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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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der Kraft einer Naturgewalt. Ihre zerrissenen Gedanken bohren sich in die Köpfe der Soldaten, ihre instinktiven Triebe, zu töten, zu zerfleischen, zu vergewaltigen und zu trinken, immerfort zu trinken. Blut zu saufen und Leben zu fressen.
    Sie spüren all dies mit der Wucht eines telepathischen Donnerschlags. Sie verstehen für einen Augenblick, dass diese Wesen die Grausamkeit aufschlürfen wie ein Lebenselixier. Dass sie die Angst, die Verzweiflung, das Leid und den Schmerz brauchen, um zu überleben, ihre unheilige Existenz fortzusetzen. Das ist die Natur derer, die einst selbst Menschen waren, ihre Heilsbotschaft; Leid und Schmerz und ewiges Chaos.
    Die Legionen preschen in die Höhle vor. Es sind die Wissenschaftler, jene, die Es mit Unmengen von Blut erweckt haben, zu neuer, unheiliger Existenz. Singer erkennt ihre Persönlichkeiten, ihre Gedanken, die auf ihn einschreien. Er kann sie nicht sehen, in der Finsternis. Noch nicht.
    Aber er spürt sie und er weiß: Sie sind keine Menschen mehr.
    Vielmehr sind diese Wesen das, was der Draakk aus den Wissenschaftlern gemacht hat. Ihre menschlichen Persönlichkeiten sind immer noch irgendwo tief in ihnen, aber der Draakk hat sie korrumpiert, hat alles, was gut und friedlich war, aus ihren Gehirnen geschält und alles Böse tausendfach verstärkt. Jede geheime Lust wurde in eine grausame Perversion übersteigert und jeder Gedanke ist nun pure Feindseligkeit. Und doch werden sie gelenkt, sind nicht frei in ihrem Willen . Etwas steuert sie. Ein gigantischer Wille, dessen Kraft unerschöpflich scheint. Und dieser Wille greift von ferne nach ihnen, das spürt Singer deutlich. Und er spürt noch etwas.
    Dieser Wille, diese fremde Riesenkraft hat ihn nun ebenfalls entdeckt, fokussiert sich plötzlich auf Singer, tastet ihn ab. Er vernimmt das erkennende Interesse des Wesens in seinem Kopf, und dann zieht es sich zurück und er ist wieder frei, die brüllenden Gedanken sind verschwunden.
    Das Licht in der Höhle flackert auf und brennt wieder – Nur für einen Moment und deutlich schwächer als zuvor. Aber es brennt, und weist ihnen den Weg.
    Singer blickt sich in der Höhle um, er kann mit einiger Mühe ihre Schemen erkennen in der Wolke aus Staub. Das hektische Getrampel von unzähligen Füßen dringt aus dem Nebenraum herüber und Singer wirbelt herum, schiebt seine kleine Truppe in den Gang zu seiner Linken. In den Gang, der nach oben führt, heraus aus dem Staubnebel und hinauf zum Licht, in die Freiheit. Vielleicht. Wenn sie schnell genug sind.
    Martin hat Antonia bereits bei der Hand gepackt und sie rennen los, Singer hinterher, aber der alte Mann …

Dr. Landau operiert
     
     
    I n ihren zerfetzten, blutgetränkten Laborkitteln stürmen die Wissenschaftler in den Raum und stürzen sich auf die beiden Bewacher, die am nächsten am Eingang stehen. Die Uzi eines der Soldaten geht los und feuert ziellos in einem Halbkreis durch den Raum, er trifft sogar einige der Wissenschaftler-Dinger. Die Kugeln reißen große blutige Löcher in deren Körper, aber sie scheinen es gar nicht zu bemerken. Auch neben Singers Kopf und dem des alten Mannes schlagen Kugeln in das harte Felsgestein. Sie ducken sich instinktiv, als ein Regen aus Gesteinssplittern auf sie niedergeht.
    Eins der Wesen stürzt sich auf den Toten am Boden und beginnt sogleich damit, seinen Kopf in dessen offene Körpermitte zu wühlen. Singer erkennt Landau wieder, oder vielmehr ist es eine schreckliche albtraumhafte Karikatur des Chirurgen. Jetzt ist er nur noch ein tollwütiges Tier, dessen boshafte Augen aus dem von Blut bedeckten Kopf zu quellen scheinen, leuchtende Elmsfeuer der sadistischen Zerstörungswut.
    In dem Moment, in dem das Landau-Wesen seine Zähne in den schutzlosen Hals des nächsten Soldaten schlägt, wirbelt Singer herum, schiebt den Alten in den Gang und sich selbst hinterher. In der Bewegung sieht er, dass die Wesen den Soldaten in einer Lache seines eigenen Erbrochenen niedergemacht haben, aber er zuckt noch – Gott, sein Bein zuckt noch, als versuche er sich zu wehren, wo er doch längst tot sein muss …
    Eine Klaue fällt schwer auf Singers Schulter und hält ihn fest, dreht ihn mühelos herum und er starrt in das von Pusteln übersäte Gesicht Landaus, des Chirurgen außer Dienst. Das blutverschmierte Maul verzerrt sich zu einem ekelhaften Grinsen und dann sagt er mit einer schleppenden tonlosen Stimme, so als würden seine Stimmbänder diese Art der Benutzung erst lernen

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