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Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Titel: Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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Songtheo-Taxi requiriert und den Fahrer gebeten, mit ihr auf ihren Chef zu warten. Da trat er auch schon durch den hinteren Ausstieg der Maschine und kletterte vorsichtig die wacklige Flugzeugtreppe hinab. Unten angekommen, wartete er auf einen lebhaften alten Mann mit kurzgeschorenem weißem Haar, und zusammen kamen die beiden forschen Schrittes und in ein lebhaftes Gespräch vertieft auf den Wellblechschuppen zu.
    Siri lächelte erfreut und winkte, als er seine Assistentin schwitzend in der stickigen Ankunftshalle stehen sah. Sie stützte sich auf eine kurze Schranke, die die Ankömmlinge von den Wartenden trennte. Obwohl es sich um einen Inlandsflug handelte, kontrollierten zwei Beamte hinter einem kleinen Schalter die Passierscheine der Fluggäste.
    Da Siris Begleiter illegal reiste und ihm die nötigen Papiere fehlten, hätte dies der Beginn eines bürokratischen Albtraums sein können. Doch wie Siri erwartet hatte, ging alles glatt. Die Beamten prüften nur die Papiere derer, die sich um den Schalter drängten und mit ihren Reisedokumenten, ihren Wohnsitznachweisen, ihren Geburtsurkunden
und ihren Unterschriftenlisten wedelten. Das Durcheinander ließ sich ganz einfach dadurch vermeiden, dass man um den Schalter einen großen Bogen machte.
    Siri und sein Freund schoben sich an dem Gedränge vorbei und marschierten mit der Souveränität von Touristen, deren Papiere in bester Ordnung sind, durch die Schranke. Dass sie von einer Krankenschwester im weißen Kittel und einem Fahrer abgeholt wurden, tat ein Übriges. Wem ein solcher Empfang zuteilwurde, der musste etwas Besonderes sein.
    »Dtui, das ist Herr Inthanet. Er ist...«
    Bevor Siri sie einander vorstellen konnte, eilten zwei Polizisten in ungleichen Uniformen auf die kleine Gruppe zu. Einer von ihnen hatte ein kleines passbildgroßes Foto in der Hand. Dtui erkannte die Männer sofort wieder.
    »Dr. Siri Paiboun?«, fragte der erste Polizist, obwohl er die Antwort offensichtlich bereits kannte.
    »Ja.«
    »Sie sind verhaftet, Genosse. Bitte kommen Sie mit.«
    Alle außer Siri schienen überrascht.
    »Darf ich fragen, was mir vorgeworfen wird?«
    »Das erfahren Sie auf dem Revier, Doktor.«
    Der zweite Polizist fasste Siri behutsam am Arm und bedeutete ihm, mit nach draußen zu kommen. Der Gefangene blickte in die verblüfften Gesichter von Inthanet, Dtui und dem Songtheo-Fahrer. Er hielt vier Finger hoch und zwinkerte seinem Reisegefährten zu.
    »Keine Panik«, sagte er lächelnd. »Bitte bringen Sie Herrn Inthanet zu mir nach Hause, und machen Sie es ihm bequem. Ich komme in Kürze nach.«
    Doch das Letzte, was sie an diesem Tag von Siri sahen, war sein Hinterkopf, als das Polizeifahrzeug den Parkplatz
des Flughafens verließ. Dtui musterte den geheimnisvollen Besucher, zuckte lächelnd die Achseln und sagte:
    »Heiß heute, was?«
    »Verdammt heiß.«
    »Woher kennen Sie Dr. Siri eigentlich?«

15
    LAND OHNE ANWÄLTE
    Am Samstagmorgen staunten die drei Besucher nicht schlecht, als sie sahen, wie der Angeklagte gleich drei herzhafte Frühstücksportionen verputzte. Eiserne Gitterstäbe trennten Siri von seinen Freunden. Dtui, Phosy und Civilai schauten zu, wie er fröhlich Unmengen von Klebreis und rohem Fisch in sich hineinschaufelte, mit einer Sauce, die so scharf war, dass sie sich eigentlich von selbst hätte entzünden müssen. Keiner von ihnen sagte ein Wort, denn der Schreck saß ihnen noch immer in den Gliedern.
    Phosy hatte als Erster von dem abscheulichen Verbrechen erfahren, das man Siri zur Last legte, und Civilai sofort verständigt. Dtui hingegen hatte erst bei ihrer Ankunft im Gefängnis davon gehört. Die Arme konnte es kaum fassen. Sie waren so schockiert, dass es ihnen die Sprache verschlagen hatte. Und so sahen sie schweigend zu, wie Siri die drei mitgebrachten Frühstücksportionen verdrückte.
    »Warum sagt ihr denn nichts?«, fragte Siri und blickte von seinem Essen auf. »Es macht keinen Spaß, vor einem Tribunal zu essen... Heiß heute, was?«
    Das eisige Schweigen blieb ungebrochen. Obwohl die Zellentür offen stand und der Wärter Kaffeepause machte, hatten
es die Gäste vorgezogen, draußen Platz zu nehmen. Siri kam sich vor wie die Tiere in den Käfigen hinter dem Lane Xang Hotel. Schließlich gab Civilai klein bei. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Siri, du bist der staatliche Leichenbeschauer.«
    »Das ist nicht meine Schuld. Ich habe mich nicht darum gerissen.«
    Civilai fand diese Antwort, selbst für Siris

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