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Dr. Stefan Frank - Halt dich an mir fest!

Dr. Stefan Frank - Halt dich an mir fest!

Titel: Dr. Stefan Frank - Halt dich an mir fest! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Frank
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sehnsüchtige Art. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der Isabell den Atem nahm.
    Für einen Moment standen sie einfach da und sahen sich an.
    Benno schien es zu lange zu dauern, bis sie zurückkam.
    „Wer ist denn da, Cousinchen?“, rief er ungeduldig aus dem Wohnzimmer.
    Als Korbinian die Stimme seines Bruders hörte, verschloss sich sein Gesicht. Er schien alles andere als erfreut zu sein.
    Isabell lächelte.
    „Überraschung!“, rief sie zurück und trat beiseite, damit Korbinian hereinkommen konnte.
    Doch er blieb stehen.
    „Belästigt er dich?“, wollte er wissen.
    Offensichtlich zog er gar nicht erst in Betracht, dass Isabell sich freiwillig mit seinem Bruder treffen könnte.
    „Sagen wir mal so: Ich habe ihn nicht eingeladen. Und allzu begeistert bin ich nicht von seiner Gesellschaft.“
    „Überlass das mir“, erwiderte Korbinian und folgte ihr ins Wohnzimmer.
    Benno stand nun an ihrem Schreibtisch und betrachtete einige ihrer Entwürfe.
    „Herrgott noch mal, kannst du nicht die Finger von meinen Sachen lassen?“, fragte Isabell gereizt.
    „Hast du denn was zu verbergen?“, fragte er zurück. „Ich finde, du bist ganz schön …“ Er sprach nicht weiter, denn in diesem Moment bemerkte er seinen Bruder. „Was machst du denn hier?“
    „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen“, antwortete Korbinian kühl.
    Verblüfft beobachtete Isabell, wie innerhalb weniger Sekunden aus Benno ein ganz anderer Mensch zu werden schien. Verschwunden war der harmlos wirkende Sonnyboy, dafür stand auf einmal ein Mann mit hässlich verzogenem Gesicht vor ihr, der seinen Bruder wütend anstarrte.
    Isabell fand Benno plötzlich abstoßend.
    „Willst wohl deine Chancen ausloten“, stieß er gehässig hervor. „Aber ich sag dir, da wirst du nicht viel Glück haben. Unser neues Cousinchen ist eine stachelige kleine Eisblume.“
    „Verschwinde“, meinte Korbinian nur.
    „Keine Bange, bin schon weg. Hat mir eh nicht besonders gut hier gefallen.“ Benno stapfte an seinem Bruder vorbei in den Flur.
    Korbinian folgte ihm vorsichtshalber und schloss sorgfältig die Tür hinter ihm. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
    „Na, das war ja mal wieder ein netter Aufritt meines Bruders“, meinte er finster.
    „Und du bist netter?“
    Dieses Lächeln, das Isabell so gefiel, erhellte erneut Korbinians Gesicht, und ihr Herz machte auf einmal ein paar ganz dumme Dinge.
    „Und ob ich das bin!“, versicherte er treuherzig.
    Wieder sahen sie sich bloß an.
    „Eigentlich bin ich ja hierher gekommen, um mit dir über die Firma zu sprechen“, sagte Korbinian nach einer Weile, die Isabell wie eine Ewigkeit vorkam. „Schließlich gehört sie jetzt zur Hälfte dir, und ich wollte wissen, was du mit deinem Anteil vorhast.“
    „Keine Ahnung“, gab Isabell ehrlich zu und dachte dabei, dass er wirklich wunderschöne Augen hatte. Und Lachfältchen drumherum.
    Sie mochte Menschen, die gern lachten …
    „Ich habe bis jetzt noch gar nicht darüber nachgedacht“, fuhr sie fort.
    Auch jetzt wollte sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, sondern lieber darüber nachdenken, wie schön es war, Korbinian so nahe zu sein. Ob seine Lippen so weich waren, wie sie aussahen? Wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn diese Lippen …
    Verlegen wandte sie sich ab.
    „Kann ich dir etwas anbieten?“, erkundigte sie sich.
    „Ein Wasser, bitte“, erwiderte er und ließ sie keine Sekunde aus den Augen.
    Isabell goss ihm ein Glas ein und stellte es auf den Tisch.
    „Setz dich doch“, bat sie, dann nahm sie ihm gegenüber Platz – damit sie ihn besser beobachten konnte.
    „Für mich ist das alles ziemlich überraschend gekommen“, sagte sie dann und zuckte mit den Schultern. „Vor zwei Wochen habe ich ja noch nicht einmal gewusst, dass es überhaupt einen Johannes Baldenau gibt, und jetzt gehört mir seine Firma – na ja, die Hälfte davon. Ich muss erst einmal meine Gedanken ordnen und mit Dr. Dornbuschen über die Firma reden.“
    Korbinian zog die Augenbrauen hoch.
    „Du hast nicht gewusst, dass Johannes dein Vater ist?“, fragte er erstaunt.
    Isabell gab ihm eine Kurzfassung der Geschichte.
    „Und jetzt komme ich mir fast so vor wie das Sterntaler-Mädchen, auf das so unerwartet die vielen Goldstücke herabgeregnet sind“, schloss sie mit einem kleinen Lachen. „Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, was ich mit all dem Gold anfangen soll.“
    „Gib es bloß nicht meinem Bruder!“, warnte er. „Er ist verdammt

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