeit ist so gering, dass man das getrost ausschließen darf.«
    Dtui holte die beiden Agar-Agar-Abgüsse hervor und legte sie auf den Tisch. Herr Ivanic klatschte in die Hände und sagte etwas, das Phot zum Lachen brachte.
    »Herr Ivanic sagt, wenn er gewusst hätte, dass wir eine Party feiern, hätte er etwas zu trinken mitgebracht.«
    »Von diesem Wackelpudding würde ich an seiner Stelle unbedingt die Finger lassen. Es sei denn, ihm ist nach einem Leichenschmaus.«
    »Sind das die Bissspuren der Opfer?«
    »Ja.«
    Phot erklärte, worum es sich handelte, und Ivanic inspizierte die Abdrücke mit ernster Miene. Wieder nahm er seine riesigen Hände zu Hilfe, um sie zu vermessen. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Sind das die Zähne eines Bären?«
    »Nein.«
    »Woher will er das wissen?«
    »Mathematik.«
    »Mathematik?«
    »Herr Ivanic sagt, Bären haben zweiundvierzig Zähne. Was auch immer diese armen Frauen totgebissen hat, war mit nicht ganz so vielen Zähnen gesegnet. Auch wenn es sich hierbei um keinen kompletten Gebissabdruck handelt, ist der Abstand zwischen Backen- und Schneidezähnen doch viel zu gering. Er schätzt ihre Zahl auf um die dreißig.«

    »Und wofür spricht das seiner Meinung nach?«
    »Für eine Katze.«
    »Aber doch wohl keine gewöhnliche Hauskatze?«
    »Nein, eine sehr große Katze.« Ivanic sagte etwas, stand auf und ging zur Tür. »Wir sollen mitkommen.«
    Vor dem Käfig des gedemütigten Pumas ging Ivanic in die Hocke, formte mit der Hand den Umriss eines Kiefers und schnappte damit nach dem Tier. Es reagierte mit einem verhaltenen Knurren und gönnte Dtui einen Blick auf sein furchterregendes Gebiss.
    »Hoi! Wo war ihr Puma in der Nacht auf den neunten?«, fragte sie Ivanic mit Phots Hilfe. Der Russe lachte und drückte ihre Schulter.
    »Herr Ivanic hat gesagt, er sei die ganze Nacht bei ihm gewesen. Aber die Katze, die Sie suchen, ist noch größer als diese.«
    »Wie viel größer?«
    »So groß wie ein Tiger.«
    »Will er damit sagen, in Vientiane läuft ein Tiger frei herum?«
    »Zugegeben, besonders wahrscheinlich klingt das nicht.«
    »Könnte er sich in der Anzahl der Zähne nicht doch vielleicht geirrt haben?«
    Die beiden Männer begannen eine angeregte Diskussion. »Selbst wenn er sich geirrt hätte, was ich bezweifeln möchte, unterscheidet sich der Kiefer doch erheblich von dem eines Bären. Katzen zerschneiden ihre Nahrung, Bären hingegen zermahlen sie. Bei den Zähnen, von denen Ihre Abdrücke stammen, handelt es sich eindeutig um Schneidwerkzeuge. Herr Ivanic kann sich nicht entsinnen, jemals so messerscharfe Zähne gesehen zu haben. Als ob …«
    Aus dem verhüllten Käfig kam ein

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